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Jahreszeitliche Volumenänderungen

Kartenausschnitt
Kartenausschnitt

Prozess

Das Foto zeigt ein Bodenprofil unter Acker. Das rötlich braune Profil ist 1,40 m tief. Die Ackerkrume ist ausgebleicht.
Holozänen Abschwemmmassen, bestehend aus tonigen Schluffen

Tonige Böden verändern ihr Volumen in Abhängigkeit vom natürlichen Wassergehalt. Sie schrumpfen bei Austrocknung und quellen nach Wiederbefeuchtung. Dieser Vorgang ist reversibel. In heißen Sommern trocknen die oberflächennahen tonig-schluffigen Bodenhorizonte örtlich bis zu einer Tiefe von 1,5 m unter Gelände aus (an steilen Südhängen bis etwa 2 m unter Gelände). Im Wurzelbereich von Bäumen mit hohem Wasserbedarf (z. B. Pappeln, Weiden, Birken, Kastanien, Walnussbäumen) wird die Austrocknung noch erheblich verstärkt und reicht wesentlich tiefer.

Bauen auf Gesteinen mit jahreszeitlicher Volumenänderung

Auf dem Foto ist ein quer verlaufender Riss an einer braun gestrichenen Wand an einem Kellerabgang zu sehen. Vor dem Riss lehnt ein 2 m langer Zollstock als Maßstab. Etwa mittig sowie am rechten Bildrand ist eine Baustütze sowie eine Kellertür zu sehen.
Gebäudeschäden an einem Kellerabgang

Bauschäden durch Schrumpfen und Quellen können durch eine Gründungstiefe von mehr als 1,5 m in tonigen Böden sowie durch einen ausreichenden Abstand (ca. 15 m) zu Bäumen mit großem Wasserbedarf vermieden werden. Bei Hangbebauungen ist auf ein einheitliches Gründungssubstrat unter den bergseitigen und talseitigen Fundamenten zu achten. Im Sommer sollten Baugruben – insbesondere in Südlagen – nicht lange ungeschützt offenstehen. Die bindigen Böden können stark austrocknen und nach der Überbauung wieder quellen, wodurch im Extremfall die Fußböden von Neubauten angehoben werden können.

Gebäudeschäden infolge von jahreszeitlicher Volumenänderung bindiger Böden wurden durch das LGRB beispielsweise bei einem Wohngebäude in Dusslingen, Lkr. Tübingen näher untersucht.

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