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Drei Kaiserberge bei Göppingen und Schwäbisch Gmünd

Kartenausschnitt
Kartenausschnitt
Blick über hochgelegenes Grünland mit Waldbegrenzung auf eine hügelige Landschaft. Im Hintergrund verlaufen bewaldete Höhenrücken, mit zwei markanten Kegelbergen links und in der Mitte des Bildes.
Albvorland bei Rechberghausen mit Unterjura-Hügelland, bewaldeten Rücken im Mitteljura und den Oberjura-Zeugenbergen Hohenstaufen (links) und Stuifen (Mitte); rechts im Hintergrund ist der Albtrauf zu sehen.

Die weithin sichtbaren Bergkegel erheben sich aus der Hügel- und Plateaulandschaft des Unteren Mitteljuras und zeugen mit ihren Gipfelbereichen aus hellen Kalksteinen des Oberjuras von der ehemals weiter im Norden gelegenen Oberjura-Schichtstufe. Diese ist im Laufe der Jahrmillionen der Abtragung zum Opfer gefallen und bis zum heutigen Albrand zwischen Geislingen a. d. Steige und Heubach „zurückgewandert“. Hohenstaufen und Rechberg sind dabei in abgesunkenen Schollen entlang einer das gesamte Land querenden tektonischen Störungszone (Schwäbisches Lineament) durch Reliefumkehr vor der Abtragung bewahrt geblieben und liegen heute als sog. Zeugenberge vor dem Trauf der Schwäbischen Alb. Der nah an einem Vorsprung des Albtraufs gelegene Stuifen muss streng genommen als Ausliegerberg bezeichnet werden, da er mit einem Sockel aus Gesteinen des Oberen Mitteljuras noch an den Albkörper angebunden ist.

Dreisprachige, mehrfarbige Informationstafel aus Metall zum Zeugenberg Hohenstaufen. Rechts ist eine Schnittzeichnung zum geologischen Aufbau des Berges zu sehen, links oben eine Wegskizze.
Geologische Informationen am Aussichtspunkt auf dem Hohenstaufen

Vermutlich nicht zuletzt durch die tektonische Zerrüttung bedingt, finden sich am Hohenstaufen und Rechberg ehemalige Rutschungen in Form abgeglittener Gesteinsschollen. Eine sehr alte, vermutlich vor rund 2,5 Mio. Jahren abgerutschte Gleitscholle ist die sog. Spielburg-Scholle am südwestlichen Anstieg des Hohenstaufens (Hönig, 1984). Sie stellt neben dem Berggipfel ein weiteres lohnendes Ziel dar und bietet ebenfalls eine hervorragende Aussicht. Bankkalke und Massenkalke des Mittleren Oberjuras, die heute auf dem Berggipfel nicht mehr anstehen, sind dort mehr oder weniger im Verband abgeglitten und in einem ehmaligen Steinbruch aufgeschlossen, an den sich hangabwärts große Mengen an Oberjura-Blockschutt anschließen. Aufgrund des Artenreichtums und der seltenen Lebensräume ist der Bereich heute als Naturschutzgebiet ausgewiesen (Kreh, 2007; siehe auch weiterführende Links).

Blick von erhöhtem Standort über Baumkronen auf eine flachwellige Landschaft mit Wiesen und Äckern. Links breitet sich in einem Oval eine Siedlung aus. Im Hintergrund sind Waldflächen sowie bewaldete Höhenzüge zu erkennen.
Blick über die nördlich des Hohenstaufens gelegenen Unterjura-Platten bei Wäschenbeuren und das Remstal hinweg ins Keuperbergland des Welzheimer Walds

Von den Gipfelplateaus des Hohenstaufens und des Rechbergs genießt man einen Rundblick zur Schwäbischen Alb, über das Albvorland zwischen Fils- und Remstal bis weit hinein in die im Norden und Westen angrenzenden Keuper-Waldberge (Welzheimer Wald, Schurwald). Auf der Höhe des Rechbergs endet der Geologische Pfad Schwäbisch Gmünd–Hohenrechberg. Auf der Westseite des überwiegend bewaldeten Stuifen befindet sich eine Freifläche mit Schutzhütte und Grillplatz. Von dort hat man eine schöne Aussicht nach Südwesten und Süden auf das Albvorland und die Alb sowie nach Nordwesten auf die Ausläufer des Schurwalds.

