
Das Plattenmoos liegt in einer weitgespannten Senke zwischen Tannheim und Pfaffenweiler etwa 6 km südwestlich der Stadtmitte von Villingen. Auf der Westseite des Plattenmooses steigt der aus Buntsandstein aufgebaute Baar-Schwarzwald an. Östlich schließen sich mit einer 30 m hohen Geländestufe aus Unterem und Mittlerem Muschelkalk die Gäuplatten der Baar an. Während des Pleistozäns aus den Seitentälern des Schwarzwalds angelieferter Schutt und lehmige Schwemmsedimente schränkten den Abfluss aus dieser Randsenke vor der Muschelkalk-Schichtstufe stark ein. Toniges Material aus dem Unteren Muschelkalk sowie aus der Rötton-Formation des Oberen Buntsandsteins dichteten die Hohlform ab. So entwickelte sich hier auf der Wasserscheide zwischen Brigach und Breg ein flacher See.

Bei der Verlandung des Sees haben sich im Kernbereich des Plattenmooses Seesedimente mit hohem Gehalt an organischer Substanz (Torfmudde) in einer Mächtigkeit bis annähernd 2 m abgesetzt (Göttlich, 1978). Im südöstlichen Teil stehen über Ton- und Torfmudden bis etwa 3 m Seggen-Schilftorfe an. Darüber wuchsen Hochmoortorfe überwiegend aus Wollgräsern und Torfmoosen auf, von denen heute ca. 1 m mächtige Schichten erhalten sind. In den Randbereichen im Norden und Süden begann die Moorbildung mit Bruchtorfen, die einen zum Rand hin steigenden Anteil von eingeschwemmtem Mineralboden aufweisen.

Im Plattenmoos wurden seit dem 19. Jahrhundert Torfstiche betrieben. Der zu Überauchen gehörende Stich wurde als Letzter 1936 aufgegeben und ist noch im Gelände erkennbar (Kretzschmar, 1998). Die anderen Torfstiche wurden eingeebnet und als Grünland genutzt. Die Streuwiesennutzung endete in den 1960er-Jahren und die Flächen wurden mit Fichten aufgeforstet. Nach der Ausweisung als Naturschutzgebiet 1986 wurde der Baumbestand im Kernbereich ausgelichtet, worauf sich die Hochmoorvegetation mit größeren Beständen von Scheidigem Wollgras (Eriophorum vaginatum) wieder ausbreiten konnte.
Literatur
- (1978). Erläuterungen zum Sonderblatt Die Baar L 7916 (Südhälfte) und L 8116. – Moorkarte von Baden-Württemberg 1 : 50 000, 55 S., Stuttgart (Landesvermessungsamt Baden-Württemberg).
- (1998c). Plattenmoos. . Die Naturschutzgebiete im Regierungsbezirk Freiburg, S. 525–526, Sigmaringen (Thorbecke).