Im Mai 2000 konnte die im Mainhardter Wald gelegene Gemeinde Großerlach die Wiedereröffnung des historischen Silberstollens feiern. Dieser Stollen wurde erstmals 1773 angefahren und in der Hoffnung auf reiche Erzfunde mit dem Namen „Gabe Gottes“ versehen. Leider erfüllte sich diese Hoffnung nicht im gewünschten Ausmaß, sodass der Stollen bereits im gleichen Jahr wieder aufgegeben wurde. Im „Silberrausch“ von Großerlach ging das Geld aus den Anteilsscheinen (Kuxen) für das Bergwerk verloren. Der Stollen „Gabe Gottes“ ist damit Zeugnis einer Reihe von erfolglosen Bergbauversuchen im Keuperbergland um Wüstenrot in diesen Jahren.
Der Stollen liegt etwa 150 m südöstlich der Ortsmitte von Großerlach und wurde im Stubensandstein 4 der Löwenstein-Formation angelegt (Mittelkeuper). In diesem Gestein kommt es häufig zu Anreicherungen von fein verteiltem Pyrit und zu Pyritkonkretionen. Untergeordnet kommen Bleierze, Zinkblende und Kupferkies vor, allerdings in schon damals nicht wirtschaftlichen Mengen. Ab 1926 wurde das Mundloch des Stollens wieder freigelegt und für Ausflügler zugänglich gemacht. Nachdem der Silberstollen gegen Ende des Zweiten Weltkriegs als Luftschutzraum genutzt wurde, geriet er bald wieder in Vergessenheit. Ab 1993 wurde der Stollen durch den Heimatverein Großerlach und besonders durch den „Arbeitskreis Silberstollen“ wieder freigelegt und als Besucherstollen gestaltet. Der Stollen ist auf etwa 30 m Länge begehbar.