Der Lierbach, ein Zufluss der Rench bei Oppenau im Nordschwarzwald, hat ca. 500 m südlich des ehemaligen Klosters Allerheiligen im anstehenden Seebach-Granit eine tiefe und enge Schlucht geschaffen. Durch die von steilen Felswänden gesäumte Schlucht – auf der Westseite ragen die Felsen des Büttenschrofens, auf der Ostseite die der Studentenfelsen empor – fällt der Lierbach auf nur rund 300 Laufmetern um über 100 Höhenmeter. Er bricht dabei über mehrere hohe Wasserfälle ab. Der Grund für den Geländeknick am oberen Ende der Schlucht ist ein den Lierbach querender, harter Quarzporphyrgang, der deutlich langsamer als der weniger widerständige Granit abgetragen werden konnte. Unterhalb der bis zu 15 m hohen Wasserfälle wurden ausgedehnte, z. T. metertiefe Kolke ausgewaschen.
Bereits 1840 wurde durch die Lierbachschlucht ein erster Weg mit Leitern angelegt. Heute gehören die Allerheiligen-Wasserfälle zu den viel besuchten Attraktionen des Nationalparks Schwarzwald. Neben dem Zugang über das ehemalige Kloster gibt es auch einen Parkplatz am unteren Ende der Schlucht. Auf einem Weg über den Büttenschrofen westlich der Wasserfälle besteht die Möglichkeit einer Rundwanderung.