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Donau-Iller

Der Durchschnitt der Gesamtrohförderung in der Region beträgt seit dem Jahr 2003 rund 10 Mio. t, die mittlere Produktionsmenge in diesem Zeitraum von 15 Jahren rund 9,4 Mio. t. Der Anteil der Region an der Gesamtrohfördermenge der in Baden-Württemberg gewonnenen mineralischen Rohstoffe betrug im Jahr 2017 rund 11,1 %. Die Hochphase der Rohstoffgewinnung in der Region war in den 1990er Jahren und reichte vom Beginn der Datenerfassung (1992) bis ins Jahr 2000. In diesem Zeitraum wurde eine jährliche Rohförderung von über 12 Mio. t generiert. Die jährliche Produktionsmenge oberflächennaher mineralischer Rohstoffe lag bis zum Jahr 2000 durchgehend zwischen 11 und 12 Mio. t. Danach folgte ein deutlicher Rückgang der Rohförder- und Produktionsmengen mit Tiefstand im Jahr 2004, als die Rohförderung rund 8,4 Mio. t und die Produktion rund 7,8 Mio. t betrugen. Erst in den Jahren 2007 und 2008 lag die Rohstoffgewinnung wieder deutlich höher und erreichte eine Größenordnung von fast 11 Mio. t. Seit 2011 – nachdem in den Jahren 2009 und 2010 die Förder- und Produktionsmengen wieder niedriger lagen – bewegt sich die Gesamtrohförderung der Region konstant zwischen 10,0 und 10,7 Mio. t und liegt knapp über dem langjährigen Mittelwert (2003–2017) von rund 10 Mio. t. Die aus der Rohfördermenge erzeugte Produktmenge liegt für denselben Zeitraum zwischen 7,8 und 10,3 Mio. t und somit oberhalb des langjährigen Mittels der Produktion von rund 9,3 Mio. t.

Die Gesamtmenge der Rohförderung und Produktion von mineralischen Rohstoffen sowie Gewinnungsstellen in der Region Donau-Iller, dargestellt als graue, abgestufte Säulengrafik.

Die Gesamtmenge der Rohförderung und Produktion an oberflächennahen mineralischen Rohstoffen im Zeitraum 1992–2017

Die Gesamtfördermenge von Rohstoffen in der Region Donau-Iller über einen Zeitraum von 15 Jahren bis 2017, dargestellt als abgestufte, mehrfarbige Säulengrafik.

Die Aktualität der Daten in der Region Donau-Iller im Zeitraum 1992–2017

Teilansicht von weißlichem Kalkstein. Das Gestein weist Risse und Verwerfungen auf. Im oberen Bildteil ist eine schmale, quer verlaufende Rinne eingetieft; eine dort abgelegte Euromünze dient als Größenvergleich.
Reine Kalksteinkörper im Steinbruch Blaubeuren-Altental

Der Oberjura (Weißjura) der Schwäbischen Alb bietet ein großes Potenzial an Kalksteinlagerstätten für verschiedene Einsatzbereiche in Bau und Industrie: Natursteine, Untergruppe Kalksteine für den Verkehrswegebau, für Baustoffe und als Betonzuschlag sowie hochreine Kalksteine für Weiß- und Branntkalke. Die Karbonatgesteine des Oberjuras der Region Donau-Iller sind mächtige, hellbeigebraune, splittrig brechende Kalksteine, die große, undeutlich geschichtete Körper bilden und wegen ihrer guten mechanischen Eigenschaften als Natursteine genutzt werden. Innerhalb der Massenkalksteine treten auf der Schwäbischen Alb lokal sehr reine Kalksteinkörper auf; die hochreinen Kalksteine zählen zu den Industriemineralen, weil sie wegen der chemisch mineralogischen Eigenschaften für zahlreiche industrielle Einsatzbereiche geeignet sind. Diese werden in der Region Donau-Iller auch unter Tage gewonnen.

Die Rohförderung und Produktion von Karbonatgesteinen und Kalksteinen sowie Gewinnungsstellen in der Region Donau-Iller, dargestellt als blaue, abgestufte Säulengrafik.

