Sie befinden sich hier:

Höhenschotter

Lithostratigraphische Gruppe

Mächtigkeit

Die meisten Vorkommen von Höhenschottern und -sanden sind lediglich als lose Geröllstreu und oft in Verbindung mit Fließerden von wenigen Metern Mächtigkeit erhalten. Die Juranagelfluh der Urkander und die Rinnenfüllung am Tüllinger Berg erreichen knapp 10 m. Der Beuron-Sandstein der Mittleren Alb hat eine Mindestmächtigkeit von knapp 30 m, und einzelne Restvorkommen der Urbrenz aus der Ostalb sind immerhin 20 m mächtig.

Alterseinstufung

Direkte Datierungen in den Höhenschottern und Höhensanden gibt es bisher nicht. Die Lagebeziehungen der Vorkommen, der starke chemische Verwitterungsgrad der Gerölle und vor allem die Dominanz von kieseligen Komponenten sprechen für eine vorwiegend Neogen-zeitliche Ablagerung.

Aus dem Topbereich des Beuron-Sandsteins konnte eine Pollenflora gewonnen werden, die für eine Ablagerung im Pliozän spricht (Franz et al., 1997). Distale, feinkörnige Äquivalente zu den Urkanderkonglomeraten in der Nordschweiz enthalten Säugetierreste, die nach Kälin (1993) 11–12 Mio. Jahre alt sind. Die Ablagerung des Urbrenz-Sandes begann im Oligozän und hielt bis in das Pleistozän an. Im Schichtstufenland nördlich der Schwäbischen Alb sind örtlich Höhenschotter aus dem späten Neogen bis Frühpleistozän bekannt.

Ältere Bezeichnungen

In der älteren Literatur werden Höhenschottervorkommen unter meist beschreibenden Namen genannt. Die Schottervorkommen vom Heuberg bei Lörrach stellen besonders hoch gelegene Vorkommen der Iffezheim-Formation dar und das „Obere Konglomerat“ gehört zur Juranagelfluh der Urkander (siehe Wittmann, 1988 und Grimm et al., 2011).

Literatur

  • Franz, M., Selg, M. & Maus, H. (1997). Der Beuroner Sandstein: eine pliozäne Donauablagerung als Indiz kretazischer Sedimentation in SW-Deutschland. – Jahreshefte des Geologischen Landesamts Baden-Württemberg, 36, S. 125–152.
  • Grimm, M. C., Wielandt-Schuster, U., Hottenrott, M., Radtke, G., Berger, J. P., Ellwanger, D., Harms, F.-J., Hoselmann, C. P. & Weidenfeller, M. (2011). Oberrheingraben (Tertiär des Oberrheingrabens). – Deutsche Stratigraphische Kommission (Hrsg.). Stratigraphie von Deutschland IX. Tertiär, Teil 1: Oberrheingraben und benachbarte Tertiärgebiete, S. 57–132, Hannover (Schriftenreihe der Deutschen Gesellschaft für Geowissenschaften, 75).
  • Kälin, D. (1993). Stratigraphie und Säugetierfaunen der Oberen Süsswassermolasse der Nordwestschweiz. – Dissertation ETH Zürich Nr. 10152, 238 S.
  • Villinger, E. (1998). Zur Flußgeschichte von Rhein und Donau in Südwestdeutschland. – Jahresberichte und Mitteilungen des Oberrheinischen Geologischen Vereins, N. F. 80, S. 361–398.
  • Wittmann, O. (1994). Erläuterungen zu Blatt 8311 Lörrach. – Erl. Geol. Kt. 1 : 25 000 Baden-Württ., 153 S., 9 Taf., 1 Beil., Stuttgart (Geologisches Landesamt Baden-Württemberg). [unveränd. Nachdr. d. 2. Aufl. v. 1988]
x
Dokument wird erzeugt.
Bitte warten ...