Das Bahnprojekt Stuttgart-Ulm beinhaltet die Neubaustrecke Wendlingen-Ulm, welche die Schwäbische Alb (Baden-Württemberg) quert. In den Gesteinen des Oberjuras (Unterer und Oberer Massenkalk, Zementmergel-Formation) wurden während des Baus Verkarstungsphänomene (Karbonatkarst) angetroffen.
Die südöstlich von Aalen (Baden-Württemberg) auf der Schwäbischen Alb gelegene Ebnater Karstwanne wurde durch Verkarstung (Karbonatkarst) der Massenkalk-Formation (Oberjura) gebildet. Dolinen innerhalb der Karstwanne sind teils linienförmig (Dolinenketten) angeordnet und beinhalten Lehmfüllungen.
Beim Bau der Talbachbrücke der A81 (Autobahn) zwischen Geisingen und Engen (Baden-Württemberg) sind in den 1970er Jahren Gründungsprobleme aufgrund von Verkarstung der Kalksteine des Oberjuras aufgetreten. Daher mussten die geplanten Gründungen der Pfeiler angepasst werden (Tiefgründungen).
Die karbonatischen Gesteine des Unteren Muschelkalks neigen zur Verkarstung. In Baden-Württemberg wird der Untere Muschelkalk in eine Kalkfazies (Jena-Formation) und eine Dolomitfazies (Freudenstadt-Formation) unterteilt, die unterschiedlich stark verkarstet sind.
In den Kalksteinen und Dolomitsteinen des Oberen Muschelkalks (insbes. in den Gesteinen des Trigonodusdolomit, der Meißner- und Trochitenkalk-Formation) kommt es zu Verkarstungserscheinungen. Karstformen sind Trockentäler, Karstwannen, Bachversickerungen, Dolinen und Erdfälle (z. B. Göschweiler).
1954 ereignete sich im Oberen Muschelkalk in Göschweiler bei Löffingen (Baden-Württemberg) im Gewann Roßhag ein Erdfall (Einsturzdoline. Der Einsturz belegt den andauernden Verkarstungsprozess im Wutachgebiet (Karbonatkarst/Sulfatkarst).
Die Kochhartgrabenbrücke führt die Autobahn A81 über den Kochhartgraben zwischen Hailfingen und Ammerbuch-Reusten (Baden-Württemberg). Bohrungen ergaben, dass der Trigonodusdolomit (Rottweil-Formation, Oberer Muschelkalk) verkarstet ist (Karbonatkarst) und der Lastabtrag in den unverkarsteten...
Die Kalksteine im Oberjura (Weißjura, Malm) treten auf der Schwäbischen Alb und im südlichen Oberrheingraben (Baden-Württemberg) auf. Es handelt sich um Massenkalke und Bankkalksteine (Karbonatgesteine), deren Lagerstätten als Steine und Erden-Rohstoffe für den Verkehrswegebau und als Betonzuschlag...
Die Oberjurakalksteine (Weißjura, Malm; Massenkalk- und Felsenkalk-Formation) der Ostalb (Schwäbische Alb, Baden-Württemberg) sind massige bis geschichtete Karbonatgesteine. Sie werden im Trockenabbau gewonnen und als Schotter, Splitte, Schroppen, Betonzuschlag und Brechsande verwendet.
Die Hangenden Bankkalke der südwestlichen Schwäbischen Alb (Hegaualb, Baden-Württemberg) sind gebankte Karbonatgesteine des Oberjuras (Weißjura, Malm). Die Lagerstätten (Rohstoffvorkommen) werden in Neuhausen ob Eck und Mühlhausen-Ehingen abgebaut für Schotter, Splitte und Verkehrswegebau.