Verbreitungsgebiet: Nördliches Oberschwaben zwischen Ehingen und Ulm
Erdgeschichtliche Einstufung: Grimmelfingen-Formation (tGR), Tertiär
(Hinweis: Die Rohstoffkartierung liegt noch nicht landesweit vor. Der Bearbeitungsstand der Kartierung lässt sich in der Karte über das Symbol "Themenebenen" links oben einblenden.)
Lagerstättenkörper

Die Grimmelfinger Graupensande treten in Baden-Württemberg nur am Südrand der Schwäbischen Alb zwischen Ehingen und Ulm in bauwürdigen Mächtigkeiten auf. Die Sande wurden in einer NO–SW verlaufenden Flussrinne abgelagert, wobei die Sedimente in südwestliche Richtung geschüttet wurden, wie Schrägschichtungen in den Graupensanden zeigen. Bauwürdige Mächtigkeiten der Graupensande treten nur am nördlichen Rand der Rinne auf, da hier eine stärkere Strömung herrschte. Dadurch wurden bevorzugt gröbere Sand- und Kieskörner abgelagert. Es handelt sich somit um einen geschichteten, rinnenförmigen Rohstoffkörper mit ca. 15 km Länge und 1–5 km Breite. Die Abgrenzung der wirtschaftlich interessanten Bereiche erfolgt durch die nutzbare Mächtigkeit, die Überlagerungsmächtigkeit nicht verwertbarer Schichten, den Anteil der nicht nutzbaren Beimengungen in den Graupensanden sowie die flächenhafte Erstreckung der Vorkommen.

Gestein

Die gelbbraunen Lockergesteine der Grimmelfingen-Formation im nördlichen Teil der Graupensandrinne setzen sich aus karbonatfreien, oftmals feinkiesigen Mittel- bis Grobsanden zusammen, wobei Mittelsande vorherrschen. Nach Süden bzw. Südosten verflacht die Flussrinne, und die Graupensande verzahnen sich mit einer Wechselfolge aus Tonen und Schluffen.
Petrographie
LGRB-Analysen ergaben für die Graupensande folgende Werte:
Zusammensetzung: Quarz, Kieselschiefer, Hornstein, zersetzter Feldspat, Quarzporphyr und Glimmerschiefer.
Korngrößenverteilung (n = 14):
Korngröße | Mittelwert [%] |
Schluff (< 0,063 mm) | 9,5 |
Sand (0,063–< 2 mm) | 73,4 |
Kies (2–< 63 mm) | 17,8 |
Chemische Zusammensetzung (n = 7):
Chemie | Anteil [%] |
SiO2 | 91,2 |
Al2O3 | 4,2 |
Fe2O3 | 0,9 |
K2O | 1,3 |
Mächtigkeit

Geologische Mächtigkeit: Die geologische Mächtigkeit der Grimmelfinger Graupensande schwankt von 5–10 m, lokal bis 20 m.
Genutzte Mächtigkeit: Die genutzte Mächtigkeit liegt zurzeit zwischen 5–20 m (Stand 2013).
Gewinnung und Verwendung
Gewinnung: Die Sande werden mittels Radlader oder Bagger im Trockenabbau gewonnen und vor Ort in mobilen Siebanlagen aufbereitet. In wenigen Betrieben werden die Kiese und Sande gewaschen.