Die Rohförderung und Produktion von Karbonatgesteinen und hochreinem Kalkstein in der Region Donau-Iller im Zeitraum 1992–2017

Blick auf eine abgestufte Steinbruchwand mit drei waagrecht verlaufenden Fahrstraßen und teilweise angehäuften Schutthalden. Das Gestein ist mehrfarbig, von hellgrau bis braun.
Abbauwand im Steinbruch Blaustein-Wippingen

Die durchschnittliche Rohfördermenge an Kalksteinen belief sich im Zeitraum 2003–2017 auf rund 2,8 Mio. t. Wie bei den Zementrohstoffen machten sich das Konjunkturtief (2001–2004) und die Finanzkrise (2008–2009) mit leichter zeitlicher Verzögerung bemerkbar. Derzeit bewegt sich nach einer kurzen Erholungsphase die Rohförderung zwischen 2,5 und 3,0 Mio. t bzw. die Produktmenge zwischen 2,0 und 2,5 Mio. t. Die aktuellsten Förder- und Produktionsmengen von knapp 2,7 Mio. t bzw. 2,3 Mio. t stammen aus dem Jahr 2015.

Blick auf zwei hintereinanderliegende Steinbruchwände. Die vordere ist blockhaft gefurcht und weißlich grau, die hintere, die nach rechts abfällt und dort bewaldet ist, zeigt bräunliche Farben.
Zementmergel-Formation im Steinbruch Schelklingen-Vohenbronnen

Das Gebiet westlich von Ulm gehört seit Beginn der industriellen Portlandzementherstellung in Deutschland zu den wichtigsten Zementproduktionsstandorten, da hier ausreichend große und hochwertige Zementrohstofflagerstätten vorhanden sind. Heute sind zwei große Zementwerke bei Allmendingen und bei Schelklingen in Betrieb, die ihre Rohstoffe seit 1996 aus drei Gewinnungsstellen beziehen, welche mehr als ein Viertel der Gesamtrohförderung an mineralischen Rohstoffen der Region generieren.

Die Rohförderung und Produktion von Zementrohstoffen sowie Gewinnungsstellen in der Region Donau-Iller, dargestellt als grüne, abgestufte Säulengrafik

Die Rohförderung und Produktion von Zementrohstoffen in der Region Donau-Iller im Zeitraum 1992–2017

Teilansicht einer Gesteinswand mit (von oben): feinem Kies, eingebettet in Sand, einer glattgestrichenen Schicht sowie gröberem Kies, der ebenfalls von Sand umlagert ist. Links ist ein Zollstock angelehnt.
Schräggeschichtete sandige Kiese mit Sandlagen in der Abbauwand der Kiesgrube Ingoldingen

Bei den Kies- und Sandlagerstätten (Kiese, sandig) der Region handelt es sich um Quartär-zeitliche Schmelzwasserablagerungen. Die meisten wirtschaftlich bedeutsamen Vorkommen südwestlich von Ulm entstanden während der Würm-zeitlichen Vergletscherung und den zugehörigen Abschmelzphasen. Bei Biberach an der Riss und im Gebiet Laupheim–Schwendi–Tannheim gibt es Kieslagerstätten in Riß- und Haslach-Mindel-zeitlichen Ablagerungen. Die Kiese werden in der Regel im Verkehrswegebau, für Baustoffe und als Betonzuschlag eingesetzt.

