Die Margaretenschlucht südlich von Neckargerach, wo das Neckartal in den Odenwald eintritt, erschließt in einem lückenlosen Profil Mittleren und Oberen Buntsandstein. Der Flursbach entspringt bei Reichenbuch und durchfließt zunächst ein ca. 800 m langes Hochtal, das in Oberen Röttonen im Oberen Buntsandstein verläuft. Er bricht dann steil durch die Schlucht rund 130 m tief zum Neckartal ab. Beim oberen Flursbachtal handelt es sich um ein typisches Hängetal, das noch auf den früher in deutlich größerer Höhe laufenden Neckar eingestellt ist. Der kleine Bach konnte während des Eiszeitalters nicht mit dem sich stark eintiefenden Neckar Schritt halten und muss nun den harten Buntsandstein mit Wasserfällen überwinden. Im Verlauf der Schlucht sind Chirotheriensandsteine und Plattensandsteine (beide gehören zur Plattensandstein-Formation) des Oberen Buntsandstein aufgeschlossen. Die erste größere Fallstufe liegt an der Grenze zwischen dem Oberen und Unteren Plattensandstein. Ein violetter Karneol-Dolomit-Horizont markiert die Grenze zum unterlagernden Mittleren Buntsandstein. Hier sind vor allem in der Geröllsandstein-Subformation weitere Wasserfälle entwickelt. Alle diese Gesteine können an Felsen und Felsausbissen beobachtet werden. Nach der Schneeschmelze bilden sich in der Schlucht beeindruckende Wasserfälle mit mehreren Wasserbecken.
Die Margaretenschlucht wurde gemeinsam mit der benachbarten, meist trockenen Mathildenschlucht schon 1940 auf 5 ha unter Naturschutz gestellt. Die Vegetation ist durch einen artenreichen Laubwald mit Farnen gekennzeichnet. Die Schautafeln des Margaretenschlucht-Pfades geben Informationen zur Geologie und Landschaftsentwicklung sowie der Pflanzen- und Tierwelt.
Weitere Informationen finden sich bei Bachmann & Brunner (1998) und Wolf (2000j).
Weiterführende Links zum Thema
Literatur
- (1998). Nordwürttemberg – Stuttgart, Heilbronn und weitere Umgebung. – Sammlung geologischer Führer, 90, 403 S., Berlin (Borntraeger).
- (2000j). Margaretenschlucht. . Die Naturschutzgebiete im Regierungsbezirk Karlsruhe, S. 430–433, Stuttgart (Jan Thorbecke Verlag).