Sie befinden sich hier:

Hangende-Bankkalke-Formation der südwestlichen Schwäbischen Alb

Verbreitungsgebiet: Südwestliche Schwäbische Alb (Hegaualb)

Erdgeschichtliche Einstufung: Hangende-Bankkalke-Formation (joHB), Oberjura

(Hinweis: Die Rohstoffkartierung liegt noch nicht landesweit vor. Der Bearbeitungsstand der Kartierung lässt sich in der Karte über das Symbol „Themenebenen“ links oben einblenden.)

Kartenausschnitt
Kartenausschnitt

Gestein

Detailaufnahme von hellen Bankkalksteinen mit etwas dunkleren Mergelsteinlagen. In der rechten Bildhälfte befindet sich ein 3 Meter hoher Maßstab. Vor der Wand liegen Gerölle.
Detailaufnahme von Bankkalksteinen mit Mergelsteinlagen

Die harten, widerstandsfähigen Bankkalksteine der Hangende-Bankkalke-Formation der Hegaualb bestehen aus regelmäßig gebankten, hellgraubeigen dichten Kalksteinen, welche durchschnittlich 20–30 cm mächtig sind, im Wechsel mit mittelgraubeigen, im Mittel 2–5 cm mächtigen, hellgrauen Mergelsteinzwischenlagen. Der Anteil der Mergelsteinlagen variiert, bezogen auf die jeweiligen Mächtigkeiten, zwischen 5 und 10 %, abschnittsweise erreicht er 20 %. Entstanden ist die Schichtenfolge der Hangende-Bankkalke-Formation in Lagunen, sog. „Wannen“, zwischen Massenkalksteinen (ehem. Schwammbioherme).

Mächtigkeit

In der Bildmitte befindet sich ein Bagger, der helles, aufgelockertes Gestein baggert. Im Hintergrund ist Nadelwald.
Rohstoffgewinnung im natürlich aufgelockerten Kalkstein durch Reißen und Baggern

Geologische Mächtigkeit: Die Mächtigkeit der Hangende-Bankkalke-Formation reicht von 30–60 m.

Nutzbare Mächtigkeit: Die nutzbare Mächtigkeit der Kalksteinlagerstätten ist v. a. von der Überdeckung abhängig. In den Steinbrüchen der Hegaualb reicht die genutzte Mächtigkeit von 10–55 m.

 

Blick von oben über das Betriebsgelände eines Steinbruchs, in welchem helles Gestein abgebaut wird. Der Steinbruch ist von Bäumen umsäumt.
Blick über das Betriebsgelände des Steinbruchs Neuhausen ob Eck

Gewinnung und Verwendung

In der Bildmitte ist der maschinelle Abbau von Kiesen und Sanden durch einen Bagger zu sehen. Das Material wird auf ein Förderband gebracht und im Vordergrund des Bildes zu einem Hügel aufgeschüttet.
Kies und Sand werden maschinell abgegraben, der Kalkstein wird auch gesprengt.

Gewinnung: Die Gewinnung erfolgt auf der Hegaualb in drei Steinbrüchen durch Lockerungssprengungen, Reißen und Baggern. Das Haufwerk wird mit Schwerlastkraftwagen zu den Aufbereitungsanlagen im Steinbruch transportiert und durch Brechen, Sieben und z. T. Mischen zu unterschiedlichen Produkten veredelt oder aber in einer mobilen Brecheranlage direkt im Steinbruch aufbereitet. Dabei werden bei der Aufbereitung die Mergelsteinlagen von den Bankkalksteinen getrennt und anschließend verkippt.

Verwendung: Die Kalksteine werden hauptsächlich als Schotter, Splitte, Frostschutz- und Schottertragschichten, kornabgestufte Gemische, Brechsande und Schüttmaterialien für den Verkehrswegebau verwendet. Im Bereich der mittleren Schwäbischen Alb dagegen finden die schichtig aufgebauten Kalke der Hangende-Bankkalke-Formation lediglich als Material für den einfachen Wegebau Verwendung (Werner et al., 1995b; LGRB, 2005b). Der Grund für den Einsatz der Bankkalksteine der Hangende-Bankkalke-Fm. der Hegaualb im Straßenbau könnte in der geringeren Anzahl der Trennflächen (ca. 10/m) als auf der mittleren Schwäbischen Alb (10–20/m) liegen. Die geochemische Zusammensetzung der Bankkalksteine unterscheidet sich kaum – der durchschnittliche Karbonatgehalt liegt im Bereich der mittleren Schwäbischen Alb bei 94 %, auf der Hegaualb bei 95 %.

