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Ebnater Karstwanne

Die Grafik zeigt einen Kartenausschnitt mit dem rot umrandeten Bereich der Ebnater Karstwanne sowie orange gekennzeichneten Verkarstungsstrukturen.
Lage der Ebnater Karstwanne (rote Umrandung; nach Groschopf & Kobler, 1974) mit Verkarstungsstrukturen nach IGHK50 (orange Punkte) sowie Lage des Hexenlochs (1) und Kohlhau-Schachts (2) (rote Kreise).
Schnittzeichnungen zweier Profile sowie Lageplan der Ebnater Karstwanne.

Lageplan und Profile geoelektrischer Sondierungen südlich von Ebnat (Grafik: Groschopf, 1976)

Schnittzeichnung durch eine Bodenvertiefung mit angrenzendem, zu einer Halle führendem Schacht.
Schnitt durch Doline und Kohlhau-Schacht bei Ebnat (Grafik: Groschopf & Kobler 1974)

Beim Bau einer Kläranlage im Jahr 1968 wurde eine große Doline im Süden der Ebnater Karstwanne ausgebaggert, bis in 15 m Tiefe die Gesteine des Oberjuras erreicht wurden. In der Dolinensohle wurde der Einstieg zum Kohlhau-Schacht angetroffen. Der Schacht gehört mit 62 m Gesamttiefe (inkl. 15 m Überdeckung) zu den größten Schächten der Schwäbischen Alb und liegt mit seiner Sohle vermutlich im Schwankungsbereich des Karstgrundwassers (Gwinner et al., 1987; Jantschke, 1988). Im oberen Schachtabschnitt waren kleinräumige Schächte und Spalten mit unbestimmter Richtung anzutreffen. Über die ostnordöstlich verlaufende Kluftspalte des mittleren Teils gelangte man nach oben in eine nicht vermessene Halle, nach unten in die „Lehmhalle“ mit einem Durchmesser von 6 m und einer Höhe von 25 m. In Wand- und Deckenkalken wurde ein Konglomerat aus Schotter, Sand und Lehm beobachtet. Möglicherweise war der Schacht ehemals vollständig mit diesem Material erfüllt (Gwinner et al., 1987). Durch den Kläranlagenbau wird der Zugang zum Schacht mittlerweile versperrt.

Literatur

  • Burgmeier, G. & Schöttle, M. (2002). Geotope im Regierungsbezirk Stuttgart. – Bodenschutz, 12, 348 S., 1 CD-ROM, Karlsruhe (Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg).
  • Groschopf, P. (1976). Beobachtungen zur Entstehung von Dolinen und Karstwannen auf der Schwäbischen Alb. – Mitteilungen des Verbandes der deutschen Höhlen- und Karstforscher e. V., 22(1), S. 1–6.
  • Groschopf, P. & Kobler, H.-U. (1974). Beobachtungen zur Entstehung von Dolinen und Karstwannen auf der Schwäbischen Alb und am oberen Neckar. – Mitteilungen des Verbandes der deutschen Höhlen- und Karstforscher e. V., 20(3), S. 57–63.
  • Gwinner, M. P., Hüttner, R., Reiff, W. & Schloz, W. (1987). Erläuterungen zu Blatt 7227 Neresheim-West. – Erl. Geol. Kt. 1 : 25 000 Baden-Württ., 136 S., 4 Taf., 2 Beil., Stuttgart (Geologisches Landesamt Baden-Württemberg).
  • Jantschke, H. (1988). Höhlen im Stadtgebiet von Aalen. – Geschichts- und Altertumsverein Aalen e. V. (Hrsg.). Aalener Jahrbuch 1988, S. 11–41, Aalen (Konrad Theiss Verlag).
  • Wagenplast, P. (2005). Ingenieurgeologische Gefahren in Baden-Württemberg. – LGRB-Informationen, 16, S. 1–79.
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