Besonders eindrucksvoll sind in der Landschaft häufig die vom Wasser geschaffenen Formen. Als ein lebendiges Element in der Landschaft erleben wir das fließende Wasser in Form von mäandrierenden Bächen in breiten Talauen bis hin zu wild rauschenden, über felsige Steinbarrieren stürzende Wassermassen. Wasserfälle wie bei Triberg oder Bad Urach ziehen jährlich viele Tausende Besucher an. Stromschnellen, Strudeltöpfe und felsige Bachschluchten sind meist schwerer zugänglich, besitzen aber oft ihren ganz besonderen Reiz.
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Im Tal der Großen Lauter, ca. 1750 m südsüdöstlich von Hayingen-Anhausen endet eine kilometerlange Kalktuffterrasse mit einem ca. 4 m hohen Niveauunterschied zum darunterliegenden Flussbett. Die Große Lauter fällt hier in einem breiten Wasserfall, dem Hohen Gießel ab, wobei weniger die Höhe des Wasserfalls als vielmehr seine Form und die Wassermenge beeindrucken. Unterhalb des Falls hat sich ein großer und tiefer Kolk gebildet, der im Sommer zum Baden einlädt.
Im Tal der Großen Lauter, ca. 1750 m südsüdöstlich von Hayingen-Anhausen endet eine kilometerlange Kalktuffterrasse mit einem ca. 4 m hohen Niveauunterschied zum darunterliegenden Flussbett. Die Große Lauter fällt hier in einem breiten Wasserfall, dem Hohen Gießel ab, wobei weniger die Höhe des Wasserfalls als vielmehr seine Form und die Wassermenge beeindrucken. Unterhalb des Falls hat sich ein großer und tiefer Kolk gebildet, der im Sommer zum Baden einlädt.
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Wasserfall im Bachbett des Breitenbachs ca. 700 m nordnordöstlich des Friedrich-List-Hofs bei Reutlingen
Insbesondere in den Gefällstufen des Breitenbachs sind die Kalkbänke der Numismalismergel-Formation (früher Schwarzjura gamma) aufgeschlossen; zum Liegenden stehen noch etwa 1 m Tonsteine der Obtususton-Formation (früher Schwarzjura beta) an.
Wasserfall im Bachbett des Breitenbachs ca. 700 m nordnordöstlich des Friedrich-List-Hofs bei Reutlingen – Die Gefällstufen werden von Kalkbänken der Numismalismergel-Formation gebildet.
Wasserfall im Bachbett des Breitenbachs ca. 700 m nordnordöstlich des Friedrich-List-Hofs bei Reutlingen
Insbesondere in den Gefällstufen des Breitenbachs sind die Kalkbänke der Numismalismergel-Formation (früher Schwarzjura gamma) aufgeschlossen; zum Liegenden stehen noch etwa 1 m Tonsteine der Obtususton-Formation (früher Schwarzjura beta) an.
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Argen-Prallhang und Böschungsaufschluss im „Flauner Sack“ am linken Argenufer nördlich von Achberg
Am linken Ufer der Argen ca. 2 km nördlich von Achberg befindet sich ein mächtiger Prallhang, an dem Gesteine und Sedimente der tertiären Oberen Süßwassermolasse und den darüber lagernden quartären Moränenschichten der Riß- und der Würm-Eiszeit zu sehen sind. Zuunterst steht in der Böschung eine 2 m mächtige Sandsteinbank mit einigen Metern mergeliger Süßwassermolasse an. Darüber folgen über 10 m rißeiszeitliche Gletscherablagerungen und weitere 50 m würmeiszeitlicher Geschiebemergel.
Argen-Prallhang und Böschungsaufschluss im „Flauner Sack“ am linken Argenufer nördlich von Achberg
Am linken Ufer der Argen ca. 2 km nördlich von Achberg befindet sich ein mächtiger Prallhang, an dem Gesteine und Sedimente der tertiären Oberen Süßwassermolasse und den darüber lagernden quartären Moränenschichten der Riß- und der Würm-Eiszeit zu sehen sind. Zuunterst steht in der Böschung eine 2 m mächtige Sandsteinbank mit einigen Metern mergeliger Partien aus der Süßwassermolasse an. Darüber folgen über 10 m rißeiszeitliche Grundmoräne und weitere 50 m würmeiszeitlicher Geschiebemergel. Interessant ist, dass zwischen Riß- und Würm-Sedimenten eine bis 0,5 m mächtige Torflage eingeschaltet ist, die nach dem Rückzug des rißeiszeitlichen und dem erneuten Vorstoß des würmeiszeitlichen Gletschers entstand. Im oberen Hangbereich kommt es immer wieder zu größeren Abrutschungen.
