![Der Lehrpfad „Rulamanweg“ führt den Besucher durch das Föhrental entlang des Wittlinger Bachs mit 500 Schritten zurück in die Steinzeit. Blick auf einen Wanderweg, der zwischen einem Waldhang rechts und einem von Bäumen gesäumten Bach links entlangführt. Am Fuß des Waldhanges steht eine große Informationstafel aus Holz.](https://lgrbwissen.lgrb-bw.de/sites/default/files/public/styles/text_mit_bild/public/lgrbwissen/fotos/lgrb-foto-geotourismus-lehrpfad-7522.103-rulamanweg-3.jpg?itok=JKFGZPLl)
Der kurze Rulamanweg auf der Schwäbischen Alb, im Föhrental bei Bad Urach-Wittlingen lädt zu einer Zeitreise zurück in die Steinzeit ein. Er beginnt am Parkplatz an der B465. Hier mündet das Föhrental unterhalb der Burgruine Hohenwittlingen in das Ermstal. Der Lehrpfad durchmisst mit jedem Meter eine Zeitspanne von 1000 Jahren und endet in der Zeit vor 500 000 Jahren. Auf insgesamt fünf ausführlichen Tafeln und Stationen wird der jeweilige Stand der Menschheitsentwicklung anschaulich und ausführlich anhand von Bildern, Texten und Skulpturen dargestellt. Eine „Steinschmiede“ und ein „Sommerlager“ der Urmenschen laden ein, sich in deren Zeit zurück zu versetzen.
![Felsen aus Oberjura-Massenkalk krönen die Talhänge des Föhrentals bei Bad Urach-Wittlingen. Das Bild zeigt eine Reihe von grauen Felsen am oberen Rand eines bewaldeten Bergrückens.](https://lgrbwissen.lgrb-bw.de/sites/default/files/public/styles/text_mit_bild/public/lgrbwissen/fotos/lgrb-foto-landschaft-geotourismus-lehrpfad-7522.103-rulamanweg-7.jpg?itok=-aEyeDWj)
Im oberhalb des Tals gelegenen Hofgut Wittlingen lebte im 19. Jh. der Theologe, Naturforscher und Schriftsteller David Friedrich Weinland. Inspiriert von seiner Umgebung schrieb er dort um das Jahr 1877 das Jugendbuch Rulaman. Darin wird, eingebettet in einen Abenteuerroman, das Leben der Steinzeitmenschen auf der Schwäbischen Alb nach dem damaligen Kenntnisstand beschrieben.
![Kalksteinschutt und Kalktuffbildungen im Bett des Wittlinger Bachs, der den Rulamanweg begleitet. Das Foto zeigt ein mit Steinen und größeren Felsblöcken durchsetztes Bachbett. Der Bach fließt zwischen dichtem Bewuchs auf den Betrachter zu. Im Mittelgrund befindet sich eine kleine Gefällstufe.](https://lgrbwissen.lgrb-bw.de/sites/default/files/public/styles/text_mit_bild/public/lgrbwissen/fotos/lgrb-foto-geotourismus-lehrpfad-7522.103-rulamanweg-9.jpg?itok=g_3n4seD)
Das enge, in die verkarsteten Gesteinsschichten des Oberjuras eingeschnittene Tal wird vom Wittlinger Bach durchflossen, dessen Quellen sich im Bereich von wasserstauenden Vulkanschloten auf der Albhochfläche bei Wittlingen befinden. Wandert man am Ende des Lehrpfads talaufwärts weiter, gelangt man zu einer wildromantischen Engstelle, zur Wolfsschlucht.
![Schillerhöhle am Nordhang der Ruine Hohenwittlingen zum Föhrental Blick auf eine links der Bildmitte befindliche, von vorspringenden, stark bewachsenen Felsen fast verdeckte kleine Höhle. Höhle und Felsen liegen am unteren Ende eines steilen Waldhanges.](https://lgrbwissen.lgrb-bw.de/sites/default/files/public/styles/text_mit_bild/public/lgrbwissen/fotos/lgrb-foto-geotopkataster-hoehle-7522.42-7-schillerhoehle.jpg?itok=e7g3CkB9)
Schlägt man dagegen den Weg bergaufwärts zur Burgruine Hohenwittlingen ein, kommt man an der Schillerhöhle (Schillingshöhle, Schillingsloch) vorbei, die im Buch Rulaman den Namen „Tulkahöhle“ trägt. Sie ist im Oberjura-Massenkalk angelegt, führt etwa 120 m leicht schräg bergab nach Westsüdwesten und erweitert sich dabei mehrfach zu größeren Hallen. Von Mitte November bis Mitte Mai ist die Höhle zum Schutz der Fledermäuse verschlossen.
Externe Lexika
Wikipedia
Literatur
- (1878). Rulaman – Erzählung aus der Zeit des Höhlenmenschen und des Höhlenbären. 341 S., Reutlingen (Knödler-Verlag). [Nachdruck 2009]