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Böden im Verbreitungsgebiet von Molasseablagerungen des Tertiärs

Kartenausschnitt
Kartenausschnitt

Böden im Ausstrich von Molassegesteinen im Gebiet der Flächenalb

Das Foto zeigt ein Musterprofil des LGRB unter grüner Pflanzendecke. Die sichtbare Profilwand ist in der oberen Hälfte braun, darunter grau. Links sind vier Bodenhorizonte eingezeichnet, rechts zeigt ein Maßband eine Tiefe von 80 cm an.
Pelosol-Pararendzina aus lehmig-toniger Fließerde über Unterer Süßwassermolasse (p4)

In exponierteren Reliefbereichen mit teilweise nur geringer oder gar fehlender Lösslehmbedeckung tritt im Gebiet der Flächenalb gebietsweise Material des anstehenden Gesteinsuntergrunds aus verschiedenen Molasseablagerungen im Solum der Böden auf. So streicht auf rundlichen bis ebenen Scheitelbereichen sowie an schwach bis mittel geneigten Hängen der südlichen Flächenalb örtlich die Obere Süßwassermolasse als kalkig-mergelige Wechselfolge im Gelände aus. Als Böden sind überwiegend grusig-steinige, großenteils tonig-lehmige Pararendzinen verbreitet (p4). Ihr Hauptverbreitungsgebiet hat Kartiereinheit p4 im Ausstrichbereich von Ton- und Mergelsteinen der Unteren Süßwassermolasse. Auf Verebnungen mit kompakten Süßwasserkalken werden die Pararendzinen von Rendzinen (p1) abgelöst, bei denen das anstehende Karbonatgestein häufig ab 2–3 dm u. Fl. einsetzt.

Auf eine flache Wiese im Vordergrund folgen hellbraune Stroh- und Getreidefelder. Im Hintergrund langgestreckte Hügel mit bewaldeten Kuppen. Links liegt eine Ortschaft.
Blick aus nördlicher Richtung auf einen Rückenbereich aus tertiären Molassegesteinen in der Umgebung des Landgerichts bei Ehingen-Altsteußlingen; im Vordergrund Verebnungsbereich auf Sockelgesteinen des Oberjuras

An den Flanken dieser Tertiärrücken tritt in den unteren Hangbereichen eine weitere Kartiereinheit mit Rendzinen und Pararendzinen aus grus- und steinhaltigem Hangschutt auf (p251). Die tonig-lehmigen Hangschuttablagerungen von Kartiereinheit p255 sind durch stärkere Aufarbeitung von mergeligen Schichten der Süßwassermolasse gekennzeichnet. Das Bodeninventar wird überwiegend von Pelosol-Rendzinen, Pelosol-Pararendzinen und Pararendzina-Pelosolen bestimmt. Südöstlich von Zwiefalten treten in den unteren Talhangbereichen des Tautschbuchs, im Ausstrich von Schichten der Oberen Brackwassermolasse, Pararendzinen (p31) aus sandig-lehmigen Fließerden auf.

Blick über einen Hang mit verfärbtem Gras und einer Ackerfläche zu einer vermoorten Senke im Mittelgrund. Dahinter steigt ein flacher Gegenhang auf, mit Wiesen und Äcker sowie einem abschließenden Waldgürtel.
Hügelland in der Unteren Süßwassermolasse mit vermoorter Senke (p8) bei Ehingen-Altsteußlingen

An den Hängen im westlichen Abschnitt des Tautschbuchs und am Österberg bei Riedlingen führen Quellhorizonte im Bereich der Oberen Süßwassermolasse stellenweise zu Grundwasseraustritten. Örtlich haben sich Feuchtböden gebildet, die teilweise in organische Böden übergehen. Solche unter permanent hoher Quellwasserschüttung gebildeten und heute zumeist stark drainierten Moorbildungen wurden mit KE p279 erfasst (kalkreicher Quellenanmoorgley und kalkhaltiges, mittel tiefes, teilweise vererdetes Niedermoor). Überwiegend kleinflächige Vorkommen von Gleyen treten in typischen Quellmulden auf der nördlichen Seite des Tautschbuchs unweit von Langenenslingen-Friedingen sowie an einzelnen weiteren Stellen auf (p278, kalkreicher Quellengley, Quellenhumusgley und Kolluvium-Quellengley). Die heutige Ausbildung der Böden wurde maßgeblich durch Drainage und Entwässerung bestimmt, wodurch es neben Torfsackung zu Mineralisierungsvorgängen und zum Abbau von organischer Substanz kam. Auch das ausgedehnte Feuchtbodenvorkommen bei Langenenslingen (p290, Erdkalkniedermoor, kalkreicher Anmoorgley und Humusgley), das sich vom Oberlauf des Biberbachs an der Flanke des Tautschbuchs hinaufzieht, dürfte zumindest im oberen Teil auf starke Quellaustritte zurückzuführen sein.

Nahaufnahme eines Ackerbodens. Auf der graubraunen, krümeligen Oberfläche liegen zwischen Pflanzenstängeln knollige, hellbraune Kieselsteine.
Schotterstreu aus Quarzkiesen der pliozänen Donau bei Blaubeuren-Sonderbuch

Weitere Einzelvorkommen von Böden mit Verwitterungsmaterial aus pliozänem Donauschotter befinden sich am Rand der Blaubeurer Alb östlich von Blaubeuren-Sonderbuch (p32, Pseudogley-Terra fusca-Parabraunerde und Braunerde-Pseudogley sowie p33, Parabraunerde). In beiden Fällen überlagern Quarzkiese führende lösslehmhaltige Fließerden intensiv verwittertes, toniges Material von pliozänem Donauschotter, das ab 4–10 dm u. Fl. auftritt.

Blick über flach geneigte, teils grüne, teils landwirtschaftlich genutzte Hänge, die in der Bildmitte ein Muldental bilden. Im Vordergrund ein Getreidefeld, das nach rechts hin abfällt.
Muldental auf der Südöstlichen Alb bei Allmendingen-Grötzingen

Bestandteil des Bodenmusters im Bereich des Hochsträß und Landgerichts sowie untergeordnet auch im Bereich des Tautschbuchs sind in muldenförmigen Tälchen sowie in Hangfußlagen unterschiedlich ausgebildete Kolluvien. Je nach Mächtigkeit und Beschaffenheit (Körnung, Grobbodengehalt, Kalkführung und Grundwasserbeeinflussung) wurden unterschiedliche Kartiereinheiten mit Kolluvien ausgewiesen (p3, p25, p27, p29, p62, p64, p270), deren genauere Charakterisierung den Steckbriefen zu den Kartiereinheiten zu entnehmen ist.

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