Der 668 m hohe Ipf ist einer der markantesten Zeugenberge vor dem Anstieg der Schwäbischen Alb. Der großflächig von Wacholderheiden bedeckte Bergkegel mit der auffallend abgestumpften Gipfelebene fällt schon auf den ersten Blick als Besonderheit in der Landschaft auf. Durch die Anlage des ehemaligen keltischen Fürstensitzes ist der Gipfelbereich weitgehend eingeebnet. Sein Umriss wird durch einen flachen Wall markiert, der den innersten Ring der mächtigen Festungsanlage auf dem Ipf abbildet.
Die geologischen Schichten reichen am Ipf bis zu den Unteren Massenkalken des Oberjuras. Der obere Teil des Steilanstiegs ist aus Kalksteinen der Untere-Felsenkalke-Formation aufgebaut. Mit der darunterliegenden Lacunosamergel-Formation wird die Abflachung des Anstiegs auf der Ostseite deutlicher. Bis zu 80 m mächtige Schichten des Unteren Oberjuras bilden die Basis des Bergs. Sie reichen noch über den Bereich der Wacholderheide hinaus in das überwiegend ackerbaulich genutzte Gelände an den Hängen und auf den Rücken des benachbarten Schnittbühls. Im Unterhangbereich erfolgt dann der Übergang zum Mitteljura. Die Kalk- und Sandsteine im Wechsel mit Ton- und Mergelsteinen führten zu sanfteren Landschaftsformen.
Seine Erhaltung etwa 2 km vor dem Albtrauf verdankt der Ipf der Lage in einer tektonischen Senke, die zur Störungszone des „Schwäbischen Lineaments“ gehört (Reliefumkehr).
Der Blick vom Ipf reicht nach Osten über den gesamten Meteoritenkrater des Nördlinger Rieses bis weit nach Bayern zum westlichen Anstieg der Fränkischen Alb mit dem nach Nordwesten vorspringenden Hahnenkamm. Nordöstlich vom Ipf erkennt man den etwa 25 km entfernten Hesselberg bei Gerolfingen (Lkr. Ansbach). Dieser langgestreckte, 689 m hohe Bergrücken wird ebenfalls durch eine Kappe aus Oberjura-Kalksteinen vor der Abtragung geschützt. Nördlich des Ipfs erstrecken sich das hügelige Albvorland im Mitteljura und zertalte Hochflächen im Unterjura. Schloss Baldern liegt gut 4,5 km nordwestlich des Ipfs auf einem weiteren Zeugenberg des Oberjuras. Im Westen und Süden erfolgt am Albtrauf der Anstieg zum Härtsfeld. Über den Karbonatgesteinen des Oberjuras sind in diesem östlichsten Teil der Schwäbischen Alb noch einige Vorkommen mit Auswurfmassen aus dem Rieskrater (Bunte Brekzie) erhalten.
Die Freilichtanlage am östlichen Anstieg des Ipfs zeigt mehrere Nachbauten von Häusern und einer Pfostenschlitzmauer aus keltischer Zeit. Der Ipf war in der Zeit um 500 v. Chr. ein bedeutender frühkeltischer Fürstensitz und von mehreren Siedlungen umgeben. Im Infopavillon bieten zahlreiche Schautafeln Wissenswertes rund um Archäologie, Siedlungsgeschichte, Geologie und Naturschutz. Der Ipf bildet eine wichtige Station auf dem Archäologischen Rundweg. Der Weg beginnt beim Museum im Seelhaus in Bopfingen oder beim Goldbergmuseum in Goldburghausen und lässt sich auf unterschiedlichen Wegstrecken zu Fuß oder mit dem Fahrrad erkunden.
Auf den flachgründigen Böden aus Karbonatgestein und Hangschutt (Rendzina) gedeihen zahlreiche seltene Pflanzen wie Küchen-Schelle, Frühlings-Enzian und Katzenpfötchen. Bei den Tieren sind vor allem die Vorkommen von Schmetterlingen, Heuschrecken und Käfern bemerkenswert. Die Wacholderheiden und Kalkmagerrasen am Ipf werden regelmäßig von einer Schafherde abgeweidet. Zum Erhalt des Landschaftsbildes werden außerdem bei jährlichen Pflegeaktionen mit ehrenamtlichen Helfern aufkommende Nadelbäume und ein zu starker Bewuchs mit Wacholder und Wildrosen entfernt.
Weitere Informationen finden sich bei Hüttner & Schmitt-Kaler (1999, 2003) sowie bei Kreh (2007ax).
Externe Lexika
Wikipedia
Weiterführende Links zum Thema
Literatur
- (1999). Die Geologische Karte des Rieses 1 : 50 000. Erläuterungen zur Erdgeschichte, Bau und Entstehung des Kraters sowie zu den Impaktgesteinen. – Geologica Bavarica, 104, S. 7–76, 1 geol. Kt. 1 : 50 000. [2. überarb. Aufl.]
- (2003). Meteoritenkrater Nördlinger Ries. – Wanderungen in die Erdgeschichte, 10, 144 S., 1 geol. Kt., 1 Routenkt., München (Pfeil).
- (2007ax). Ipf. – Wolf, R. & Kreh, U. (Hrsg.). Die Naturschutzgebiete im Regierungsbezirk Stuttgart, S. 699–701, Stuttgart (Thorbecke).