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Der Buttenmühlebach hat mit dem Schmalegger Tobel ca. 600 m nordnordwestlich von Ravensburg-Schmalegg einen über 50 m tiefen, steilwandigen Einschnitt in quartäre und tertiäre Ablagerungen geschaffen. Nach wenigen Metern würmzeitlicher Gletscherablagerungen erreicht der Tobel die gelblichen weichen Sande und schwach gebundene Sandsteine der tertiären Oberen Süßwassermolasse, in die er sich bis zu seiner Bachsohle eingeschnitten hat. In diesen Sanden kommen stellenweise verfestigte Partien vor, die bei Verwitterung in charakteristischen zapfenartigen Formen aus der Wand ragen (Zapfensande). Die weichen Molassesande führen in den steilen Tobelwänden immer wieder zu Abrutschungen, weshalb die Tobel äußerst verkehrsfeindlich sind und daher bis heute weitgehend naturbelassen blieben.
Der Buttenmühlebach hat mit dem Schmalegger Tobel ca. 600 m nordnordwestlich von Ravensburg-Schmalegg einen über 50 m tiefen, steilwandigen Einschnitt in quartäre und tertiäre Ablagerungen geschaffen. Nach wenigen Metern würmzeitlicher Gletscherablagerungen erreicht der Tobel die gelblichen weichen Sande und schwach gebundene Sandsteine der tertiären Oberen Süßwassermolasse, in die er sich bis zu seiner Bachsohle eingeschnitten hat. In diesen Sanden kommen stellenweise verfestigte Partien vor, die bei Verwitterung in charakteristischen zapfenartigen Formen aus der Wand ragen (Zapfensande). Die weichen Molassesande führen in den steilen Tobelwänden immer wieder zu Abrutschungen, weshalb die Tobel äußerst verkehrsfeindlich sind und daher bis heute weitgehend naturbelassen blieben.
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Bohlinger Schlucht bei Singen (Hohentwiel)
Am Nordabfall des Schiener Bergs bilden kleine Bäche, die in die Radolfzeller Ach zwischen Worblingen und Bohlingen einmünden, tiefe und eindrucksvolle Tobel und Schluchten, in denen die Gesteine und Sedimente – es handelt sich vor allem um die der tertiären Oberen Süßwassermolasse – in anschaulichen und gut aufgeschlossenen Steilhängen studiert werden können. Der bekannteste Tobel ist die Bohlinger Schlucht.
Bohlinger Schlucht, Singen (Hohentwiel)
Am Nordabfall des Schiener Bergs bilden kleine Bäche, die in die Radolfzeller Ach zwischen Worblingen und Bohlingen einmünden, tiefe und eindrucksvolle Tobel und Schluchten, in denen die Gesteine und Sedimente – es handelt sich vor allem um die der tertiären Oberen Süßwassermolasse, die den Schiener Berg aufbauen – in anschaulichen und gut aufgeschlossenen Steilhängen studiert werden können. Der bekannteste Tobel ist die Bohlinger Schlucht (R/H-Wert). Sie ist über einen Fußweg zu durchwandern und erschließt vom Waldrand am Ausläufer der Schlucht bis in etwa 590 m NN gelbliche Glimmersande mit deutlichen Schichtungsstrukturen. Darüber folgen ca. 4 m mächtige graue, feingeschichtete Mergel. In den unteren 1,6 m dieser Mergel findet man Pflanzen- und Blattabdrücke, die weitgehend der Flora der Öhninger Steinbrüche entsprechen. Mit dem Einsetzen mindeleiszeitlicher Schotter endet das Tertiär und beginnen quartäre Ablagerungen, die z. T. zu Nagelfluh verfestigt sind.
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Gütersteiner Wasserfall bei Bad Urach
Der untere Teil des Wasserfalls fließt in ein künstlich angelegtes Becken. Rechts ist eine der Höhlen im Kalktuff zu sehen.
