Der Schussen-Ursprung befindet sich ca. 750 m nordnordöstlich von Bad Schussenried-Roppertsweiler in einem kleinen Wäldchen. Er liegt zwischen zwei Rücken der Endmoräne der letzten Eiszeit (Würm-Eiszeit, Äußere Jungendmoräne) in einer mit Kiesen gefüllten Rinne, durch die früher das Schmelzwasser abfloss (Gletschertor). Die Äußere Jungendmoräne bildet hier gleichzeitig einen Abschnitt der oberirdischen Europäischen Wasserscheide: Die Schussen und ihre Nebenbäche fließen in den Bodensee, den die Schussen nach rund 59 km erreicht. Die nördlich der Endmoräne verlaufenden Bäche sowie große Teile des Federseerieds entwässern dagegen zur Donau hin. Die Quelle bestand ursprünglich aus zwei Quellteichen mit unterirdischem Einzugsgebiet. Sie fiel nach der Entwässerung der nördlich anschließenden Riedflächen größtenteils trocken. Um den Betrieb der Mühlen, Sägewerke und der Hammerschmiede in Schussenried weiterführen zu können, wurde die Quelle durch einen Graben neu erschlossen. Dabei wurden Tierknochen gefunden, woraufhin 1866 ein Lager späteiszeitlicher Rentierjäger ausgegraben werden konnte. Es handelt sich um eine der ersten mit einer wissenschaftlichen Zielsetzung untersuchte altsteinzeitliche Fundstelle Mitteleuropas. Sie lieferte Beweise dafür, dass steinzeitliche Jäger in der Tundra des eiszeitlichen Mitteleuropa leben konnten.
Nur etwa 180 m nördlich des Schussen-Ursprungs kommt man zu einem der größten Findlinge im Rheingletschergebiet. Er wurde beim Bau der Bahnlinie 1896 freigelegt, die hier in einem etwa 4 m tiefen Einschnitt verläuft. Als Herkunftsgebiet des Findlings wird die alpine Kreide (Helvetikum) in Vorarlberg angenommen.
Beide Punkte gehören zum Geopfad Bad Schussenried, der als Rundweg auf 5,5 km in der Innenstadt beim Gletschergarten beginnt und über neun Stationen führt.