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Malsburg-Granit im Südschwarzwald

Verbreitungsgebiet: Südschwarzwald

Erdgeschichtliche Einstufung: Malsburg-Granit (GMA), Unter- bis Oberkarbon

(Hinweis: Die Rohstoffkartierung liegt noch nicht landesweit vor. Der Bearbeitungsstand der Kartierung lässt sich in der Karte über das Symbol „Themenebenen“ links oben einblenden.)

Kartenausschnitt
Kartenausschnitt

Gestein

Detailaufnahme eines Gesteins mit grauem Erscheinungsbild. Neben den sehr häufigen grauen Mineralen finden sich auch helle und schwarze Minerale. Rechts unten befindet sich ein Maßstab.
Grauer Malsburg-Granit

Das graue bis rötlich graue Gestein weist ein gleichmäßiges mittel- bis kleinkristallines Korngefüge ohne bevorzugte Einregelung der Minerale auf. Die Kornverzahnung der magmatischen Kristalle ist sehr gut, was sich auf die Gesteinsfestigkeit positiv auswirkt. Die Hauptgemengteile sind Plagioklas, Kalifeldspat, Quarz und Biotit. In den gleichkörnigen Bereichen geht die Kristallgröße nicht über 1–4 mm hinaus. Der Habitus der weißen Plagioklaskristalle, der weißen bis hellrötlichen Kalifeldspäte und schwarzen Biotitplättchen ist hypidiomorph bis idiomorph. Hellgraue Quarzkristalle sind meist xenomorph. Porphyrische und riesenkörnige (pegmatitartige) Bereiche treten selten auf. In ihnen werden die hypidiomorphen Kalifeldspat-Einsprenglinge 2–3 cm groß. Stellenweise sind dunkle, bis 2 cm große Nester aus Biotit zu beobachten.

In den östlichen Randbereichen des Plutons konnte zudem schwarzgrünliche Hornblende festgestellt werden. Apatit, Zirkon, Allanit, Magnetit und Calcit sind Nebengemengteile (Werner et al., 2013). Die Neigung des Malsburg-Granits zur Vergrusung und Wollsackverwitterung ist meist gering, meist reicht die Verwitterungs­zone nur einige Meter tief. Im Anscharungsbereich von großen Störungszonen, die sich meist auch im Verlauf tief eingeschnittener Täler ausdrücken, kann die Vergrusung auch bis 25 m tief in den Granit hineinreichen.

Detailaufnahme eines rötlich-grauen Gesteins, welches außerdem helle und dunkle Minerale aufweist. Die Kristalle sind klein. Unten links befindet sich eine 1-Euro-Münze als Maßstab.
Rötliche Varietät des Malsburg-Granits aus dem Steinbruch Tegernau

Petrographie

Chemische Zusammensetzung des Malsburg-Granits, ermittelt an einer repräsentativen Mischprobe aus dem Steinbruch Malsburg-Marzell (RG 8212-2, LGRB-Analyse 2004):

Chemie Anteil [%]
SiO2 69,5
TiO2 0,3
Al2O3 15,0
Fe2O3 2,2
MnO 0,05
MgO 1,1
CaO 1,5
Na2O 3,9
K2O 4,7 
P2O5 0,2

Dünnschliffuntersuchungen des Malsburg-Granits und des Kerngranits mit Kalifeldspatblastiten zeigen nach Emmermann (1977) folgende durchschnittliche Zusammensetzung:

Petrographie Anteil [Vol.-%]
Quarz 23
Kalifeldspat 31
Plagioklas 35
Biotit 12
Akzessorien < 1

 

  • Detailaufnahme eines rötlich grauen Gesteins. Neben hell- und dunkelgrauen und rötlichen Kristallen finden sich auch ein paar helle Kristalle in dem Gestein. Rechts unten befindet sich ein Maßstab.
  • Blick auf eine stark geklüftete Abbauwand eines Steinbruchs. Das Gestein ist mittelgrau. Links unten vor der Wand stehen zwei Menschen in orangenen Warnwesten. Im Vordergrund liegen einige große Gesteinsblöcke.
  • Detailaufnahme eines Gesteins mit grauem Erscheinungsbild. Neben den sehr häufigen grauen Mineralen finden sich auch helle und schwarze Minerale. Rechts unten befindet sich ein Maßstab.
  • Rundlicher, leicht länglicher Findling aus grauem Gestein auf einer Wiese.
  • Detailaufnahme eines gräulichen Gesteins. Neben den häufigen grauen Kristallen, finden sich auch etwas hellere und kleine schwarze Kristalle im Gestein. Links unten befindet sich eine 1-Euro-Münze als Maßstab.
  • Detailaufnahme eines rötlich-grauen Gesteins, welches außerdem helle und dunkle Minerale aufweist. Die Kristalle sind klein. Unten links befindet sich eine 1-Euro-Münze als Maßstab.

Literatur

  • Emmermann, R. (1977). A Petrogenetic Model for the Origin and Evolution of the Hercynian Granite Series of the Schwarzwald. – Neues Jahrbuch für Mineralogie, Abhandlungen, 128/3, S. 219–253.
  • Lukas, R. (1990b). Geologie und Naturwerksteine Baden-Württembergs. – Grimm, W.-D. (Hrsg.). Bildatlas wichtiger Denkmalgesteine der Bundesrepublik Deutschland, S. 147–162, 2 Taf., München (Arbeitsheft Bayr. Landesamt Denkmalpflege, 50). [2 Abb.]
  • Werner, W., Wittenbrink, J., Bock, H. & Kimmig, B. (2013). Naturwerksteine aus Baden-Württemberg – Vorkommen, Beschaffenheit und Nutzung. 765 S., Freiburg i. Br. (Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau).
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