Am nordwestlichen Rand der Schwäbischen Alb erhebt sich bei Burladingen hoch über dem Fehlatal der Hochwachtfelsen aus Schwammkalken des Oberjuras (Unterer Massenkalk). Auf der Ostseite des Felsens befindet sich der 3 m breite und 2 m hohe Eingang zu der rund 30 m tiefen Hochwarthöhle, die auch Hochwachthöhle, Hölloch oder Höllensteinhöhle genannt wird. In der Eingangshalle der Karsthöhle sollen Scherben aus der Keltenzeit gefunden worden sein. Oberhalb des Hochwartfelsens befand sich im Mittelalter eine Höhenburg (Hohenburladingen).
Bereichsweise sind die Oberjura-Massenkalke dolomitisch ausgebildet. Ihr Verwitterungsprodukt, der Dolomitsand, war früher auf der ansonsten sandarmen Alb ein gesuchter Rohstoff und wurde als Putz- und Fegsand verwendet. Die ehemaligen Abbaustellen treten heute z. T. als kleine Sekundärhöhlen in Erscheinung. So etwa die Sandballenhöhle in einer niederen Kuppe auf der Hochfläche östlich von Albstadt-Truchtelfingen. Es handelt sich um mehrere metergroße Hohlräume im Unteren Massenkalk des Oberjuras (früher Weißjura delta).
Am Westrand eines schmalen Trockentals auf der Albhochfläche zwischen Bitz und Winterlingen öffnen sich etwa auf halber Strecke in einer felsigen Bergkuppe drei Höhlen. Es handelt sich um die Enge, die Kleine und die Große Kühstellenhöhle, die im Unteren Massenkalk des Oberjuras entstanden sind. 1892 wurden unter der Regie des Winterlinger Bürgermeisters Gustav Blickle Grabungen durchgeführt, wobei in der Höhle eine Tonscherbe gefunden wurde. Nachdem diese in der Staatssammlung Stuttgart untersucht worden war, wurden weitere Grabungsaufträge erteilt, die im Laufe der Zeit Knochenreste eiszeitlicher Säugetiere, aber auch Artefakte und Scherben aus unterschiedlichen Siedlungsepochen ans Licht brachten. Die Große Kühstelle weist eine Länge von 37 m auf, sie ist 6 m breit und 3–4 m hoch.
Weitere Informationen finden sich bei Binder und Jantschke (2003).
Literatur
- (2003). Höhlenführer Schwäbische Alb: Höhlen – Quellen – Wasserfälle. 7., völlig neu bearb. Aufl., 286 S., Leinfelden-Echterdingen (DRW-Verlag Weinbrenner).