
Direkt oberhalb des Stadtzentrums von Schramberg, am Ostrand des Mittleren Schwarzwalds, erhebt sich der Schlossberg mit der Ruine Hohenschramberg. Hier wurde bereits 1972 ein Naturlehrpfad angelegt, der die Geologie und die Pflanzenwelt des Schlossbergs erschloss. Im Jahr 1996 wurde der inzwischen in die Jahre gekommene Lehrpfad völlig überarbeitet. Er teilt sich jetzt in einen Aufstieg zur Ruine, der überwiegend geologischen Themen gewidmet ist und einen absteigenden Weg, der als vegetationskundlicher Pfad gestaltet wurde.

Entlang des Pfades passiert man die einen hohen Versatz aufweisende Schramberger Hauptverwerfung. Die Folge ist ein eindrucksvoller Wechsel verschiedener Gesteine auf engstem Raum. Am Hangfuß stehen zunächst die Rotliegend-Sedimente an (Schramberg-Formation). Sie sind im Unteren Perm vor 272–296 Mio. Jahren entstanden und besitzen bei Schramberg eine außergewöhnlich hohe Mächtigkeit. Es handelt sich überwiegend um rotbraune, schlecht sortierte Arkosebrekzien und ‑konglomerate (Fanglomerate), die als Schuttfächer-Sedimente abgelagert wurden. Sie sind der Abtragungsschutt des Variskischen Gebirges, das im Erdaltertum existierte, lange bevor der Schwarzwald entstand. Im weiteren Verlauf des Weges überschreitet man die Verwerfung und sieht plötzlich Felsen und Aufschlüsse im Triberg-Granit, der als Tiefengestein bei der damaligen Gebirgsbildung entstand. Beim folgenden Anstieg wendet der Weg wieder nach Osten und quert die Verwerfung ein weiteres Mal, so dass man jetzt Aufschlüsse in Gesteinen des Deckgebirges antrifft, die nach der Abtragung des Variskischen Gebirges abgelagert wurden. Es handelt sich am Schlossberg v. a. um Sandsteine der Kirnbach- und Tigersandstein-Formation (Zechstein) sowie der Eck-Formation (Unterer Buntsandstein). Den Gipfelbereich mit der Ruine bilden harte, geröllführende Sandsteine der Geröllsandstein-Subformation (Mittlerer Buntsandstein).
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Panoramablick vom Schlossberg über den Schramberger Talkessel nach Nordosten, Osten und Südosten – Am Fuß des Schlossbergs wird das Tal von der Schiltach durchflossen. Von Osten (links hinten) mündet das Tal des Göttelbachs ein. Rechts hinten ist ein vom Kirnbach durchflossenes Seitental zu sehen. An den bebauten Unterhängen im Talkessel stehen überwiegend Gesteine der Schramberg-Formation (Rotliegend-Sedimente) und der darüber folgenden Kirnbach- und Tigersandstein-Formation (Zechstein) an. Die steileren bewaldeten Hänge bilden Gesteine des Unteren und Mittleren Buntsandsteins. Die Hochfläche, auf der in der Mitte der Stadtteil Sulgen zu erkennen ist, wird vom Oberen Buntsandstein gebildet. Auch bereits inselhafte Vorkommen von Unterem Muschelkalk treten auf der Hochfläche östlich von Schramberg auf.
Panoramablick vom Schlossberg über den Schramberger Talkessel nach Nordosten, Osten und Südosten – Am Fuß des Schlossbergs wird das Tal von der Schiltach durchflossen. Von Osten (links hinten) mündet das Tal des Göttelbachs ein. Rechts hinten ist ein vom Kirnbach durchflossenes Seitental zu sehen. An den bebauten Unterhängen im Talkessel stehen überwiegend Gesteine der Schramberg-Formation (Rotliegend-Sedimente) und der darüber folgenden Kirnbach- und Tigersandstein-Formation (Zechstein) an. Die steileren bewaldeten Hänge bilden Gesteine des Unteren und Mittleren Buntsandsteins. Die Hochfläche, auf der in der Mitte der Stadtteil Sulgen zu erkennen ist, wird vom Oberen Buntsandstein gebildet. Auch bereits inselhafte Vorkommen von Unterem Muschelkalk treten auf der Hochfläche östlich von Schramberg auf.
Panoramablick vom Schlossberg über den Schramberger Talkessel nach Nordosten, Osten und Südosten – Am Fuß des Schlossbergs wird das Tal von der Schiltach durchflossen. Von Osten (links hinten) mündet das Tal des Göttelbachs ein. Rechts hinten ist ein vom Kirnbach durchflossenes Seitental zu sehen. An den bebauten Unterhängen im Talkessel stehen überwiegend Gesteine der Schramberg-Formation (Rotliegend-Sedimente) und der darüber folgenden Kirnbach- und Tigersandstein-Formation (Zechstein) an. Die oberhalb anschließenden steileren bewaldeten Hangabschnitte werden von Gesteinen des Unteren und Mittleren Buntsandsteins aufgebaut. Die Hochfläche, auf der in der Mitte der Stadtteil Sulgen zu erkennen ist, wird vom Oberen Buntsandstein gebildet. Auch bereits inselhafte Vorkommen von Unterem Muschelkalk treten auf der Hochfläche östlich von Schramberg auf.
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Aufschluss in den Rotliegend-Sedimenten (Schramberg-Formation)
Aufschluss in den Rotliegend-Sedimenten (Schramberg-Formation)
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Aufschluss im Triberg Granit am Geologischen Pfad bei Schramberg
Aufschluss im Triberg Granit am Geologischen Pfad bei Schramberg
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Station am Geologischen Pfad – Felsen aus Triberg-Granit
Station am Geologischen Pfad – Felsen aus Triberg-Granit
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Aufschluss im Unteren Buntsandstein am Geologischen Pfad bei Schramberg – Wechsel von grob-, mittel- und feinkörnigen, z. T. kiesführenden Sandsteinlagen mit unterschiedlicher Verwitterungsresistenz
Felswand aus Sandsteinen und Geröllsandsteinen der Eck-Formation bei Schramberg. Die wechselhafte Verfestigung der Sandsteine wird durch vorspringende und ausgewaschene Partien deutlich.
Aufschluss im Unteren Buntsandstein am Geologischen Pfad bei Schramberg – Wechsel von grob-, mittel- und feinkörnigen, z. T. kiesführenden Sandsteinlagen mit unterschiedlicher Verwitterungsresistenz