Das Suggental liegt südwestlich von Waldkirch am Westrand des Mittleren Grundgebirgs-Schwarzwalds. Das Besucherbergwerk Grube Erich erreicht man auf der Talstraße etwa 750 m südöstlich der Kirche von Suggental. Weitere Zeugnisse des Bergbaus in der näheren Umgebung können auf dem Silbersteig Suggental erkundet werden.
Vielleicht ging schon zu römischer Zeit Bergbau im Suggental um. Urkundlich fassbar wird der Silberbergbau im Jahre 1284 durch den Bau des als „Urgraben“ bekannten Hangkanals, der das Betriebswasser für die Grubenanlagen in Suggental über fast 15 km Entfernung heranführte. Nur wenig später kam der Silberbergbau 1288 jedoch durch ein katastrophales Unwetter mit Überflutungen zum Erliegen. Im 16. und 17. Jahrhundert ist Eisenerzabbau nachweisbar. Ein Versuch, den Silberbergbau erneut aufzunehmen, fand von 1776 bis 1789 statt, indem man einige alte Stollen wieder aufwältigte. Zwischen 1871 und 1938 wurde zeitweise Schwerspat-Bergbau betrieben. Durch die Bergbauforschungsgruppe Suggental bzw. den Verein Silberbergwerk Suggental wurden ab 1986 Teile der Grube aufgewältigt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Der Ausbau und die Sicherung des Bergwerks wurden durch die Lage in einer breiten Störungszone und die große Zahl verfüllter Abbauhohlräume erschwert. Die Führungen erfolgen auf zwei Strecken entweder im St. Josephi-Stollen oder vom St Anna-Stollen aus. Bei der großen Führung im St Josephi-Stollen ist dabei eine Engstelle in einem mit Schlägel und Eisen im Mittelalter aufgefahrenen Stollenteil zu bewältigen. Weiter sind die Abbaue und die Schächte zum mit Grundwasser erfüllten, tieferen Bergwerksteil zu sehen. Der Weg nach oben führt über 6 Fahrten auf Leitern zum etwa 40 m höhergelegenen St. Anna-Stollen. Die kleine Führung im St. Anna-Stollen verläuft dagegen auf 56 m ebenerdig in den Berg hinein.
Im Bereich des Besucherbergwerks treten NW–SO- und NO–SW-streichende Mineralgänge auf. Sie führen neben Schwerspat auch Eisenspat, Bleiglanz und Fahlerz. Die Gänge entwickelten sich in einer 100–200 m breiten quarz- und tonmineralreichen Störungszone in vier Abschnitten der Erdgeschichte. In der Zeit vom Oberkarbon bis zur Unteren Trias zerbrachen die anstehenden Flasergneise, sie verkieselten und Hämatit wurde abgeschieden. Im jüngeren Erdmittelalter (Oberjura bis Kreide) bildeten sich v. a. die illit- und kaolinitreichen Gesteine der Ruschelzone (Kataklasite). Im Tertiär kam es durch linksseitige Verschiebungen der Gesteinspakete zu einer erneuten Öffnung der Störungen. Dabei kristallisierte aus aufsteigenden heißen Minerallösungen der Schwerspat aus. Bei der Heraushebung des Schwarzwalds im jüngeren Tertiär und Quartär wurden die bestehenden Störungen und Mineralgänge sowie die Nebengesteine nochmals umgeformt.
Weiterführende Informationen finden sich bei Bliedtner & Martin (1986) sowie bei Werner & Dennert (2004).
Externe Lexika
Wikipedia
Literatur
- (1986). Erz- und Minerallagerstätten des Mittleren Schwarzwaldes – eine bergbaugeschichtliche und lagerstättenkundliche Darstellung. 786 S., Freiburg i. Br. (Geologisches Landesamt Baden-Württemberg).
- (2004). Lagerstätten und Bergbau im Schwarzwald – Ein Führer unter besonderer Berücksichtigung der für die Öffentlichkeit zugänglichen Bergwerke. 334 S., Freiburg i. Br. (Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Baden-Württemberg).