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Böden auf den Gäuflächen im Lettenkeuper (Unterkeuper, Erfurt-Formation)

In talfernen, erosionsgeschützten Reliefpositionen auf Verebnungen oder schwach nach Osten geneigten Hügelrücken und Hängen ist die Lettenkeuperlandschaft von entkalktem Lösslehm oder lösslehmreichen Fließerden bedeckt, deren Mächtigkeiten von West nach Ost abnehmen (vgl. Kap. Ausgangsmaterial der Bodenbildung). Wo diese fehlen, bilden die verschiedenen Gesteine des Lettenkeupers (Unterkeuper, Erfurt-Formation) bzw. ihre solifluidal umgelagerten Verwitterungsprodukte das Ausgangsmaterial für die Bodenbildung. Das engräumige Ausstreichen von Mergel-, Dolomit-, Sand-, Schluff- und Tongestein hat einen kleinräumigen Bodenwechsel zur Folge, sodass Kartiereinheiten gebildet werden mussten, die viele verschiedene Bodenformen enthalten. Lediglich im Süden kommt  inselhaft in tektonischen Tieflagen Gipskeuper (Grabfeld-Formation) vor, weshalb sich entsprechende Bodenbildungen nur auf sehr wenige kleine Flächen beschränken.

Kartenausschnitt
Kartenausschnitt
Das Foto zeigt ein Bodenprofil unter Wald. Es handelt sich um ein Musterprofil des LGRB. Das Bodenprofil ist über 1 m tief.
Parabraunerde-Pseudogley aus lösslehmreichen Fließerden über toniger Basislage aus Lettenkeupermaterial

Im Übergangsbereich zu den mächtigeren, geschlossenen Lösslehmdecken finden sich verbreitet mehrschichtige Böden aus ca. 3–10 dm mächtigen lösslehmreichen Fließerden (Deck- über Mittellage), die über Tonfließerden (Basislage) oder Gesteinszersatz lagern. Dabei handelt es sich oft um Pelosol-Parabraunerden und Parabraunerden, die unterschiedlich starke Pseudovergleyung aufweisen (J8). Liegt ein hoher Skelettanteil an Keupersandsteinen vor, wird entsprechend die Einheit J138 verwendet. Vor allem in Osthohenlohe werden die lösslehmhaltigen Fließerden geringmächtiger und der wasserstauende Lettenkeuper steht schon in weniger als 10 dm unter Geländeoberfläche an. Verbunden mit den höheren Niederschlägen ist dies die Ursache dafür, dass man dort im Bereich der älteren Verwitterungsdecken meist deutliche Staunässemerkmale in den Bodenprofilen findet, sodass häufig Parabraunerde-Pseudogleye und Pseudogleye vorliegen (J28). Diese sind durch schluffreiche, erosionsanfällige, gebleichte und helle Oberböden geprägt, die von den Hohenloher Bauern seit jeher als „Weißes Feld“ bezeichnet werden. Die Unterböden besitzen eine auffällige rötlich-braun-hellgraue Marmorierung. Mitunter sind bis zu 3 cm große, z. T. reliktische Eisenkonkretionen vorhanden, die landschaftsgeschichtlich auf die vergleichsweise stabilen geomorphologischen Verhältnisse im Wasserscheidebereich zwischen Rhein und Donau hindeuten. Durch Drainage und Düngung werden diese Böden zwar zu einigermaßen guten Ackerstandorten, dennoch dominiert die Waldnutzung auf diesen Flächen. Ist zusätzlich zu den Eisenkonkretionen noch ein hoher Anteil an Skelett aus Keupersandsteinen vorhanden, werden diese Böden durch die Einheit J137 beschrieben (v. a. in Osthohenlohe).

Hinter einem braunen, von links nach rechts gefurchten Acker zeigen sich weitere, dunklere Äcker sowie Grünlandflächen. Im Hintergrund sind Waldstreifen sowie ein bewaldeter Höhenzug zu erkennen.
Blick von der flachwelligen Hohenloher Ebene südlich von Wolpertshausen nach Süden zu den Limpurger Bergen
  • Das Foto zeigt ein Bodenprofil unter Wald. Es handelt sich dabei um ein Bodenprofil des LGRB. Das Profil ist etwa 80 cm tief.
  • Das Foto zeigt ein Bodenprofil unter Wald. Es handelt sich um ein Musterprofil des LGRB. Das Bodenprofil ist 1 m tief.
  • Das Foto zeigt ein Bodenprofil unter Wald. Es handelt sich um ein Musterprofil des LGRB. Das Bodenprofil ist über 1 m tief.
  • Das Foto zeigt ein Bodenprofil unter Wald. Es handelt sich um ein Musterprofil des LGRB. Das sechs Horizonte umfassende Bodenprofil ist über 1 m tief.
  • Das Foto zeigt ein Bodenprofil. Es handelt sich um ein Musterprofil des LGRB. Das Bodenprofil ist über 1 m tief.
  • Das Foto zeigt ein Bodenprofil unter Wald. Es handelt sich um ein Musterprofil des LGRB. Das Profil ist über 1 m tief.

Literatur

  • Ad-hoc-AG Boden (2005a). Bodenkundliche Kartieranleitung. 5. Aufl., 438 S., Hannover.
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