Steinsalz tritt in Südwestdeutschland in schichtiger Form, in sog. Steinsalzlagern, auf. Genutzt werden in Baden-Württemberg 10–50 m mächtige Steinsalzlager im tieferen Teil des Mittleren Muschelkalks. Markant sind die Mächtigkeitsschwankungen der o. g. Steinsalzabfolge aufgrund von Subrosion. Im Raum Heilbronn schwanken die Salzmächtigkeiten innerhalb weniger Kilometer zwischen 5 und 60 m. Das wirtschaftlich wichtigste Lager wird als das 5–12 m mächtige „Untere Salz“ oder „Unteres Steinsalz“ bezeichnet. Das Untere Steinsalz ist der Abbauhorizont in Heilbronn und Kochendorf sowie Stetten bei Haigerloch und bei dem durch Solung genutzten Abschnitt am Hochrhein.
Das Besondere an den Steinsalzlagern im Mittleren Muschelkalk ist die Grobkristallinität und das vollständige Fehlen von Kalium-Magnesium Salzmineralen. Durch diese beiden Eigenschaften unterscheidet sich das Muschelkalksteinsalz Südwestdeutschlands wesentlich vom Salz im Zechstein Mittel- und Norddeutschlands. Nach Aufbereitung verbleibt ein sehr reines Steinsalz, das für Chemie und Gewerbe hervorragende Eigenschaften aufweist. Die wichtigsten Einsatzbereiche des Steinsalzes in Baden-Württemberg sind Industriesalz, Gewerbesalz, Auftausalz, Speisesalz und Salz für medizinische und pharmazeutische Zwecke.
Die Rohfördermenge an Steinsalz aus untertägiger Gewinnung im Bergwerk oder durch Bohrlochgewinnung in Baden-Württemberg betrug im Jahr 2017 rund 3,2 Mio. t. Daraus wurde eine wirtschaftlich verwertbare Produktmenge von etwas mehr als 3,0 Mio. t hergestellt. Die derzeitige Rohförderung liegt rund 0,8 Mio. t unterhalb des langjährigen Durchschnitts (Zeitraum 2003–2017) von rund 4,0 Mio. t. Die Rohförderung an Steinsalz des Zeitraums 2014–2017 liegt damit etwa auf dem Niveau des Zeitraums 1992–1998, d. h. bei rund 3,0 Mio. t ± 0,2 Mio. t. Seit dem Jahr 1999 bis ins Jahr 2013 war die Steinsalzförderung von markanten Schwankungen betroffen. In dem genannten Zeitrahmen lag die Rohfördermenge durchgehend über 3,0 Mio. t pro Jahr.
Nach der ersten Förder- und Produktionsspitze im Jahr 1999 stieg die Rohfördermenge von 2002 bis ins Jahr 2006 kontinuierlich auf fast 5,2 Mio. t an. In den Jahren 2007/2008 brach die Rohförderung um fast zwei Mio. t ein, erreichte aber schon im Jahr 2010 ein neues Hoch von etwas mehr als 5,8 Mio. t. Seit dem Jahr 2011 sank die Rohfördermenge an Steinsalz auf den derzeitigen Wert (2017) ab, jedoch geschah dies unter deutlichen Schwankungen der Rohförder- und Produktionsmengen. Die oft markanten Schwankungen der Fördermengen sind in der Regel dem stark variierenden Bedarf nach Streu- und Auftausalzen in den Wintermonaten geschuldet. So waren in Baden-Württemberg die Winter 2004/05 und 2005/06, 2009/10 und 2010/11 sowie 2012/13 von ungewöhnlich vielen Dauerfrosttagen geprägt.
Die Anzahl der Gewinnungsstellen für Steinsalz in Baden-Württemberg ist seit dem Jahr 1994 bei neun Betrieben konstant. Davon sind zwei Betriebe untertägige Gewinnungsstellen (Bergwerke Heilbronn und Haigerloch-Stetten) und sieben gewinnen das Steinsalz durch Solung bzw. durch Bohrlochgewinnung.
Der nicht verwertbare Anteil bei der Gewinnung von Steinsalz beträgt im Mittel 10,3 % und besteht in der Regel aus Steinsalz mit geringem Reinheitsgrad. Es gibt bei dem nicht verwertbaren Anteil der Rohfördermengen von Steinsalz jedoch deutliche Schwankungen. So liegt der nicht wirtschaftlich nutzbare Anteil zwischen 4,9 % (1996) und 18,1 % (2007). Im Jahr 2017 wurde ein geringer nicht verwertbarer Anteil von 6,1 % registriert; er bewegt sich somit in der Größenordnung wie im Zeitraum 1992–1996.