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Oberer Buntsandstein

Lithostratigraphische Untergruppe

Kartenausschnitt
Kartenausschnitt

Lithologie, Abgrenzung, Untereinheiten

Seitlicher Blick auf einen von rechts nach links abfallenden, teilweise bewachsenen, rötlich braunen bis hellbraunen Hang. Am Fuß des Hanges steht quaderförmiges Gestein an, oben gebanktes. Linke Seite und Kuppe des Hanges sind bewaldet.
Oberer Buntsandstein (Plattensandstein- und Rötton-Formation) und Muschelkalk-Basis, Glatten bei Freudenstadt

Der Obere Buntsandstein ist im Landesgebiet überwiegend in einer sandigen Randfazies entwickelt, die aufgrund ihrer vielfach dünnschichtigen Ausbildung seit Alberti (1834) als Plattensandstein bzw. heute als Plattensandstein-Formation bezeichnet wird. Im größten Teil des Landes folgen darüber noch rotbraune Ton- und Schlufftonsteine, die als südlicher Ausläufer der tonigen norddeutschen Röt-Formation in Baden-Württemberg als Rötton-Formation bezeichnet werden.

Die Plattensandstein-Formation besteht überwiegend aus fein- bis mittelkörnigen Sandsteinen mit wechselnden Einschaltungen von Schluff- und Schluffsandsteinlagen. Besonders die Feinsandsteine führen auf den Schichtflächen lagenweise viel detritischen Glimmer. Im Wutach- und Hochrheingebiet treten im tieferen Teil auch grobkörnige Sandsteine und Gerölllagen mit Feinkies auf, die die Nähe des Beckenrandes (in der Nordschweiz) andeuten. Ein großer Teil der Sandsteine ist dünnschichtig ausgebildet, was Anlass zur Benennung als Plattensandstein gegeben hat, doch sind vielfach auch metermächtige Rinnenfüllungen aus massiven Sandsteinen eingeschaltet, die als Werksteine genutzt werden. Die Farben sind überwiegend rotbraun und weißgrau. Örtlich, besonders in der unteren Hälfte, eingeschaltete Paläoböden können aber auch violette, weiße oder (bei Karbonatgehalt) gelbliche Farben aufweisen, weshalb sie auch als „Violette Horizonte“ bezeichnet werden. Im Niveau der fossilen Paläoböden bzw. als deren Erosionsreste sind verschiedentlich Dolomitkrusten oder Dolomitbrocken-Konglomerate („Bröckelbänke“) ausgebildet. Die Anzahl und genaue stratigraphische Position dieser Paläoböden wechselt dabei allerdings von Profil zu Profil (fehlend bis mehr als sechs), weshalb die früher vermutete Eignung als Leitschichten heute nicht mehr plausibel erscheint.

Die Rötton-Formation besteht vorherrschend aus stark schluffigen Tonsteinen bis tonigen Schluffsteinen mit wechselndem Feinsandgehalt und örtlichen Sulfat- oder Karbonatknollen. Gebietsweise sind dünne Sandsteinlagen eingeschaltet, insbesondere im jeweils tieferen Teil, der nach Süden in die Fazies der Plattensandstein-Formation überleitet. Diese Faziesgrenze steigt vom Maingebiet, wo sie etwas über der Mitte des Gesamtprofils des Oberen Buntsandsteins liegt, nach Süden immer weiter an, bis am Hochrhein örtlich gar keine Röttone mehr ausgebildet sind. Entsprechend kann die Rötton-Formation im Main-Tauber-Gebiet in untere Röttone, Rötquarzit und Obere Röttone gegliedert werden. Im östlichen Odenwald werden die Unteren Röttone nach Süden rasch sandig und ihr stratigraphisches Niveau wird schließlich von höheren Teilen der Plattensandstein-Formation eingenommen. Gebietsweise bleibt der Rötquarzit darüber noch als massiver, kieselig gebundener Fein- bis Mittelsandstein abgrenzbar. Weiter südlich, im Kraichgau und in Hohenlohe, gehen auch der Rötquarzit und tiefere Teile der Oberen Röttone in der Plattensandstein-Fazies auf. Im nördlichen Kraichgau und nördlich des Kochers kann in den Oberen Röttonen eine fossilführende Sandsteinbank auftreten, zu der im Maingebiet auch dolomitische Lagen hizukommen können. Diese Myophorienbank und die darüber folgenden Tonschluffsteine entsprechen den weiter nördlich mächtigeren Myophorienschichten an der Obergrenze des Oberen Buntsandsteins.

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