  • Blick auf eine Steinbruchwand aus dickbankigen, hellen, etwas orange angewitterten Kalksteinen. Die Wand ist etwa 8 Meter hoch, davor steht ein Mensch mit gelber Warnweste. Über der Wand wachsen Bäume.
  • Auf dem Bild ist der Abbau von hellem Gestein auf der oberen Sohle eines Steinbruchs durch einen Bagger zu sehen. Man blickt von erhöhtem Standpunkt in den Steinbruch.
  • Der Betrachter befindet sich in einem Steinbruch und blickt links und geradeaus auf zwei Steinbruchwände aus hellem, gelblich angewittertem, bankigem Gestein. Auf der Sohle des Steinbruchs befindet sich eine Aufschüttung aus abgebautem Material.
  • Blick auf eine Steinbruchwand aus regelmäßig gebankten, hellen Kalksteinschichten. Über der Wand wachsen Bäume.
  • Blick von oben über das Betriebsgelände eines Steinbruchs, in welchem helles Gestein abgebaut wird. Der Steinbruch ist von Bäumen umsäumt.
  • In der Bildmitte befindet sich ein Bagger, der helles, aufgelockertes Gestein baggert. Im Hintergrund ist Nadelwald.
  • Detailaufnahme von hellen Bankkalksteinen mit etwas dunkleren Mergelsteinlagen. In der rechten Bildhälfte befindet sich ein 3 Meter hoher Maßstab. Vor der Wand liegen Gerölle.
  • Blick von der Seite auf eine Wand aus hellem, gebanktem Kalkstein mit dünnen, etwas dunkleren Mergelzwischenlagen. An die Wand ist ein Maßstab gelehnt.
  • Blick auf eine Abbauwand. Das obere Drittel besteht aus braun-grauen Kiesen und Sanden, die unteren zwei Drittel aus hellem, dickbankigem Kalkstein. Vor der Wand befindet sich ein Maßstab.
  • Der Betrachter befindet sich in einem Steinbruch und blickt auf eine mehrere Zehnermeter hohe Abbbauwand aus hellem, gebanktem Kalkstein, an welcher gerade durch Graben und Reißen abgebaut wird.
  • In der Bildmitte ist der maschinelle Abbau von Kiesen und Sanden durch einen Bagger zu sehen. Das Material wird auf ein Förderband gebracht und im Vordergrund des Bildes zu einem Hügel aufgeschüttet.
  • Ca. 40 m hohe Abbauwand eines Steinbruchs. Das Gestein ist hell und leicht gelblich angewittert und wird gerade durch einen Bagger in der Bildmitte abgebaut. Über der Wand wachsen Bäume.
  • Abbau von hellem Kalkstein in einem Steinbruch. Es befinden sich ein Bagger und ein Laster in der Bildmitte vor der Abbauwand.

Externe Lexika

Litholex

Literatur

  • Gwinner, M. P. & Hafner, G. (1995). Erläuterungen zu Blatt 7919 Mühlheim an der Donau. – Erl. Geol. Kt. Baden-Württ. 1 : 25 000, 139 S., 4 Beil., Freiburg i. Br. (Geologisches Landesamt Baden-Württemberg).
  • LGRB (2005b). Blatt L 7920 Sigmaringen, mit Erläuterungen. – Karte der mineralischen Rohstoffe von Baden-Württemberg 1 : 50 000, 151 S., 19 Abb., 6 Tab., 1 Kt., 1 CD-ROM, Freiburg i. Br. (Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau). [Bearbeiter: Werner, W. & Kleinschnitz, M.]
  • Schreiner, A. (1993). Erläuterungen zu Blatt 8119 Eigeltingen. – 2. erg. Aufl., Erl. Geol. Kt. Baden-Württ. 1 : 25 000, 84 S., 2 Taf., 4 Beil., Stuttgart (Geologisches Landesamt Baden-Württemberg).
  • Schreiner, A. (2002). Erläuterungen zu Blatt 8019 Neuhausen ob Eck. – 2. erg. Aufl., Erl. Geol. Kt. 1 : 25 000 Baden-Württ., 86 S., 4 Taf., 3 Beil., Stuttgart (Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Baden-Württemberg).
  • Werner, W., Giese, S. & Bock, H. (1995b). Lagerstättenpotentialkarte für die Region Neckar-Alb. Rohstoffgeologische Untersuchung der Kalksteinvorkommen des Weißen Juras. 161 S., 5 Anl., Freiburg i. Br. (Geologisches Landesamt Baden-Württemberg). [unveröff.]
x
Dokument wird erzeugt.
Bitte warten ...