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Rhätsandstein

Nahaufname einer Gesteinsplatte mit geschliffener Oberfläche. Farbe gelblich braun, mit nach rechts abfallenden dunkleren Streifen. Eine Cent-Münze links unten dient als Größenvergleich.
Angeschliffene Platte des Rhätsandsteins aus Tübingen-Lustnau
  • Vereinfachte Übersichtskarte vom Gebiet Tübingen–Nürtingen, mit der Lage von Steinbrüchen, in denen Rhätsandstein gewonnen wurde.
  • Ausschnitt aus der topographischen Karte L 7520. Farbig hervorgehoben sind die Vorkommen von Naturwerksteinen (braun) sowie Abbaugebiete (rot schraffiert) und Rohstoffbohrungen (rote Punkte) im Gebiet zwischen Pfrondorf und Lustnau.
  • Einfarbiges Säulenprofil vom Steinbruch Hägnach bei Tübingen, mit Rhätsandstein zwischen Ton- und Kalksteinen.
  • Teilansicht zweier hintereinander liegender Steinbruchwände mit gelblich grauem bis braunem Gestein. Im Vordergrund eine Sohle mit Bruchstücken.

Die Gesamtmächtigkeit der durch Werksteinbrüche erschlossenen Rhätsandsteinvorkommen liegt zwischen 2 und 12 m, im Schnitt wurden 4–7 m mächtige Sandsteinpakete abgebaut. Hohe Mächtigkeiten wurden bei Neckarhausen nahe Nürtingen mit 11 m erreicht (Reyer, 1927); das Vorkommen am Ulrichstein im Aichtal zwischen Grötzingen und Oberensingen ist etwa 9–10 m mächtig, wovon heute im steilen Gelände noch etwa 4–5 m zugänglich sind. Innerhalb dieser Sandsteinpakete treten dicke Platten und bis 1 m mächtige Bänke auf. Die Bankmächtigkeit liegt meist bei ca. 50 cm, es kommen aber auch Bänke mit Mächtigkeiten bis knapp 2 m vor.

Blick auf eine hohe Steinbruchwand aus rötlich braunem bis grauem Gestein. Im oberen Teil wachsen Sträucher, auf der Kuppe wachsen Bäume.
Steinbruchwand im auflässigen Rhätsandsteinbruch südlich von Pfrondorf

Südlich von Pfrondorf wurden mindestens fünf Rhätsandsteinbrüche betrieben; der letzte wurde in den 1970er Jahren stillgelegt (Mitt. Herr Roth sen., Seedorf). Für den Steinbruch Pfrondorf RG 7420‑102 (s. Karte des Vorkommens) zwischen Tübingen-Pfrondorf und Tübingen-Lustnau liegt folgendes Schichtprofil vor (Lage: O 507421 / N 5376288):

- 0,30 m

Lehm, braun, humos

- 3,80 m

Ton, schluffig, graubraunfleckig, zäh

- 4,15 m

Kalksandstein, dunkelgrau (Psilonotenton-Formation, Unterjura)

- 9,15  m

Feinsandstein, verkieselt, hart, fest, gelb­lich weiß, oben stark quarzitisch und von Kalk inkrustiert; Bankmächtigkeit 0,10–1,00 m,
oben und in der Mitte z. T. besonders massig, unten gutes Mauer­stein­ma­te­rial, Bankmächtigkeit meist 0,15–0,20 m (Rhätsandstein, Werksteinbänke)

- 9,65 m

Sandstein, dünnbankig, Bankmächtigkeit 0,05–0,10 m

- 12,95 m

Sandstein, z. T. schluffig, lagenweise zu Sand aufgewittert, graubraun, ­Bankmächtigkeit 0,20–0,50 m

Darunter

Graublaue Letten (Knollenmergel, ­Mittlerer Keuper)

