
Die Linglelöcher befinden sich etwa 4,7 km südöstlich der Ortsmitte von Ehrenkirchen-Ehrenstetten im südlich des Ahbachs gelegenen Hangbereich. Es handelt sich um drei tiefe Bergbauschächte, die gut erhaltene Spuren des im Südschwarzwald weitverbreiteten hochmittelalterlichen Bergbaus auf Silber und Blei darstellen. Zwei Erzgänge verlaufen parallel von Südwesten nach Nordosten durch das Gebiet der Linglelöcher. Die kristallinen Nebengesteine sind hier meist stark durch Metamorphose überprägt und weisen nur noch selten den für die Paragneise typischen Aufbau aus dunklen (Glimmer) und hellen Lagen (Feldspat, Quarz) auf. Sie sind mittel- bis grobkörnig, von Schlieren durchzogen und teilweise verfaltet (Streifig-schlieriger Migmatit).

Den heute noch 48 m tiefen Schacht I erreicht man direkt am Bergbaupfad Ehrenstetter Grund. Er ist an der Oberfläche 4 x 4 m weit geöffnet und verengt sich nach unten auf 1,5 x 2 m. Bei einer Teufe von 16 m führt ein enger Stollen in nordwestliche Richtung, dessen Mundloch jedoch verschüttet ist. Am Grund des Schachtes zweigen von einer erweiterten Kammer mehrere Abbaustrecken ab.
Der Schacht II liegt abseits des Wegs etwa 65 m nördlich von Schacht I. Der Hangbereich um Schacht II wurde künstlich eingeebnet. Über einen Hangkanal wurde das nötige Betriebswasser zugeführt. Der an der Oberfläche 3,5 x 3 m messende Schacht II verengt sich nach 28 m auf 1,4 x 1,6 m. Auf der Endteufe von 42 m findet sich eine 6 x 6 m große Kammer, von der mehrere Abbaustrecken ausgehen. Der dritte Schacht befindet sich etwa 35 m südwestlich von Schacht I. Er endet bereits bei einer Teufe von 8 m direkt auf dem Erzgang.

Weitere Zeugen der ehemaligen Bergbautätigkeit im Bereich der Linglelöcher sind Pingen, Halden und ein verschüttetes Stollenmundloch. Der Ehrenstetter Grund wird von Resten eines hohen Damms gequert, der den Ahbach aufstaute. Mit diesem Wasserspeicher konnte das große Wasserrad in der nahegelegenen Radstube dauerhaft betrieben werden. Diese Bergbauspuren werden alle auf dem Bergbaupfad Ehrenstetter Grund mit informativen Tafeln anschaulich erklärt.