Die schwäbische Fazies des Oberjuras ist durch einen wiederholten lateralen Wechsel zwischen geschichteter Bankkalk- und Mergel-Fazies und mächtigen ungeschichteten Massenkalken aus Schwamm-Mikroben-Biohermen gekennzeichnet. Diese sind insbesondere im höheren Oberjura dolomitisiert oder sekundär zu „Zuckerkörnigem Kalkstein“ rekristallisiert. Die Bankkalke und insbesondere die Massenkalke sind unterschiedlich stark von korrosiv erweiterten Hohlräumen durchzogen. Diese Verkarstungserscheinung führt dazu, dass Niederschlagswasser schnell und zu großen Teilen in den Untergrund versickert und zur Grundwasserneubildung beiträgt. Weitere charakteristische Karstformen sind durch Lösung entstandene Hohlformen wie z. B. Dolinen, Karstsenken, Höhlen oder Trockentäler.
Das Hauptverbreitungsgebiet des Oberjuras ist die Hochfläche der Schwäbischen Alb und die Schichtstufe an deren Nordrand (Albtrauf). Nach Südosten tauchen die Oberjuraschichten unter die tertiären Molasseschichten in größere Tiefen ab. Dort finden sich bedeutende Thermalwasservorkommen.
Im südöstlichen Molassebecken geht die schwäbische Fazies in die helvetische Fazies über. Sie besteht aus einer mächtigen Folge gering durchlässiger, dunkler, teils bituminöser Karbonatgesteine mit sehr geringer bis fehlender Grundwasserführung.
Die Oberjuravorkommen am Hochrhein, im Klettgau und im Oberrheingraben (argovische und keltische Fazies) sind auf meist kleinräumige Vorkommen mit geringer Grundwasserführung beschränkt.