Die Bundesautobahn A81 überquert etwa 2 km nordöstlich von Hailfingen den zur Ammer führenden Kochhartgraben mit einer 250 m langen und bis zu 27 m hohen Brücke. Der Kochhartgraben wird von einem kleinen Bach durchflossen, der wenige hundert Meter talabwärts der Brücke vollständig versickert.


Die Widerlager und Pfeiler dieses Bauwerks sind im Bereich der Hangschultern und Talflanken flach auf Tonsteinen des Unterkeupers (Erfurt-Formation) und unverkarsteten Dolomitsteinen des Oberen Muschelkalks (Trigonodusdolomit; Subformation der Rottweil-Formation) gegründet. Im Bereich der Talsohle überdecken ca. 5 m Tallehm (Holozäne Abschwemmmassen) den stark verkarsteten, örtlich zu Schluff zerfallenen Trigonodusdolomit, der mehrere Karsthohlräume mit weichen oder steifplastischen Lehmeinschwemmungen enthält. Die Untergrenze dieses Horizonts liegt etwa 15 m unterhalb der Talsohle. Die im Liegenden folgenden Kalksteinbänke des Oberen Muschelkalks sind bis in eine Tiefe von etwa 25 m unter der Erdoberfläche zerklüftet und zerrüttet. In den Bohrungen der Baugrunduntersuchungen wurden lehmgefüllte Karsthohlräume angetroffen, weshalb die Lasten des Talpfeilers Nr. 2 mit Bohrpfählen auf unverkarstetem Kalkstein abgetragen werden mussten. Beim Abteufen der Pfähle war Meißelarbeit erforderlich.

Stammdaten:
Objekt-ID |
7419Ka00002 |
Objektname |
Kochhartgrabenbrücke |
Lokalität |
Kochhartgraben |
Gemeinde |
Reusten / Hailfingen |
Stadt-/Landkreis |
Tübingen |
TK25-Nr. |
7419 |
TK25-Name |
Herrenberg |
Datengrundlage |
Dokumentenrecherche |
Lage-Bezugspunkt |
Zentrum |
Ostwert |
491960 |
Nordwert |
5376150 |
Koordinatenreferenzsystem |
ETRS89/UTM32 |
Koordinatenfindung |
Karte |
Höhe [m ü. NHN] |
425 |
Höhenermittlung |
Karte |
Allgemeine Fachdaten:
Entstehungszeitraum |
1900–1999 |
Aktivität |
Aktivität unbekannt |
Geländenutzung während der Entstehung |
Autobahn |
Schäden |
keine |
Spezielle Fachdaten Verkarstung/Subrosion/Suffosion:
Primär-/Folgeereignis |
Primärereignis |
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Subrosions-/Suffosionsobjekt |
unsicher |
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Ursache |
Karbonatkarst |
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Geologie |
Entstehungshorizont |
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Unterkeuper (Erfurt-Formation) |
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Oberer Muschelkalk (Trigonodusdolomit; Subformation der Rottweil-Formation) |
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Geländeoberfläche |
Stratigraphie |
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Holozäne Abschwemmmassen |
Tallehm |
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Entstehungstiefe [m. u. GOK] |
Obere Grenze |
5 |
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Untere Grenze |
25 |
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Max. oberer (oberflächennaher) Durchmesser [m] |
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Max. unterer (basaler) Durchmesser [m] |
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Max. Tiefe [m] |
25 |
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Hohlraumvolumen [m3] |
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Aufsichtsform an der GOK |
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Profilform |
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Zustand zum Zeitpunkt der Aufnahme |
unbeeinflusst |
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Letzter bekannter Zustand |
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Hydrografischer Zustand zum Zeitpunkt der Aufnahme |
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Letzter bekannter hydrografischer Zustand |
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Sicherungsmaßnahmen |
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Sonstige Anmerkungen |
Abtrag der Lasten mit Bohrpfählen auf unverkarstetem Kalkstein |
Literatur
- (2005). Ingenieurgeologische Gefahren in Baden-Württemberg. – LGRB-Informationen, 16, S. 1–79.