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Obtususton-Formation

Verbreitungsgebiet: Westliches, südwestliches und nördliches  Vorland der gesamten Schwäbischen Alb und Langenbrücker Senke

Erdgeschichtliche Einstufung: Obtususton-Formation (juOT), Unterjura

(Hinweis: Die Rohstoffkartierung liegt noch nicht landesweit vor. Der Bearbeitungsstand der Kartierung lässt sich in der Karte über das Symbol „Themenebenen“ links oben einblenden.)

Kartenausschnitt
Kartenausschnitt

Lagerstättenkörper

Das Bild zeigt eine von rechts nach links zunehmende Steigung aus grauem Material mit vereinzelt gelblich-braunen Stellen. Im Hintergrund sind Bäume zu sehen.
Schrägabbau der stark schluffigen Tonsteine der Obtususton-Formation.

Die Tonstein-Fazies der Obtususton-Formation des Unterjuras bildet einen schichtförmig aufgebauten Lagerstättenkörper und streicht im Vorland der Schwäbischen Alb aus. Der im Mittel etwa 15 –3 m mächtige Gesteinskörper fällt mit wenigen Grad nach Süden bzw. Südosten ein, weshalb die Ausstrichbreite bei etwa 0,5–1 km liegt. Wirtschaftlich interessante Rohstoffkörper befinden sich überwiegend im unteren und mittleren Abschnitt der nahezu sandfreien und kalkarmen (< 10 % Karbonatgehalt), monotonen Tonsteinabfolge. Die Ausdehnung dieser Bereiche wird durch die nach Erosion verbliebene Restmächtigkeit vorgegeben. Weiterhin ist die Obtususton-Formation in der Langenbrücker Senke, einer tektonischen Hochscholle am Oberrheingrabenrand, erhalten und erreicht dort seine größten Mächtigkeiten von 65 m (Geyer et al., 2011).

Mächtigkeiten

Das Bild zeigt eine Abbauwand mit mittelgrauem und Nahe der Oberfläche dunkelgrauem-gelblichem Material.
Abbauwand der stark schlufffigen, schwach sandigen Tonsteinen der Obtususton-Formation.

Geologische Mächtigkeit: Die Mächtigkeit der Obtususton-Formation schwankt aufgrund des Wechsels von Schwellen und Senken stark. Im Bereich der Ries-Tauber-Schwelle bei Aalen ist die Mächtigkeit auf 5–8 m reduziert. Südlich der Rems bei Göppingen beträgt diese Mächtigkeit ca. 7–15 m, die im Vorland der Mittleren Schwäbischen Alb zwischen Kirchheim/Teck und Mössingen auf 30–47 m ansteigt. Im Gebiet der Spaichinger Schwelle sinkt die Mächtigkeit auf 25–28 m und steigt in der sich nach Westen anschließenden Schwäbischen Senke auf 33 m an (Franz & Münzing, 2004). Nach Südwesten nimmt die Mächtigkeit wiederum bis auf 6 m im Klettgau ab. Die größte Mächtigkeit erreicht die Obtususton-Formation mit 65 m in der Langenbrücker Senke am Rand des Oberrheingrabens (LGRB, 2009).

Genutzte Mächtigkeit: Im Bereich des Albvorlandes wie in der Langenbrücker Senke variieren die genutzten Mächtigkeiten der Obtususton-Formation zwischen 3 und 35 m (LGRB, 2001, 2009).

  • Das Bild zeigt eine Grube aus dunkelgrauem Gestein. Im oberen Bereich ist das Material braun, gefolgt von Bäumen. Mittendrin steht ein Bagger.
  • Das Bild zeigt eine von rechts nach links zunehmende Steigung aus grauem Material mit vereinzelt gelblich-braunen Stellen. Im Hintergrund sind Bäume zu sehen.
  • Das Bild zeigt ein dunkelgraues bis schwarzes Gestein. Im Vordergrund mittig vom Bild ist ein Geologenhammer als Maßstab plaziert.
  • Das Bild zeigt eine Abbauwand mit mittelgrauem und Nahe der Oberfläche dunkelgrauem-gelblichem Material.

Literatur

  • Franz, M. & Münzing, K. (2004). Erläuterungen zu Blatt 7917 Villingen-Schwenningen Ost. – 6. Aufl., Erl. Geol. Kt. Baden-Württ. 1 : 25 000, 199 S., Freiburg i. Br. (Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Baden-Württemberg).
  • Geyer, M., Nitsch, E. & Simon, T. (2011). Geologie von Baden-Württemberg. 5. völlig neu bearb. Aufl., 627 S., Stuttgart (Schweizerbart).
  • Geyer, O. F. & Gwinner, M. P. (1986). Geologie von Baden-Württemberg. 3., völlig neu bearbeitete Aufl., VII + 472 S., Stuttgart (Schweizerbart). [254 Abb., 26 Tab.]
  • LGRB (2001a). Blatt L 7324 Geislingen an der Steige, mit Erläuterungen. – Karte der mineralischen Rohstoffe von Baden-Württemberg 1 : 50 000, 91 S., 7 Abb., 5 Tab., 1 Kt., Freiburg i. Br. (Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Baden-Württemberg). [Bearbeiter: Wagenplast, P. & Werner, W.]
  • LGRB (2009a). Blatt L 6718 Heidelberg-Süd, mit Erläuterungen. – Karte der mineralischen Rohstoffe von Baden-Württemberg 1 : 50 000, 242 S., 33 Abb., 8 Tab., 1 Kt., 1 CD-ROM, Freiburg i. Br. (Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau). [Bearbeiter: Kleinschnitz, M. & Engesser, W.]
  • Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Baden-Württemberg (2006b). Rohstoffbericht Baden-Württemberg 2006 – Gewinnung, Verbrauch und Sicherung von mineralischen Rohstoffen. – LGRB-Informationen, 18, S. 1–202, 1 Kt.
  • Pierkes, R. (1992). Mineralogisch-Chemische und Keramotechnische Untersuchungen am Opalinuston Baden-Württembergs – Endbericht zum Forschungsprojekt. Band I Projekt, Methodik, Ergebnisse. 84 S., Aachen (Institut für Mineralogie und Lagerstättenlehre der Rheinisch Westfälischen Technischen Hochschule in Zusammenarbeit mit dem Geologischen Landesamt Baden-Württemberg). [unveröff.]
  • Schmidt, H. (1973). Rohstoffkenndaten der verschiedenen Erzeugnisraten der Ziegelindustrie. – ZI Ziegelindustrie International, Heft 6, S. 212–216.
  • Schmidt, M. (1922). Erläuterungen zu Blatt Geislingen a. Riedbach (Nr. 131). – Erl. Geol. Spezialkt. Württ., 85 S., 2 Taf., Stuttgart (Geologische Abteilung im württembergischen Statistischen Landesamt). [Nachdruck 1972, 1994: Erl. Geol. Kt. 1 : 25 000 Baden-Württ., Bl. 7718 Geislingen; Stuttgart]
  • Winkler, H. G. F. (1954). Bedeutung der Korngrößenverteilung und des Mineralbestands von Tonen für die Herstellung grobkeramischer Erzeugnisse. – Berichte der Deutschen Keramischen Gesellschaft, 31, S. 337–343.
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