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Trichtinger Sandstein

Nahaufnahme einer Verzierung an einer Hauswand. In hellbraunem Gestein ist ein Kreis mit Buchstaben, Zahlen und verschiedenen Werkzeugen herausgearbeitet.
Schmuckstein an Haus in Epfendorf-Trichtingen aus Trichtinger Schilfsandstein
Teilansicht eines Steinbruchgeländes mit frisch bearbeiteten Sohlen im Vordergrund und rechts. Im Hintergrund ist das rötlich graue Gestein als Wand ausgebildet. Die Kuppe dort ist mit Grünpflanzen überwachsen.
Steinbruch der Fa. Holzer bei Trichtingen nach frischer Gewinnungsarbeit

Im gelegentlich in Betrieb (Stand 2021) befindlichen Steinbruch der Fa. Dietmar Holzer Natursteine im Gewann Brand (RG 7717‑9) ist die Nutzschicht 10–12 m mächtig aufgeschlossen; sie wird von ca. 3 m plattig-scherbig aufgewittertem Schilfsandstein und 2 m lehmigem Hangschutt und Boden überlagert. Im kleinen, dreisöhligen Steinbruch besteht die unterste 2,5 m mächtige Schicht aus einem gleichmäßig graugrünen Sandstein, der nach Angaben des Betreibers besonders hochwertig ist. Bildhauerarbeiten aus der Zeit um 1882 bestätigen dies. Darüber folgen 1,5–2 m tonige Zwischenschichten, dann bis 3,5 m roter Sandstein und darüber bis 6 m mächtige, graugrünliche und bräunlich rote, oft dunkel geflammte Sandsteine. Nach den benachbarten, am Hang etwas tiefer ansetzenden aufgelassenen Brüchen zu schließen, folgen unter der tiefsten Sohle im Stbr. Holzer nochmal ca. 5–6 m mächtige, dickbankige Sandsteine. Allem Augenschein nach weist das Gebiet Brand große Reserven an werksteinfähigem Schilf­sandstein auf.

Gesteinsbeschreibung

Teilansicht einer rötlich grauen Steinmauer, die quer zu Hauswänden steht.
Neue Mauer aus Trichtinger Schilfsandstein, Ortszentrum Trichtingen

Der gleichmäßig feinkörnige Schilfsandstein von Trichtingen zeichnet sich durch verschiedene Farbtönungen und Strukturen aus. Oft ist er grünlich grau bis graugrün, fahlgelblich oder graurötlich, meist sehr gleichmäßig, bisweilen auch leicht geflammt. Die rötliche Varietät kann auch dunkle, tiefviolette Flasern aufweisen und erinnert daher an den Forellensandstein von Renfrizhausen. Es treten mächtige Werksteinbänke im Wechsel mit dünnschichtigen, tonreichen Partien von einigen dm Mächtigkeit auf. Der „Trichtinger“ besteht überwiegend aus 0,1–0,5 mm großen Quarzkörnchen; kleine Gesteinsbruchstücke sind schon seltener als in den nördlichen Schilfsandsteinvorkommen. Feinschuppige Hellglimmer sind regellos verteilt, und das Korngefüge zeigt sehr kleine, vernetzte Poren. Das Bindemittel ist überwiegend tonig bis tonig-ferritisch, z. T. leicht kieselig. Die rote, braune oder grüne Färbung geht auf Eisenoxid- bzw. Eisenhydroxidverbindungen in unterschiedlicher Konzentration und Oxidationsstufe zurück.

Potenzial

Seitlicher Blick auf eine grünlich graue, an der Kuppe überwachsene Steinbruchwand. Die recht hohe Wand verläuft entlang eines Waldhanges, der sichtbare Teil ist rechts niedriger als links.
Alte Steinbruchwand im Forchenwäldle oberhalb von Trichtingen

Im o. g. tektonischen Graben im Gebiet Brand stehen auf relativ kleiner Fläche mindestens 20 m mächtige, meist dickbankige und wenig gestörte, grünliche und braunrote, z. T. auch „forellenartig“ gefleckte Schilfsandsteine an; in drei Steinbrüchen sind sie aufgeschlossen. Südöstlich davon, auf der südlichen Grabenschulter, befindet sich im Forchenwäldle ein weiteres Bruchgelände innerhalb eines größeren, ebenfalls ca. 20 m mächtigen Vorkommens. Die guten, 5–10 m hohen Aufschlüsse lassen erkennen, dass die Mächtigkeit der Bänke des dort überwiegend braunroten Feinsandsteins mit zunehmender Entfernung vom ehemaligen Hang bzw. mit zunehmender Überlagerungsmächtigkeit zunimmt; sie variiert zwischen 20 cm und 2 m, auch die Zerklüftung wechselt rasch. Beide Vorkommen (Brand und Forchenwäldle) weisen große, gut erschließbare Vorräte auf. Die Verhältnisse für künftigen Abbau erscheinen bei Trichtingen günstiger als bei Renfrizhausen oder Wendelsheim.

  • Vereinfachte Übersichtskarte der Lage der „Sandstränge“ des Schilfsandsteins im Dreieck Östringen–Crailsheim–Trichtingen.
  • Nahaufnahme einer Verzierung an einer Hauswand. In hellbraunem Gestein ist ein Kreis mit Buchstaben, Zahlen und verschiedenen Werkzeugen herausgearbeitet.
  • Teilansicht einer rötlich grauen Steinmauer, die quer zu Hauswänden steht.
  • Teilansicht eines Steinbruchgeländes mit frisch bearbeiteten Sohlen im Vordergrund und rechts. Im Hintergrund ist das rötlich graue Gestein als Wand ausgebildet. Die Kuppe dort ist mit Grünpflanzen überwachsen.
  • Seitlicher Blick auf eine grünlich graue, an der Kuppe überwachsene Steinbruchwand. Die recht hohe Wand verläuft entlang eines Waldhanges, der sichtbare Teil ist rechts niedriger als links.
  • Blick auf einen mehreckigen Kirchenbau aus grünlich grauem Mauerwerk mit Stützpfeilern und Fenstern mit Spitzbogen.

Literatur

  • Wurster, P. (1964a). Geologie des Schilfsandsteins. – Mitteilungen aus dem Geologischen Staatsinstitut in Hamburg, 33, S. 1–140, 4 Taf., 15 Kt. [57 Abb.]
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