Nur die jüngsten Gesteine des Landesgebiets liegen heute noch in der Position, in der sie einst abgelagert wurden. Die älteren Schichten wurden mehr oder weniger stark verbogen und zerbrochen, als die Alpen im Süden aufgefaltet wurden und auch die Erdkruste unter Baden-Württemberg unter Spannung setzten. Bereits bei der Entstehung der Gesteine hatten tektonische Bewegungen Einfluss auf die Mächtigkeitsverteilung, was Rückschlüsse auf die paläotektonische Entwicklung des Landesgebiets vor der alpinen Tektonik erlaubt. Die ältesten Gesteine des Landes waren sogar direkt von einer Gebirgsbildung betroffen und wurden metamorph umgewandelt.
Die regionale Schichtlagerung und die Orientierung der tektonischen Störungen sind nicht nur wichtige Informationen zur Rekonstruktion der erdgeschichtlichen Entwicklung, sie bieten auch den Ausgangspunkt für lokale Untersuchungen z. B. zu hydrogeologischen oder ingenieurgeologischen Fragestellungen und bei der Suche nach Rohstoffen.