Für die hydrogeologische Gliederung der glazial geprägten Beckenfüllungen im Bodenseeraum sowie der nördlich vorgelagerten Schmelzwasserablagerungen wurden die Ablagerungen entsprechend ihrer Durchlässigkeit klassifiziert. Die Sedimente mit guter Durchlässigkeit bilden Porengrundwasserleiter und werden in der Einheit fluvioglaziale Kiese und Sande zusammengefasst. Sie bestehen hauptsächlich aus Fein- bis Grobkies, daneben aus Blocksedimenten, Geröllsanden und Sanden (in der Regel Mittel- bis Grobsand).
Grundwassergeringleiter sind die Sedimente, die hauptsächlich aus Schluff, zum Teil auch aus Ton- oder Feinsand bestehen. Diese Ablagerungen finden sich vorwiegend in den subglazial übertieften Becken (Beckensedimente).
Moränensedimente bestehen überwiegend aus matrix- oder komponentengestützten Diamikten. Sie weisen eine große lithologische Variationsbreite auf und können sowohl Grundwasserleiter als auch Grundwassergeringleiter sein.
Aufgrund der wechselnden Ablagerungsbedingungen während der Gletschervorstoß- und -abschmelzphasen können Sedimentkörper unterschiedlicher Beschaffenheit oft in enger Nachbarschaft liegen. Hydrogeologisch kann sich daraus eine vielfache Stockwerksgliederung ergeben, wobei die einzelnen Stockwerke über hydraulische Fenster untereinander verbunden sein können (Stadtwerke Singen, 1997; HGE, 2005; HGK, 2010).
Die fluviatil abgelagerten frühpleistozänen Deckenschotter bestehen aus z. T. tiefgründig verwitterten und zu Nagelfluhbänken verbackenen sandigen Kiesen und Steinen. Vor allem die älteren Donau- und Günz-Deckenschotter können tiefgründig verwittert sein. Sie sind dann Grundwassergeringleiter. Ansonsten sind die Deckenschotter grundsätzlich als Grundwasserleiter einzustufen.