Südwestlich von Thiergarten baute die Firma Deutsche Natursteinwerke, Karlsruhe, spätestens seit den 1930er Jahren „Quaderkalke“ aus dem oberen Bereich der Untere-Felsenkalke-Formation (Mittlerer Oberjura) unter dem Handelsnamen „Falkensteinmarmor“ ab (Frank, 1944, S. 168; RG 7920‑1 bzw. RG 7920‑100). Das Hauptprodukt waren polierte Wandplatten und Bodenbeläge, Möbelplatten und Grabsteine, daneben wurden aber auch Splitte für Kunststeine (Terrazzo) hergestellt. Unter dem Namen Karlsruher Steinwerke erzeugte diese Firma nach dem Zweiten Weltkrieg bis 1979 auch Splitte und Schotter für den Verkehrswegebau. Gesteinsmehle wurden als Kalkdünger verwendet. Insgesamt baute das Unternehmen ca. 600 000 m3 „Quaderkalke“ ab (LGRB, 2005b). Zuletzt betrieb die Firma Heinrich Teufel GmbH & Co. KG, Straßberg, den Bruch und erzeugte Rohmaterial in Splitt- und Schotterkorngröße für Fertigputze sowie Betonzuschlagstoffe, geringe Mengen gingen in die Glasindustrie und wurden als Düngekalke verwendet. Seit 2012 findet in dem Steinbruch kein Abbau mehr statt.
Technische Eigenschaften nach Frank (1949) |
Falkensteinmarmor |
2,1–2,66 g/cm3 |
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154–171,6 MPa entspricht 1570–1750 kg/cm2 |
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Wasseraufnahme unter Atmosphärendruck |
0,67 M.‑% |
Literatur
- (1944). Die natürlichen Bausteine und Gesteinsbaustoffe Württembergs. 340 S., Stuttgart (Schweizerbart). [17 Abb.]
- (1949). Technologische Geologie der Bodenschätze Württembergs. 446 S., Stuttgart (Schweizerbart).
- (1986). Geologie von Baden-Württemberg. 3., völlig neu bearbeitete Aufl., VII + 472 S., Stuttgart (Schweizerbart). [254 Abb., 26 Tab.]
- (2005b). Blatt L 7920 Sigmaringen, mit Erläuterungen. – Karte der mineralischen Rohstoffe von Baden-Württemberg 1 : 50 000, 151 S., 19 Abb., 6 Tab., 1 Kt., 1 CD-ROM, Freiburg i. Br. (Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau). [Bearbeiter: Werner, W. & Kleinschnitz, M.]