  • Nahaufnahme von bräunlich grauen Mauersteinen mit dunkleren, schräg laufenden Bändern und helleren, Pfeilspitzen ähnlichen Flecken.
  • Blick auf flache, unregelmäßig geformte helle Steinplatten. Die zahlreichen Platten sind in größeren Haufen auf Paletten gelagert.
  • Blick auf eine treppenartig aufgebaute, hohe Burgmauer mit innenliegendem Treppenaufgang aus neueren Pflastersteinen.
  • Vereinfachte Übersichtskarte vom Gebiet Tübingen–Nürtingen, mit der Lage von Steinbrüchen, in denen Rhätsandstein gewonnen wurde.
  • Ausschnitt aus der topographischen Karte L 7520. Farbig hervorgehoben sind die Vorkommen von Naturwerksteinen (braun) sowie Abbaugebiete (rot schraffiert) und Rohstoffbohrungen (rote Punkte) im Gebiet zwischen Pfrondorf und Lustnau.
  • Einfarbiges Säulenprofil vom Steinbruch Hägnach bei Tübingen, mit Rhätsandstein zwischen Ton- und Kalksteinen.
  • Nahaufnahme zweier Gesteinsplatten, mit waagrechter Fuge. Farbe gelblich braun, Oberfläche fleckig und rau. Eine Cent-Münze links am Rand dient als Größenvergleich.
  • Nahaufname einer Gesteinsplatte mit geschliffener Oberfläche. Farbe gelblich braun, mit nach rechts abfallenden dunkleren Streifen. Eine Cent-Münze links unten dient als Größenvergleich.
  • Nahaufnahme von vier im Uhrzeigersinn ausgelegten Steinplatten. Farben gelblich braun bis grau, mit streifiger oder fleckiger, jeweils geschliffener Oberfläche. Ein Cent-Münze im Zentrum dient als Größenvergleich.
  • Teilansicht zweier hintereinander liegender Steinbruchwände mit gelblich grauem bis braunem Gestein. Im Vordergrund eine Sohle mit Bruchstücken.
  • Blick auf eine hohe Steinbruchwand aus rötlich braunem bis grauem Gestein. Im oberen Teil wachsen Sträucher, auf der Kuppe wachsen Bäume.
  • Seitlicher Blick auf eine alte Steinbruchwand. Das Gestein ist grünlich grau. In der Mitte der Wand ist eine Schrifttafel angebracht. Auf der Kuppe der Wand wachsen Bäume.
  • Nahaufnahme von bräunlich grauen Mauersteinen mit dunkleren, schräg laufenden Bändern und helleren, Pfeilspitzen ähnlichen Flecken.
  • Blick auf flache, unregelmäßig geformte helle Steinplatten. Die zahlreichen Platten sind in größeren Haufen auf Paletten gelagert.
  • Blick auf eine treppenartig aufgebaute, hohe Burgmauer mit innenliegendem Treppenaufgang aus neueren Pflastersteinen.

Weiterführende Links zum Thema

Literatur

  • Aepler, R. (1974). Der Rhätsandstein von Tübingen – Ein kondensiertes Delta. – Neues Jahrbuch für Geologie und Paläontologie, Abhandlungen, 147, S. 113–162. [12 Abb.]
  • Aigner, T. & Etzold, A. (1999). Stratigraphie und Fazies der Trias in der Umgebung von Tübingen anhand von Tagesaufschlüssen und Bohrungen (Exkursion D am 8. April 1999). – Jahresberichte und Mitteilungen des Oberrheinischen Geologischen Vereins, N. F. 81, S. 47–67. [13 Abb.]
  • Frank, M. (1944). Die natürlichen Bausteine und Gesteinsbaustoffe Württembergs. 340 S., Stuttgart (Schweizerbart). [17 Abb.]
  • Geyer, M., Nitsch, E. & Simon, T. (2011). Geologie von Baden-Württemberg. 5. völlig neu bearb. Aufl., 627 S., Stuttgart (Schweizerbart).
  • Hornung, J. (2001). Sedimentpetrographische Untersuchung von 28 Sandsteinproben aus Pliezhausen. – Bericht i. A. Kölner Dombauhütte, 34 S., Tübingen. [unveröff.]
  • Koch, R., Hornung, T., Pfeifenberger, S., Wagner, K. & Weiss, C. (2003b). Becken – Hang – Plattform-Übergänge im Kimmeridge 1–3 der Nördlichen Frankenalb (Exkursion F am 24. April 2003). – Jahresberichte und Mitteilungen des Oberrheinischen Geologischen Vereins, N. F. 85, S. 169–201. [13 Abb., 1 Tab.]
  • Lukas, R. (1990b). Geologie und Naturwerksteine Baden-Württembergs. – Grimm, W.-D. (Hrsg.). Bildatlas wichtiger Denkmalgesteine der Bundesrepublik Deutschland, S. 147–162, 2 Taf., München (Arbeitsheft Bayr. Landesamt Denkmalpflege, 50). [2 Abb.]
  • Reyer, E. (1927). Die Bausteine Württembergs nach ihrer mineralogischen Zusammensetzung und ihrer Struktur in Bezug zu ihrer bautechnischen Verwendung und wirtschaftlichen Bedeutung. VIII + 138 S., 3 Taf., Halle/Saale (Martin Boerner Verlagsanstalt). [8 Abb.]
  • Simon, T. (2004a). Erläuterungen zu Blatt 7321 Filderstadt. – 4. völlig neu bearbeitete Aufl., Erl. Geol. Kt. Baden-Württ. 1 : 25 000, 160 S., 2 Beil., Freiburg i. Br. (Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Baden-Württemberg).
  • Walenta, K. (1969a). Schwermineralien aus dem Rhätsandstein von Pfrondorf bei Tübingen. – Jahresberichte und Mitteilungen des Oberrheinischen Geologischen Vereins, N. F. 51, S. 119–124. [2 Tab.]
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