Das Feldseekar ist wohl das bekannteste und schönste seiner Art im südlichen Schwarzwald. Die „Lehnstuhlform" ist mit sehr steilen felsigen Wänden typisch ausgebildet. Das Feldseekar wurde wohl bereits in der vorletzten Eiszeit (Riß) angelegt. Seine heutige Ausformung erhielt es während der letzten Eiszeit (Würm) durch den Feldberggletscher. Hinter dem Feldsee erhebt sich die beeindruckende, steile Karwand über 300 m hoch bis knapp unter den Feldberggipfel. Die Felswand besteht aus Migmatiten (durch teilweise Aufschmelzung umgewandelter Paragneis). Im oberen Teil der Wand finden sich harte Quarzporphyre. Die Karsenke ist durch die Gletschererosion stark übertieft und wird vom Feldsee eingenommen. Der See ist maximal 32,5 m tief, sehr kalt und beherbergt eine interessante Flora. Er wird im Osten von zwei Endmoränenwällen abgeriegelt. Der innere, steilgeböschte Wall wird aufgrund von Tuff-Funden im Moor zwischen beiden Wällen in die Jüngere Tundrenzeit (Dryas) gestellt. Das entspricht einem Zeitraum von etwa 13 000–12 000 Jahren vor heute. Der äußere, flache Wall ist etwas älter (mindestens Ältere Tundrenzeit). Das Moor ist als Hochmoor (Regenmoor) mit randlichen, grundwassernahen Niedermoorbereichen ausgebildet.
Das Gebiet um den Feldsee gehört zum über 4200 ha großen Naturschutzgebiet Feldberg. Der Feldberg bietet mit seinen rauen Klimaverhältnissen zahlreichen Tieren und Pflanzen einen Lebensraum, die sonst heute nur noch in den Alpen vorkommen (Regierungspräsidium Freiburg, 2012a). Das bekannteste dieser „Eiszeitrelikte“ ist die Alpen-Troddelblume (Soldanella alpina). In der Felswand des Feldseekars gibt es in schmalen Klüften Calcit, in deren direkter Umgebung Pflanzen aus den Kalkalpen wie das Alpen-Aurikel (Primula auricula) und der Trauben-Steinbrech (Saxifraga paniculata) wachsen.
Externe Lexika
Wikipedia
Weiterführende Links zum Thema
Literatur
- (2012a). Der Feldberg. 488 S., Ostfildern (Thorbecke).