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Renquishausen-Plattenkalk

Verbreitungsgebiet: Hohe Schwabenalb (zwischen Kolbingen und Renquishausen)

Erdgeschichtliche Einstufung: Renquishausen-Plattenkalk (joRP), Oberjura

(Hinweis: Die Rohstoffkartierung liegt noch nicht landesweit vor. Der Bearbeitungsstand der Kartierung lässt sich in der Karte über das Symbol „Themenebenen“ links oben einblenden.)

Kartenausschnitt
Kartenausschnitt

Gewinnung und Verwendung

Auf diesem Foto liegen mehrere orangefarbene, in unterschiedlichen Größen und Formen gebrochene, dünne Gesteinsplatten auf- und nebeneinander. Ein Hammer auf der obersten Platte dient als Größenvergleich.
Platten aus Renquishausen-Plattenkalk

Gewinnung: Im Steinbruch Kolbingen (RG 7919-3) werden die Plattenkalksteine zeitweise in kleinen verritzten Arealen abgebaut. Der Abbau erfolgt im Steinbruch mittels Planierraupe und Hammer, die gelösten Platten werden mit der Hand gespalten und vor Ort in einer kleinen Werkhalle oder im Natursteinwerk in Kolbingen in das gewünschte Format gebracht (Werner et al., 2013). Auch im angrenzenden, ehemaligen Steinbruch RG 7919-102 wurden Plattenkalksteine gewonnen. Aufgrund der geringen nutzbaren Mächtigkeit wandert der Steinbruch relativ rasch. In dem Gebiet zwischen Kolbingen und Renquishausen werden seit etwa 300 Jahren „Renquishauser-Plattenkalke“ gebrochen und unter der Handelsbezeichnung „Kolbinger Plattenkalke“ vertrieben.

Verwendung: Die Plattenkalksteine werden für Fassaden und Böden, die Bankkalksteine als Mauersteine verwendet. Der Einsatzbereich ist überwiegend der Garten- und Landschaftsbau. Daneben werden die „Kolbinger Plattenkalke“ bei der Restaurierung von Kirchen und Klostergebäuden verwendet. Im Jahr 2003 wurden rund 600 m2 Bodenplatten im Kloster Beuron eingesetzt. Bereits die Römer nutzten das Material zu Bauzwecken, so als Bodenbelag in einer Villa Rustica in Möhringen an der Donau. Aus kleinstückigem Bruchmaterial wurde bis Mitte des 20. Jh. mittels eines Schotterbrechers und eines Rüttelsiebs Walzschotter, von den rötlichen Platten auch Terrazzozuschläge hergestellt (Werner et al., 2013).

Weitere Informationen finden sie hier: Naturwerksteine aus Baden-Württemberg (2013)/Plattenkalke der Schwäbischen Alb

  • Nahaufnahme von rötlich braunen, plattigen Gesteinsblöcken. Die Blöcke weisen oben und unten Abbruchstellen auf. Ein links aufgestellter Hammer dient als Größenvergleich.
  • Auf diesem Foto liegen mehrere orangefarbene, in unterschiedlichen Größen und Formen gebrochene, dünne Gesteinsplatten auf- und nebeneinander. Ein Hammer auf der obersten Platte dient als Größenvergleich.
  • Teilansicht einer Steinbruchwand; zu sehen ist waagrecht gebanktes, plattiges Gestein in rostbrauner Farbe. Ein angelehnter Hammer links dient als Größenvergleich.
  • Teilansicht eines Steinbruches; zu sehen ist turmähnlich aufgeschichtetes, waagrecht gebanktes, plattiges Gestein in gelblicher Farbe.
  • Blick auf einen nach links abfallenden Steinbruchhügel mit Festgestein und davorliegendem Schutt. In der Bildmitte zeigt eine Messlatte die Höhe der festen Steinblöcke.
  • Das Foto zeigt mehrere Hügel von gelblichem, plattigem Gesteinsbruch. Dazwischen verläuft ein unbefestigter Weg, auf dem ein Mann steht. Im Hintergrund einzelne Nadel- und kahle Laubbäume.
  • Blick auf hinter- und nebeneinander gestapelte, dünne Bruchstücke von rostbraunem Gestein.

Literatur

  • Dietl, G., Schweigert, G., Franz, M. & Geyer, M. (1998). Profile des Nusplinger Plattenkalks (Oberjura, Ober-Kimmeridgium, Südwestdeutschland). – Stuttgarter Beiträge zur Naturkunde, Serie B, 265, S. 1–37, 3 Taf. [14 Abb.]
  • Gwinner, M. P. & Hafner, G. (1995). Erläuterungen zu Blatt 7919 Mühlheim an der Donau. – Erl. Geol. Kt. Baden-Württ. 1 : 25 000, 139 S., 4 Beil., Freiburg i. Br. (Geologisches Landesamt Baden-Württemberg).
  • Temmler, H. (1964). Über die Schiefer- und Plattenkalke des Weißen Jura der Schwäbischen Alb. – Arbeiten aus dem Institut für Geologie und Paläontologie der Universität Stuttgart, N. F. 43, S. 1–106, 24 Taf. [18 Abb.]
  • Werner, W., Wittenbrink, J., Bock, H. & Kimmig, B. (2013). Naturwerksteine aus Baden-Württemberg – Vorkommen, Beschaffenheit und Nutzung. 765 S., Freiburg i. Br. (Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau).
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