
Zwischen Badenweiler und Sehringen gibt es alte Bergbaureviere, in denen schon die Römer Bergbau auf Bleierze betrieben. Vom Mittelalter bis in das 19. Jh. hinein war der Bergbau in den Gangrevieren östlich und südöstlich von Badenweiler in Betrieb – zuletzt allerdings hauptsächlich auf Silber und Kupfererze. Von dem inzwischen beendeten Bergbau von Badenweiler zeugen zahlreiche Halden, Stollen und Pingen. Die Sophienruhe liegt etwa 550 m südsüdöstlich der Ortsmitte von Badenweiler. Das Quarzriff befindet sich genau auf der Rheingraben-Hauptverwerfung an der Grenze von Oberrheinischem Tiefland im Westen zum Schwarzwald im Osten. Auf der abgesenkten Bruchscholle westlich der Verwerfungslinie stehen Kalksteine des Oberen Muschelkalks an. Östlich davon kommt man in das kristalline Grundgebirge mit einem weißlichen bis rötlich grauen, granitähnlichen Ganggestein (Aplitgranit). In der stark verquarzten Gangbrekzie des Riffs sind Schwerspat, Bleiglanz, Fluorit und andere Minerale eingelagert. Außerdem treten noch verschiedene Sekundärminerale wie Pyromorphit und Mimetesit auf. Unterhalb des Quarzriffs liegt eine ausgedehnte kahle Bergbauhalde, in der noch manche Minerale und Kristalle zwischen den Kalksteinen gefunden werden können.

Oberhalb des Riffs gelangt man zu einem Aussichtspavillon, von dem man einen Blick auf die Vorberge des Schwarzwalds um Badenweiler und über die Rheinebene bis zu den Vogesen im Elsaß werfen kann. Das Quarzriff an der Sophienruhe bildet eine Station des Geologischen und bergbaugeschichtlichen Wanderwegs Badenweiler – Sehringen. Im Verlauf des Lehrpfads werden zahlreiche weitere interessante Punkte zum früheren Bergbau bei Badenweiler besucht und erklärt.
Südlich der Sophienruhe finden sich östlich der Klinik Hausbaden, im Bereich des Altemannfelsens, weitere beeindruckende Zeugen des früheren Bergbaus am Quarzriff von Badenweiler. Eine Besonderheit bildet der hier nachgewiesene Bergbau mit der Methode des Feuersetzens (Becherer & Werner, 2020/21). Durch die Hitze des Feuers weiten sich die Klüfte im Gestein, sodass es leichter mit Schlägel und Eisen abgebaut werden kann. Das Gestein löst sich dabei schalenartig ab und es bleiben charakteristische rundliche Abbauhohlformen zurück. Durch die hohen Temperaturen kommt es außerdem zu Umbildungen (Paragenesen) der ursprünglich vorhandenen Minerale, von denen einige (z. B. Caledonit, Elyit) am Quarzriff gefunden wurden.
Weiterführende Informationen finden sich bei Günther (2010), Lüders (1994) und Werner (2019e).
Weiterführende Links zum Thema
Literatur
- (2020/21). Feuersetz-Bergbau am Quarzriff bei Badenweiler. – Berichte der Naturforschenden Gesellschaft zu Freiburg i. Br., 110/111, S. 433–473, verfügbar unter www.zobodat.at/publikation_articles.php?id=497175.
- (2010). Der Schwarzwald und seine Umgebung – Geologie - Mineralogie - Bergbau - Umwelt und Geotourismus. – Sammlung geologischer Führer, 102, 302 S., Stuttgart (Borntraeger).
- (1994). Geochemische Untersuchungen an Gangartmineralen aus dem Bergbaurevier Freiamt–Sexau und dem Badenweiler-Quarzriff (Schwarzwald). – Abhandlungen des Geologischen Landesamts Baden-Württemberg, 14, S. 173–190.
- (2019e). Oberflächennahe und tiefliegende Lagerstätten mineralischer Rohstoffe im Markgräflerland und im Dinkelberg-Gebiet. – Berichte der Naturforschenden Gesellschaft zu Freiburg i. Br., 108, S. 77–209.