
Der in 1000 bis über 1200 m Höhe im Südschwarzwald bei Freiburg gelegene Erzkasten-Rundweg führt auf 5 km Länge rund um den Gipfelbereich des Schauinslands und seine Südhänge. Er informiert anhand von 18 Schautafeln über ein breites Spektrum an Themen. Neben Landschaft, Besiedlung, Landwirtschaft, Wald, Natur- und Biotopschutz spielen auch Geologie und Bergbau eine wichtige Rolle. Bereits seit dem Mittelalter ist für den Schauinsland ein umfangreicher Silberbergbau belegt, deshalb auch der Name Erzkasten. Später baute man auch Blei- und Zinkerz ab. Das Museumsbergwerk Schauinsland ist die wichtigste Station des Lehrpfads. Südlich des Bergwerks ist der alte, 1988 neu aufgewältigte Stollen Gegentrum VIII sowie eine größere vegetationsfreie Halde zu sehen. Auf der Südostseite des Berges bekommt man einen Überblick über die während der Eiszeit gestalteten Geländeformen. Außerdem werden charakteristische Gesteine des Schauinslandgebiets gezeigt.

Die Kulturlandschaft am Schauinsland ist außerhalb des Waldes durch eine extensive Weidewirtschaft geprägt und steht auf 1054 ha unter Naturschutz. Ihr Kennzeichen sind die zahlreichen, oft vielstämmigen Weidbuchen. Sie stehen inmitten von Borstgrasrasen, Flügelginsterweiden und Zwergstrauchheiden oder bilden Buchenhaine. Die Flächen wurden früher u. a. vom Schniederlihof bewirtschaftet. Der denkmalgeschützte Hof von 1593 ist eines der am besten erhaltenen Exemplare vom Typ der Schauinslandhäuser. Er wird heute als Bauernhausmuseum und Gastwirtschaft genutzt.
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Der Schniederlihof am Südhang des Schauinslands
Beim Schniederlihof kann man im rechten Hausteil noch die Konstruktion als Bohlenständerbau erkennen. Typisch für die Schauinslandhäuser ist die Lage quer zum Hang mit der im rechten Winkel zum Dach angebauten Hocheinfahrt in den Heuspeicher. Der Schniederlihof dient heute auch als Bauernhausmuseum und kann von Mai bis Oktober besichtigt werden.
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Wegweiser am Erzkasten-Rundweg
Der Erzkasten-Rundweg gliedert sich in zwei Teilstrecken. Der obere Teil führt zum Schauinslandgipfel und zum Museumsbergwerk. Im unteren Hangbereich kommt man u. a. zum Schniederlihof. Am Kreuzungspunkt steht dieser Wegweiser.
Wegweiser am Erzkasten-Rundweg
Der Erzkasten-Rundweg gliedert sich in zwei Teilstrecken. Der obere Teil führt zum Schauinslandgipfel und zum Museumsbergwerk. Im unteren Hangbereich kommt man u. a. zum Schniederlihof. Am Kreuzungspunkt steht dieser Wegweiser.
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Gesteine des Schauinslandgebiets am Erzkasten-Rundweg – Migmatit
Eine der Stationen am Erzkasten-Rundweg zeigt typische Gesteine des Schauinsland-Gebiets. Die Migmatite entwickelten sich tief in der Erdkruste unter hohen Temperaturen und Drucken aus Gneisen. Die ursprünglich lagige Ausbildung der Gneise wurde durch ein teilweises Aufschmelzen von Quarz und Feldspäten verändert. Helle Streifen, Schlieren und Adern durchziehen die von dunklem Glimmer beherrschten Bereiche.
Gesteine des Schauinslandgebiets am Erzkasten-Rundweg – Migmatit
Eine der Stationen am Erzkasten-Rundweg zeigt typische Gesteine des Schauinsland-Gebiets. Die Migmatite entwickelten sich tief in der Erdkruste unter hohen Temperaturen und Drucken aus Gneisen. Die ursprünglich lagige Ausbildung der Gneise wurde durch ein teilweises Aufschmelzen von Quarz und Feldspäten verändert. Helle Streifen, Schlieren und Adern durchziehen die von dunklem Glimmer beherrschten Bereiche.
Weiterführende Informationen zum Bergbau am Schauinsland finden sich bei Werner & Dennert (2004) sowie Werner et al. (2002b). Eine Beschreibung des Naturschutzgebiets gibt Lutz (1998).
Weiterführende Links zum Thema
Literatur
- (1998). Schauinsland. . Die Naturschutzgebiete im Regierungsbezirk Freiburg, S. 291–295, Sigmaringen.
- (2004). Lagerstätten und Bergbau im Schwarzwald – Ein Führer unter besonderer Berücksichtigung der für die Öffentlichkeit zugänglichen Bergwerke. 334 S., Freiburg i. Br. (Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Baden-Württemberg).
- (2002b). Die Erzlagerstätte Schauinsland bei Freiburg im Breisgau. Bergbau, Geologie, Hydrogeologie, Mineralogie, Geochemie, Tektonik und Lagerstättenentstehung. – Berichte der Naturforschenden Gesellschaft zu Freiburg i. Br., 92, S. 1–110, 16 Taf. [26 Abb., 9 Tab.]