Übersicht der Sandgrube Erbach-Ringingen
Verwendung: Ein Großteil der Produktion wird in den Zementwerken Schelklingen und Allmendingen als Zuschlagstoff zur Einstellung des SiO2-Gehaltes verwendet. Weitere Einsatzgebiete sind: Kabel- und Abdecksande, Zuschlagmaterial für die Dachziegelherstellung, Sportplatzsande, Glasindustrie und Strahlsande.
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Abbauwand in der Sandgrube (Sandhalde) Erbach-Ringingen (RG 7625-15). Zu sehen sind schräggeschichtete, feinkiesige und grau bis rotbraun gefärbte Mittel- bis Grobsande der Grimmelfinger Graupensande. Höhe der Messlatte 5 m.
Abbauwand in der Sandgrube (Sandhalde) Erbach-Ringingen. Zu sehen sind schräggeschichtete, feinkiesige und grau bis rotbraun gefärbte Mittel- bis Grobsande der Grimmelfinger Graupensande.
Abbauwand in der Sandgrube (Sandhalde) Erbach-Ringingen (RG 7625-15). Zu sehen sind schräggeschichtete, feinkiesige und grau bis rotbraun gefärbte Mittel- bis Grobsande der Grimmelfinger Graupensande. Höhe der Messlatte 5 m.
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Übersicht des südwestlichen Teils der Sandgrube Erbach-Ringingen (RG 7625-10). Gewinnung der 5–20 m mächtigen Grimmelfinger Graupensande bei Ringingen, südwestlich von Ulm. Blick von Süden nach Norden.
Übersicht des südwestlichen Teils der Sandgrube Erbach-Ringingen (RG 7625-10). Gewinnung der 5–20 m mächtigen Grimmelfinger-Graupensande bei Ringingen, südwestlich von Ulm. Blick von Süden nach Norden.
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Durch Limonitausfällung verfestigte Bereiche in den Grimmelfinger Graupensanden in der Sandgrube Erbach-Ringingen (RG 7625-15).
Durch Limonitausfällung verfestigte Bereiche in den Grimmelfinger Graupensanden in der Sandgrube Erbach-Ringingen (RG 7625-15).
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Detailaufnahme von schwach feinkiesigem Mittel- bis Grobsand der Grimmelfinger Graupensande in der Sandgrube Erbach-Ringingen (RG 7625-15). Die schwarzen Kieselschieferkomponenten sind deutlich zu erkennen.
Detailaufnahme von schwach feinkiesigem Mittel- bis Grobsand der Grimmelfinger Graupensande in der Sandgrube Erbach-Ringingen (RG 7625-15). Die schwarzen Kieselschieferkomponenten sind deutlich zu erkennen.
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Detail der feinkiesigen, mittel- bis grobsandigen Grimmelfinger Graupensande. Sandgrube Erbach-Ringingen (RG 7625-10).
Detail der feinkiesigen, mittel- bis grobsandigen Grimmelfinger Graupensande. Sandgrube Erbach-Ringingen
Detail der feinkiesigen, mittel- bis grobsandigen Grimmelfinger Graupensande. Sandgrube Erbach-Ringingen (RG 7625-10).
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Durch Erosion angeschnittene Quarzsande der Grimmelfinger Graupensande in der Sandgrube Erbach-Ringingen (RG 7625-10).
Durch Erosion angeschnittene Quarzsande der Grimmelfinger Graupensande in der Sandgrube Erbach-Ringingen (RG 7625-10).
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Nicht verwertbares Überlager in der Sandgrube (Sandhalde) Erbach-Ringingen (RG 7625-15). Im linken Bildteil sind unter der Lehmüberlagerung stark verlehmte und verwittterte Sande der Grimmelfinger Graupensande zu sehen.
Nicht verwertbares Überlager in der Sandgrube (Sandhalde) Erbach-Ringingen (RG 7625-15). Im linken Bildteil sind unter der Lehmüberlagerung stark verlehmte und verwittterte Sande der Grimmelfinger Graupensande zu sehen.
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Mittel- bis Grobsand der Grimmelfingen-Formation in der Sandgrube Erbach-Ringingen. Unten kiesfrei, oben feinkiesig und schlecht sortiert.
Mittel- bis Grobsand der Grimmelfingen-Formation in der Sandgrube Erbach-Ringingen (RG 7625-15). Unten kiesfrei, oben feinkiesig und schlecht sortiert.
Literatur
- (2011). Geologie von Baden-Württemberg. 5. völlig neu bearb. Aufl., 627 S., Stuttgart (Schweizerbart).
- (2001c). Blatt L 7724/L 7726 Ulm/Neu-Ulm, mit Erläuterungen. – Karte der mineralischen Rohstoffe von Baden-Württemberg 1 : 50 000, 116 S., 2 Abb., 14 Tab., 1 Kt., Freiburg i. Br. (Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Baden-Württemberg). [Bearbeiter: Bock, H., m. Beitr. v. Kimmig, B., Werner, W. & Szenkler, C.]