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Fallbeispiele

In den Fallbeispielen werden für die Hydrogeologische Region typische, besonders interessante oder besonders intensiv untersuchte hydrogeologische Phänomene beschrieben.

Blick auf einen ovalen, türkisfarbenen See. Im Hintergrund begrenzen Bäume sowie das erhöhte Ufer den See. Im Vordergrund fällt der teils steinige, teils mit Wasserpflanzen bedeckte Seeboden steil ab.

Der Blautopf beim Kloster Blaubeuren ist nach dem Aachtopf die größte Karstquelle Deutschlands.

Schemazeichnung mit dem Verlauf des Blauhöhlensystems von Bühlenhausen im Norden bis Blaubeuren im Süden.

Das Blauhöhlensystem ist auf einer Länge von ca. 15,5 Kilometer bekannt (Stand 2020, Kücha, 2020). Davon entfallen ca. 2750 m auf die Vetterhöhle. Die auf einer Länge von über acht Kilometer bekannte Hessenhauhöhle ist ein weiterer Ast des Höhlensystems.

Farbige hydrogeologische Schnittzeichnung mit dem Einzugsgebiet des Blautopfs. Links, im Nordwesten, liegt der Albtrauf. Rechts, im Südosten, ist das Blautal eingezeichnet.
Hydrogeologischer Schnitt durch das Einzugsgebiet des Blautopfs (verändert, nach Selg & Schwarz, 2009)
Farbige Übersichtskarte des Blautopf-Einzugsgebietes mit Höhenlinien, Verwerfungslinien und Aufschlusspunkten.

Strukturkarte mit Schichtlagerung (Bezugshorizont Lacunosamergel-Formation/Untere-Felsenkalke-Formation) und Störungen im Blautopf-Einzugsgebiet und der weiteren Umgebung (Ufrecht, 2009), siehe auch Lauber et al. (2013a)

Zwei geologisch-hydrogeologische Längsschnitte von der Tracereingabestelle Zainingen zum Blauhöhlensystem. Oben mehrfarbig ausgefüllt, unten mit Hervorhebung der Fließrichtung von links (Zainingen, Hölloch) bis rechts zum Blauhöhlensystem.

Geologisch-hydrogeologischer Längsschnitt von der Tracereingabestelle Zainingen (Hölloch) zum Blauhöhlensystem (Lauber et al., 2013a)

Farbiges Blockbild mit angeschnittener Geologie, das den Austritt der Blau am Blautopf zeigt.

Die Blau tritt am Blautopf am westlichen Talrand einer Flussschlinge der Urdonau aus (Wagner & Koch, 1961).

Hydrogeologisches Diagramm mit Schüttungslinien des Blautopfs über einen Zeitraum von dreißig Jahren. Eine fast waagrecht verlaufende rote Linie zeigt den Trend der Schüttungsmenge.

30-Jahre-Ganglinie der Quellschüttung des Blautopfs mit linearem Trend (rote Linie) (Grafik: LUBW Grundwasserdaten, abgerufen am 14.08.2023, Link s. u.)

Hydrogeologisches Diagramm zum Thema Markierungsversuche im Einzugsgebiet des Blautopfs. Mehrere farbige Symbole zeigen die Entfernung der Eingabestellen sowie die ermittelten Abstandsgeschwindigkeiten an.

Markierungsversuche im Blautopf-Einzugsgebiet: Beziehung zwischen der Entfernung der Eingabestelle zum Blautopf und den ermittelten maximalen Abstandsgeschwindigkeiten (Selg & Schwarz, 2009)

Hydrogeologisches Diagramm zum Thema Markierungsversuche im Blautopf-Einzugsgebiet. Symbole sowie eine schräg verlaufende Linie zeigen Abstandsgeschwindigkeiten und Schüttungsmenge an.

Markierungsversuche im Blautopf-Einzugsgebiet: Beziehung zwischen maximaler Abstandsgeschwindigkeit und Blautopf-Schüttung (Selg & Schwarz, 2009)

Vereinfachte farbige Übersichtskarte des Blauhöhlensystems mit Eingabestellen für Tracer und Messpunkten.

Eingabe- und Probenahmestellen sowie Messpunkte (Aktivkohlesäckchen, Fluorimeter) zum Nachweis der Markierungsstoffe im Blauhöhlensystem (Lauber et al., 2013a)

Vereinfachte Übersichtskarte des Verlaufs des Höhlenbaches in der Hessenhauhöhle (Nord-Blau) mit Eingabe- und Probenahmestellen für Tracer.

Eingabe und Probenanahmestellen während der Markierungsversuche in der Hessenhauhöhle (Lauber et al., 2013a)

Farbige hydrogeologische Übersichtskarte mit dem Einzugsgebiet des Blautopfs, ausgehend von Blaubeuren im Südosten (rechts unten in der Karte) nach Norden und Nordwesten.

Einzugsgebiet des Blautopfs (Selg & Schwarz, 2009)

Vereinfachte hydrogeologische Übersichtskarte mit den beiden Teileinzugsgebieten des Blautopfs (Nord-Blau und Ur-Blau). Beide Gebiete sind unterschiedlich farbig dargestellt.

Teileinzugsgebiete des Blautopfs: Das nordöstliche Teilgebiet entwässert über die Hessenhauhöhle (Nord-Blau), das südwestliche über die Blauhöhle (Ur-Blau, aus Lauber et al., 2013a)

Farbige Übersichtskarte der Stadt Ulm, mit eingezeichnetem Trinkwasserversorgungsnetz.

Trinkwasserversorgungsnetz der Stadt Ulm (Stadtwerke Ulm, 2023). Das Trinkwasser der Städte Ulm und Neu-Ulm kommt überwiegend aus den Talböden von Donau und Iller. Darüber hinaus beziehen die Städte Wasser vom Zweckverband Wasserversorgung „Ulmer Alb“ sowie von der Landeswasserversorgung.

Vereinfachte hydrogeologische Übersichtskarte des Trinkwassererschließungsgebietes „Rote Wand“ in Ulm. Eingezeichnet sind neben Messstellen und Brunnen auch die Lage zweier Schnittzeichnungen.

Lage des Trinkwassererschließungsgebietes Ulm „Rote Wand“ (Rausch & Trapp, 2002)

Farbige hydrogeologische Schnittzeichnung des Trinkwassererschließungsgebietes „Rote Wand“ in Ulm, von Südwest nach Nordost.

Profilschnitt 1, Trinkwassererschließungsgebiet Ulm „Rote Wand“ (Rausch & Trapp, 2002), Schnittverlauf

Farbige hydrogeologische Schnittzeichnung des Trinkwassererschließungsgebietes „Rote Wand“ in Ulm, von Südwest nach Nordost.

Profilschnitt 2, Trinkwassererschließungsgebiet Ulm „Rote Wand“ (Rausch & Trapp, 2002), Schnittverlauf

Weiterführende Links zum Thema

Literatur

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  • Wagner, G. & Koch, A. (1961). Raumbilder zur Erd- und Landschaftsgeschichte Südwestdeutschlands. Das Bild in Forschung und Lehre. 32 S., 1 Beil., Schmiden (Repro-Druck).
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