
Die Hegauer oder Radolfzeller Aach entspringt dem Aachtopf, der größten Karstquelle Deutschlands, und mündet nach nur 32 km bei Radolfzell in den Bodensee. Interessant ist, dass die Aach zwei Drittel ihrer gesamten Wasserführung aus der Donau bezieht, deren Wasser zwischen Immendingen und Fridingen in den verkarsteten Hohlräumen des Oberjura versickert und nach ca. 12 km unterirdischem Lauf (Luftlinie) am Aachtopf wieder austritt.
Auf ihrem Weg durch die einzigartige Kulturlandschaft des Hegaus wird die Aach von vielen tier- und pflanzenreichen Feuchtgebieten, malerischen Ortschaften und der geschäftigen Stadt Singen gesäumt. Wegen der ergiebigen Wasserführung war die Aach schon im 19. Jahrhundert ein wichtiger Motor der gewerblichen Entwicklung im Hegau (Mühlen für Gewerbeanlagen und Handwerk). Dazu wurde der Fluss begradigt, durch viele Kanäle gezwungen und sein Lauf monoton aber praktisch gestaltet. Seit 1991 bemüht sich nun die Wasserwirtschaftsverwaltung in Zusammenarbeit mit Naturschutzbehörden und Anrainergemeinden, den Fluss wieder zu renaturieren. Erste erfolgreiche Ergebnisse können entlang des Pfades erkundet werden.
Der Pfad beginnt am Bahnhof Mühlhausen-Ehingen und weist eine Gesamtlänge von 38,4 km auf, kann aber in zwei Etappen bewältigt werden. Er verläuft über öffentliche Wege (kleinere Ortsverbindungssträßchen, befestigte landwirtschaftliche Wege) und ist daher sowohl für Wanderer als auch für Radfahrer geeignet. Der Weg endet an der Brücke über die Aach zwischen Moos und Radolfzell. Mit dem „Seehas" kann vom Bahnhof Radolfzell der Weg zurück nach Mühlhausen-Ehingen angetreten werden.
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Der Aachtopf bei Aach ist die am stärksten schüttende Karstquelle Deutschlands
Das im Aachtopf austretende Wasser stammt zum größten Teil aus den Versickerungsstellen der Donau am Wehr und im Brühl bei Immendingen sowie bei Fridingen an der Donau. Der Aachtopf ist die am stärksten schüttende Karstquelle Deutschlands mit einer mittleren Schüttung von rd. 8 000 l/s (min. 1 310 l/s, max. 24 100 l/s) und einem ca. 280 km2 großen Einzugsgebiet. Auf seinem unterirdischen Weg löst das Wasser jährlich einige 1 000 m3 Kalkstein. Nördlich des Quelltopfs stehen unten gebankte Kalksteine der Liegende-Bankkalke-Formation (früher Weißjura zeta 1) und darüber massige Kalksteine des Oberen Massenkalks an. Taucher gelangten vom Ausfluss der Quelle zunächst 17 m in die Tiefe, dann schräg nach Norden in eine Wasserhöhle von 1–3 m Breite, 3–6 m Höhe und über 500 m Länge.
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Blick über die Aach-Niederung westlich des Zeller Sees auf Radolfzell und den Bodanrück
Zwischen den Moränenhügeln des Bodanrücks bei Radolfzell und der Halbinsel Höri dehnt sich das Gletscherzungenbecken des Zeller Sees auf eine Breite von über vier Kilometern aus. Das Aachried in der Bildmitte ist neben dem Wollmatinger Ried bei Konstanz der größte junge Verlandungsbereich des Bodensees. Im Vordergrund ein flacher Moränenhügel und Terrassen mit schluffig-sandigen Beckensedimenten.
Blick über die Aach-Niederung westlich des Zeller Sees auf Radolfzell und den Bodanrück
Zwischen den Moränenhügeln des Bodanrücks bei Radolfzell und der Halbinsel Höri dehnt sich das Gletscherzungenbecken des Zeller Sees auf eine Breite von über vier Kilometern aus. Das Aachried in der Bildmitte ist neben dem Wollmatinger Ried bei Konstanz der größte junge Verlandungsbereich des Bodensees. Im Vordergrund ein sind ein flacher Moränenhügel und Terrassen mit schluffig-sandigen Beckensedimenten zu sehen.