Die Gesteine der Steigerwald-Formation bis Mainhardt-Formation (Mittelkeuper) stehen insbesondere im Keuperbergland in Oberflächennähe an. In Richtung Süden verschmälert sich das Ausstrichgebiet, da zunächst die Hassberge-Formation im Raum Rottweil und südlich von Kehl und Rottweil schließlich auch die Mainhardt-Formation auskeilt.
In der Steigerwald-Formation bis Mainhardt-Formation kann innerhalb von Sulfatgesteinen Verkarstung (Sulfatkarst) auftreten. Die Verkarstungsgefährdung ist hier jedoch aufgrund relativ geringmächtiger Sulfatlagen im Vergleich zum Mittleren Muschelkalk oder der Grabfeld-Formation des Mittelkeupers deutlich geringer entwickelt.
In der Steigerwald-Formation (kmSw) sind vor allem der Lehrberg-Horizont sowie der Beaumont-Horizont mit bis zu mehreren Metern mächtigen Sulfat-Lagen (Lehrberg-Sulfat, Beaumont-Sulfat) als verkarstungsfähig einzustufen (Geyer et al., 2011). Die Hassberge-Formation (kmHb) ist aufgrund fehlender Sulfatgesteine nicht verkarstungsfähig. Im höheren Bereich der Mainhardt-Formation (kmMh) neigen die Heldburg-Sulfatschichten (Tonstein mit Sulfatgesteinsschichten) zur Verkarstung.
Sowohl in der Steigerwald- als auch der Mainhardt-Formation gibt es Ton-/Mergelstein-Horizonte, die Gips-/Sulfatknollen enthalten (kmSw: Rote Wand; kmMh: Graue Steinmergelletten). Aufgrund deren geringer Mächtigkeit sowie relativ niedrigem Sulfatgehalt im Gesamthorizont gelten diese jedoch als nicht bis sehr gering verkarstungsfähig.
Verkarstungsstrukturen wie Dolinen oder Erdfälle sind in der Steigerwald-Formation bis Mainhardt-Formation nur sehr wenige bekannt. Aufgrund der geringen Mächtigkeit der gips- oder anhydritführenden Schichten wird zudem nur bei geringen Überdeckungen ein Durchpausen an die Oberfläche für möglich gehalten.
Literatur
- (2011). Geologie von Baden-Württemberg. 5. völlig neu bearb. Aufl., 627 S., Stuttgart (Schweizerbart).