Gütersteiner Wasserfall bei Bad Urach
Im Niveau der Untere-Felsenkalke-Formation (früher Weißjura delta) treten Quellen auf halber Höhe zum Albtrauf zu Tage und bilden ausgedehnte, mehr als 1 ha überdeckende Kalktuffterrassen. Durch Eingriffe – Anlage und Zerstörung eines Klosters, Gesteinsentnahme etc. – besitzen die Terrassen nicht mehr ihren ursprünglichen Zusammenhang. In dem Kalktuff befinden sich zahlreiche Primärhöhlen und eine künstlich veränderte Höhle, welche als Grablege diente (1226–1534, Gütersteiner Karthause). Das Wasser der Quellen entstammt der westlich gelegenen Albhochfläche (Fohlenhof, Eulenbrunnen, Längental) und nicht zuletzt auch den dort befindlichen Maaren.
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Im Bachbett der Steinlach im Ortsbereich von Ofterdingen befindet sich das berühmte „Arietenpflaster“. Aufgeschlossen ist eine Schichtfläche im untersten Unterjura, der Arietenkalk-Formation mit vielen großen Arieten (Arietites bucklandii, Coroniceras rotiforme), Nautiliden und Gryphäen. Leider wurde das Objekt von Hobby-Paläontologen schon ziemlich zerschlagen!
Ofterdinger Schneckenpflaster (Arietenpflaster) im Bachbett der Steinlach im Ortsbereich von Ofterdingen
Im Bachbett der Steinlach im Ortsbereich von Ofterdingen befindet sich das berühmte „Arietenpflaster“. Aufgeschlossen ist eine Schichtfläche im untersten Unterjura, der Arietenkalk-Formation (früher Schwarzjura alpha 3) mit vielen großen Arieten (Arietites bucklandii, Coroniceras rotiforme), Nautiliden und Gryphäen. Leider ist das Objekt von Hobby-Paläontologen schon ziemlich zerschlagen!
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Im Ortsbereich von Reutlingen-Betzingen sind im Bett der Echaz – ähnlich wie beim Ofterdinger Arietenpflaster – auf 50–60 m Erstreckung und ca. 12 m Breite Schichtflächen der Arietenkalk-Formation freiliegend und bei Niedrigwasser auch gut zu sehen. Leider ist dann allerdings auch festzustellen, dass nur noch wenige gut erhaltene Ammoniten der Gattungen Arietites, Muscheln der Gattung Gryphea und andere Fossilien vorhanden sind, dafür aber viele Hammerspuren! Die Bänke im Arietenkalk bilden einige flache Wasserfälle.
Im Ortsbereich von Reutlingen-Betzingen sind im Bett der Echaz – ähnlich wie beim Ofterdinger Arietenpflaster – auf 50–60 m Erstreckung und ca. 12 m Breite Schichtflächen der Arietenkalk-Formation (früher Schwarzjura alpha 1) freiliegend und bei Niedrigwasser auch gut zu sehen. Leider ist dann allerdings auch festzustellen, dass nur noch wenige gut erhaltene Ammoniten der Gattungen Arietites, Muscheln der Gattung Gryphea und andere Fossilien vorhanden sind, dafür aber viele Hammerspuren! Die Bänke im Arietenkalk bilden einige flache Wasserfälle.
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Strudellöcher im Albtal bei Dachsberg (Südschwarzwald)
Auf einer Strecke von ca. 50 m hat die Alb im St. Blasien-Granit und im Granitporphyr eine sehr schöne Erosionslandschaft mit Strudellöchern und schmalen Rinnen geschaffen. In den geglätteten Granitblöcken sind hellrosa gefärbte Aplitgänge und dunkle biotitreiche Schollen zu erkennen.
Strudellöcher im Albtal bei Dachsberg (Südschwarzwald)
Auf einer Strecke von ca. 50 m hat die Alb im St. Blasien-Granit und im Granitporphyr eine sehr schöne Erosionslandschaft mit Strudellöchern und schmalen Rinnen geschaffen. In den geglätteten Granitblöcken sind hellrosa gefärbte Aplitgänge und dunkle biotitreiche Schollen zu erkennen.