Westlich von Nagold bildet der Kapf zwischen Altensteig-Walddorf und Egenhausen den in tektonischer Tieflage weit nach Westen vorspringenden Rand der Schichtstufe des Oberen Muschelkalks. Durch die Nagold und ihre Nebentäler ist der Stufenrand, der die Grenze zwischen Schwarzwald und Gäu markiert, stark zerschnitten.
Von der Höhe bietet sich ein weiter Blick auf die Ostabdachung der Buntsandsteinplatten des Nordschwarzwalds mit dichten Nadelwäldern und eingestreuten Rodungsinseln, auf denen die Siedlungen von Wiesen und Äckern umgeben sind. Mit dem Einsetzen des Muschelkalks am Kapf ändert sich dieses Landschaftsbild grundsätzlich. Das Gebiet gehört zum sog. Heckengäu mit flachgründigen Kalksteinböden und charakteristischen Heckenstreifen auf alten Lesesteinriegeln. Auf ehemaligen Schafweiden finden sich Wacholder, Silberdisteln und andere kalkliebende Arten. Ein großer Teil des seit Jahrhunderten landwirtschaftlich genutzten Gebietes ist aufgeforstet. Aufgrund der großen Lebensraumvielfalt und einer großen Zahl bedrohter Tier- und Pflanzenarten ist auf dem Kapf ein 150 ha großes Naturschutzgebiet ausgewiesen. Im Osten geht der Blick über das stark zertalte Muschelkalkgebiet bei Nagold bis zur Schwäbischen Alb.
Der breite Rücken des Kapfs ist reich an größeren und kleineren Aufschlüssen, alten, z. T. schon völlig verfallenen Dorfsteinbrüchen und Dolinen. In dem aufgelassenen Steinbruch am Osthang wurden Kalksteine der Trochitenkalk-Formation (Oberer Muschelkalk) abgebaut. In dem von der Wiederverfüllung des Steinbruchs ausgenommenen Bereich findet sich eine größere, mit Lehm gefüllte Karstspalte, in der zu Konglomeraten verbackene Bohnerze auftreten. Es handelt sich dabei um kleine kugelige und bohnenförmige Erzkonkretionen, die sich im wärmeren Klima der Tertiärzeit in den Verwitterungsböden einer alten Landoberfläche bildeten und später in Karstspalten eingeschwemmt wurden. In historischer Zeit wurden die Bohnerze abgebaut, was heute noch an kleinen Gruben auf dem Kapf zu sehen ist. Der Steinbruch ist ein wesentlicher Bestandteil des Naturschutzgebiets und kann nicht betreten werden.