Die Rohförderung und Produktion von sandigen Kiesen sowie Gewinnungsstellen in der Region Donau-Iller, dargestellt als gelbe, abgestufte Säulengrafik

Die Rohförderung und Produktion der sandigen Kiese in der Region Donau-Iller im Zeitraum 1992–2017

Teilansicht einer Steinbruchwand. Die leicht wellenartig verlaufenden Schichten sind unten grau, darüber weißlich grau. Dazwischen finden sich auch bräunlich gefärbte, teils breite Bänder. In der Bildmitte ist eine Messlatte angelehnt.
Die Grimmelfinger Schichten in der Sandgrube Altheim-Ringingen

In der Region Donau-Iller sind neben sandreichen Abschnitten auf Quartär-zeitlichen Kieslagerstätten vor allem die Grimmelfinger Graupensande aus der Miozän-zeitlichen Graupensandrinne westlich von Ulm für die Gewinnung von kiesigen Sanden bzw. Quarzsanden von Bedeutung. Hierbei handelt es sich um eine 0,5–2,0 km breite ONO–WSW-verlaufende Rinnenstruktur südwestlich von Ulm, die abschnittsweise Sande in nutzbarer Mächtigkeit enthält. Aufgrund des hohen Anteils an Quarz stehen alle sechs im Jahr 2017 in Betrieb befindlichen Gruben zur Gewinnung von Grimmelfinger Graupensanden unter Bergrecht. Im Steinbruch Ehingen (Donau)-Kirchen (RG 7723‑1) werden Graupensande als „beibrechender Rohstoff“ gewonnen. Im langjährigen Mittel (2003–2017) werden in der Region rund 0,24 Mio. t an Quarzsanden gewonnen. Generell ist die Gewinnung seit Mitte der 1990er Jahre rückläufig. Aufgrund des nur sehr geringen nicht verwertbaren Anteils in den Sanden der Graupensandrinne sind Rohförderung und Produktion nahezu identisch. Fünf Gruben wurden seit 1996 stillgelegt, rekultiviert oder es ruht der Abbau (d. h. die Konzession besteht weiterhin). Die Anzahl der Gruben hat derzeit den niedrigsten Stand seit 1992 erreicht, als acht Gewinnungsstellen in Betrieb waren. Seit 2005, als mit zehn die größte Anzahl an in Betrieb befindlicher Gruben registriert wurde, ist die Anzahl der Betriebe bei etwa gleichbleibender Rohfördermenge kontinuierlich rückläufig. Die Rohfördermengen in den einzelnen Gruben steigen darum, trotz der seit 2009 in etwa gleichbleibenden Gesamtfördermengen, seit 2013 stetig an. Dies könnte ähnlich wie bei den Kiesen zur schnelleren Erschöpfung der Vorräte in geplanten oder genehmigten Flächen führen.

Die Rohförderung und Produktion von Quarzsanden und kiesigen Sanden sowie Gewinnungsstellen in der Region Donau-Iller, dargestellt als gelbe, abgestufte Säulengrafik.

Die Rohförderung und Produktion der Quarzsande und kiesigen Sande in der Region Donau-Iller im Zeitraum 1992–2017

  • Gezeigt wird hier eine Reliefkarte der Region Donau-Iller mit farbig markierten Abbaustellen von Steine- und Erdenvorkommen, die in Betrieb befindlich oder seit 1986 stillgelegt sind.
  • Die Gesamtmenge der Rohförderung und Produktion von mineralischen Rohstoffen sowie Gewinnungsstellen in der Region Donau-Iller, dargestellt als graue, abgestufte Säulengrafik.
  • Die Gesamtfördermenge von Rohstoffen in der Region Donau-Iller über einen Zeitraum von 15 Jahren bis 2017, dargestellt als abgestufte, mehrfarbige Säulengrafik.
  • Die Rohförderung und Produktion von Karbonatgesteinen und Kalksteinen sowie Gewinnungsstellen in der Region Donau-Iller, dargestellt als blaue, abgestufte Säulengrafik.
  • Die Rohförderung und Produktion von Zementrohstoffen sowie Gewinnungsstellen in der Region Donau-Iller, dargestellt als grüne, abgestufte Säulengrafik
  • Die Rohförderung und Produktion von sandigen Kiesen sowie Gewinnungsstellen in der Region Donau-Iller, dargestellt als gelbe, abgestufte Säulengrafik
  • Die Rohförderung und Produktion von Quarzsanden und kiesigen Sanden sowie Gewinnungsstellen in der Region Donau-Iller, dargestellt als gelbe, abgestufte Säulengrafik.
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