  • Über Baumwipfel hinweg sieht man eine hügelige Landschaft mit Wiesen, Äckern, Waldstreifen und mehreren Ortschaften. Im Hintergrund nehmen die Waldflächen zu. Auch ferne flache Bergrücken sind erkennbar.
  • Das Bild zeigt Mauerreste einer Burg auf einem mit Bäumen bestandenen Aussichtspunkt. Die Mauern bilden ein Viereck; zu sehen sind drei Außenwände sowie zwei Innenwände, eine davon mit bogenförmigem Durchgang.
  • Mehrfarbige Informationstafel aus Metall zum nicht realisierten Denkmal auf dem Hohenstaufen bei Göppingen. Rechts sieht man eine Zeichnung der früheren Burg auf dem Berg, links oben ist eine Wegbeschreibung angebracht.
  • Blick auf eine abgeknickte, mehrfarbige Informationstafel aus Metall zur einstigen Burg auf dem Hohenstaufen bei Göppingen. Rechts ist eine Zeichnung vom Grundriss der Burg angebracht, links oben eine Wegskizze.
  • Das Foto zeigt eine mehrfarbige, geknickte Infotafel aus Metall zur Geologie des Hohenstaufen bei Göppingen. Die Tafel steht an einem Aussichtspunkt mit weitem Blick auf die Landschaft.
  • Weiter Blick über Baumkronen auf eine hügelige Landschaft mit Wiesen, Äckern und zahlreichen Waldflächen. Im Hintergrund verlaufen langgestreckte, flache Höhenzüge, die nach rechts hin abfallen.
  • Über Baumkronen hinweg blickt man auf eine wellige Landschaft mit bewaldeten Seitenflanken. Rechts hinten erhebt sich ein bewaldeter, von einer Siedlung umgebener Bergkegel. Dahinter folgen im Dunst liegende flache bewaldete Höhen.
  • Über Baumkronen hinweg blickt man auf eine hügelige Landschaft mit zahlreichen Waldflächen. Im Hintergrund, vor bewaldeten Höhenzügen, erhebt sich ein markanter bewaldeter Bergkegel.

Externe Lexika

Wikipedia

Literatur

  • Geyer, O. F. & Gwinner, M. P. (1984). Die Schwäbische Alb und ihr Vorland. – 3. überarb. Aufl., Sammlung geologischer Führer, 67, 298 S., Berlin – Stuttgart (Borntraeger).
  • Hönig, J. (1984). Erläuterungen zu Blatt 7224 Schwäbisch Gmünd-Süd. – Erl. Geol. Kt. 1 : 25 000 Baden-Württ., 152 S., 2 Taf., 4 Beil., Stuttgart (Geologisches Landesamt Baden-Württemberg). [Nachdruck 1994]
  • Kreh, U. (2007). Spielburg. – Wolf, R. & Kreh, U. (Hrsg.). Die Naturschutzgebiete im Regierungsbezirk Stuttgart, S. 545–547, Ostfildern (Thorbecke).
  • Rothenberger, R. M. (2016). Der geheimnisvolle Stuifen – Mit dem Schloß und dem Grafen Friedrich – Mit einer Erzählung aus der schwäbischen Vorzeit von A. von Wolkenstein 1886. 141 S., verfügbar unter https://www.ostalbkreis.de/sixcms/media.php/26/Der-geheimnisvolle-Stuifen-2016.pdf.
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