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Posidonienschiefer-Formation im nördlichen Vorland der Schwäbischen Alb

Verbreitungsgebiet: Nördliches Vorland der gesamten Schwäbischen Alb

Erdgeschichtliche Einstufung: Posidonienschiefer-Formation (juPO), Unterjura

(Hinweis: Die Rohstoffkartierung liegt noch nicht landesweit vor. Der Bearbeitungsstand der Kartierung lässt sich in der Karte über das Symbol „Themenebenen“ links oben einblenden.)

Kartenausschnitt
Kartenausschnitt

Gestein

Nahaufnahme eines dunkelgrauen bis schwarzen Gesteins mit unregelmäßer, unebener Oberfläche. Am linken Bildrand befindet sich ein Maßstab, der Bildausschnitt ist etwa 15 cm hoch.
Bituminöser Mergelstein, auch „Wildschiefer“ genannt

Die Gesteine der Posidonienschiefer-Formation, auch als „Ölschiefer“ bezeichnet, bestehen aus einem fein­schichtigen Wechsel von Kalk-, Mergel-, Tonmergel- und Tonsteinen in fast schwarzen bis dunkelblaugrauen, teilweise gelbbraun gebänderten Tönungen mit hohen Anteilen an organischem Material. Eingeschaltet sind dunkelgraue Kalksteinbänke („Fleins“). Pyrit tritt fein verteilt oder in Knollen auf. Das Gestein ist sehr fossilreich (Ammoniten, Muscheln, Belemniten, Seelilien, Fische, Ichthyosaurier u. v. m.).

Für die Verwendung als Naturwerksteine eignet sich jedoch nur der sog. „Fleins“, wobei es sich um gebankte Kalk- bis Mergel­kalksteine handelt.

Mittelgraue, sehr feinkörnige Gesteinsplatte mit mehreren unterschiedlich großen goldfarbenen Ammoniten. Am rechten Bildrand liegt eine Münze als Maßstab.
Gesteinsplatte aus dem Posidonienschiefer mit Ammoniten der Gattung Dactylioceras

Gewinnung und Verwendung

Blick auf eine Gesteinplatte aus mittelgrauem Gestein, in welchem viele hellgraue, kleine und unregelmäßig geformte Flecken sind. Links unten in der Ecke befindet sich eine Münze als Maßstab.
Gesteinsplatte aus dem Posidonienschiefer

Gewinnung: Früher wurden gelegentlich die Horizonte „Unterer Stein“ und „Oberer Stein“ als Mauersteine gewonnen, wobei nur der so genannte „Untere Stein“ frostbeständig ist. Heute wird zur Gewinnung von Werksteinen nur noch der Fleins abgebaut, der sich zur Herstellung von Dekorationssteinen eignet. Der Abbau ist so auszuführen, dass geschützte Versteinerungen möglichst wenig gefährdet sind und möglichst vollständig geborgen werden können, die Gewinnung erfolgt deshalb durch Reißen. Der überlagernde Abraum wird mittels Bagger abgetragen und manch­mal wird zur Auflockerung des Gesteinsverbandes eine schwache Sprengung durchgeführt. Die im Bereich Holzmaden etwa 18 cm mächtige Fleinsbank wird mehrfach gespalten (drei bis vier Mal) und die entstehenden Rohblöcke werden zur weiteren Verarbeitung in ein Werk abtransportiert. Die Platten werden geschliffen und poliert oder bruch- bzw. spaltrau verwendet.

  • Panoramaaufnahme eines flachen Steinbruchs, in welchem graues Gestein abgebaut wird. Der Steinbruch ist eingerahmt von Wald.
  • Nahaufnahme eines dunkelgrauen Gesteins mit glatter Oberfläche. Es ist eine leichte, subhorizontale Schichtung zu erkennen. Am linken Bildrand befindet sich ein Maßstab, der Bildausschnitt ist etwa 14 cm hoch.
  • Blick von schräg oben auf eine dunkelgraue Gesteinsplatte, welche sich auf der linken Bildhälfte befindet. Rechts neben einer scharfen Bruchkante liegt etwas Geröll und eine Oberfläche aus matschigem Wasser ist zu erkennen.
  • Nahaufnahme eines dunkelgrauen bis schwarzen Gesteins mit unregelmäßer, unebener Oberfläche. Am linken Bildrand befindet sich ein Maßstab, der Bildausschnitt ist etwa 15 cm hoch.
  • Blick auf eine Gesteinplatte aus mittelgrauem Gestein, in welchem viele hellgraue, kleine und unregelmäßig geformte Flecken sind. Links unten in der Ecke befindet sich eine Münze als Maßstab.
  • Das Bild zeigt mehrere, hinter- und übereinanderliegende, schräggestellte hellgraue Kalksteinplatten. Links liegt ein Hammer auf den Platten als Maßstab.
  • Blick in einen flachen Steinbruch, dessen unterste Sohle mit graublauem Wasser gefüllt ist und einen länglichen See bildet. Das Gestein ist mittel- bis dunkelgrau. Im Hintergrund ist Wald zu erkennen.
  • Mittelgraue, sehr feinkörnige Gesteinsplatte mit mehreren, unterschiedlichen goldfarbenen Ammoniten. Am rechten Bildrand liegt eine Münze als Maßstab.
  • Blick auf eine Abbauwand in einem Steinbruch. Das anstehende Gestein weist im unteren Bereich horizontale Schichtlagerung auf und ist mittelgrau, der obere Bereich ist dunkelgrau und massig. Vor der Wand steht ein Maßstab.
  • Das Bild zeigt eine Bruchsteinmauer aus beige-grauem Kalkstein. Mittig links vor der Mauer wächst eine Rose mit mehreren roten Blüten.

Externe Lexika

Litholex

Literatur

  • Frank, M. (1949). Technologische Geologie der Bodenschätze Württembergs. 446 S., Stuttgart (Schweizerbart).
  • Reyer, E. (1927). Die Bausteine Württembergs nach ihrer mineralogischen Zusammensetzung und ihrer Struktur in Bezug zu ihrer bautechnischen Verwendung und wirtschaftlichen Bedeutung. VIII + 138 S., 3 Taf., Halle/Saale (Martin Boerner Verlagsanstalt). [8 Abb.]
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