In den Kiesgruben um Steinheim a. d. Murr wurden vom Ende des 19. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts zahlreiche Knochen pleistozäner Säugetiere gefunden. Durch die Skelettfunde des Steinheimer Steppenelefanten und eines Auerochsen im Jahre 1910 wurde Steinheim über die Grenzen des Landes hinaus bekannt. Für weltweites Aufsehen sorgte jedoch der Fund des Steinheimer Urmenschen (Homo steinheimensis) im Jahr 1933. Es handelt sich um den am vollständigsten erhaltenen Urmenschenschädel aus Deutschland. Der Schädel lag in sandigen Ablagerungen unterhalb der (rißzeitlichen) Hochterrassenschotter und wurde der Holstein-Warmzeit zugeordnet. Der somit über 300 000 Jahre alte Originalfund wird heute gesichert im Naturkundemuseum in Stuttgart aufbewahrt. Das Urmensch-Museum in Steinheim bietet neben einem Überblick über die eiszeitliche Tierwelt auch Informationen zur Geologie und Landschaftsgeschichte der Region.
Weiterführende Informationen finden sich beispielsweise bei Adam (1984, 2009), Brunner (1994) sowie Wahl et al. (2009).
Externe Lexika
wikipedia
Weiterführende Links zum Thema
Literatur
- (1984). Der Mensch der Vorzeit – Führer durch das Urmensch-Museum Steinheim an der Murr. 172 S., Stuttgart (Theiss).
- (2009). Homo steinheimensis: Der Fund des Urmenschen von Steinheim an der Murr vor 75 Jahren. Ein Markstein in der Geschichte der Menschheit. 148 S., Remshalden (Verlag Bernhard A. Greiner).
- (1994). Erläuterungen zu Blatt 7021 Marbach am Neckar. – Erl. Geol. Kt. Baden-Württ. 1 : 25 000, 218 S., 9 Taf., 10 Beil., Stuttgart (Geologisches Landesamt Baden-Württemberg).
- (2009). Die Defekt- und Verformungsspuren am Schädel des Urmenschen von Steinheim an der Murr. – Fundberichte aus Baden-Württemberg, 30, S. 7–28, verfügbar unter https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/fbbw/article/view/33909/27597.