Kennzeichnend für die Weinbergsböden ist der wiederholte Tiefenumbruch – das Rigolen. Dadurch entsteht der sogenannte R-Horizont, in dem Material aus ursprünglich verschiedenen Horizonten vermischt ist. Ziel dieser Maßnahmen ist die Tiefenlockerung sowie eine Verbesserung der Nährstoff- und Wasserversorgung. Typisch für die Muschelkalkhänge sind außerdem teilweise sehr mächtige Lesesteinriegel. Der früher im unteren Kocher- und Jagsttal weit verbreitete Weinbau ist heute nur noch an sehr günstigen Standorten zu finden, sodass viele dieser Flächen inzwischen verbuscht oder unter Grünland- bzw. Waldnutzung sind.
Generell setzen als Rigosole ausgewiesene Flächen flussabwärts im Jagsttal unterhalb von Dörzbach und im Kochertal bei Ingelfingen ein. Aber auch weiter östlich finden sich zumeist unter Wald- und Grünlandnutzung an süd- bis südwest-exponierten Hängen immer wieder alte Lesesteinriegel und damit Spuren des ehemaligen Weinbaus.
Nahezu die Hälfte aller Rigosole werden durch die Einheit J23 beschrieben. An den Hängen der Muschelkalktäler haben sich kalkhaltige Rigosole, Pararendzina-Rigosole und Rendzinen aus Fließerden und Hangschutt aus Muschelkalkmaterial gebildet. Die Böden sind steinig bis steinreich und im Unterboden sehr stark skelettführend; mitunter ist auch Muschelkalk unter geringmächtigen Fließerden direkt anstehend. Zwischen Möckmühl und Neudenau sind einzelne flachgründigere Pararendzina-Rigosole aus tonreicher Fließerde oder Hangschutt über dem Gesteinszersatz des Oberen Muschelkalks in kleinterrassiertem Gelände zu finden (J320).
Zwischen Hardthausen und Neuenstadt am Kocher ziehen die steilen Hangabschnitte in den Lettenkeuper (Unterkeuper, Erfurt-Formation) hinein; teilweise kommt der Obere Muschelkalk nur noch am Unterhang vor. Entsprechend ist je nach Lage in den Fließerden und im Hangschutt Material des Lettenkeupers und/oder des Oberen Muschelkalks enthalten. Darauf sind mittel tiefe kalkhaltige Rigosole ausgebildet (J401). An steilen kurzen Hängen im Lettenkeuper finden sich drei Einzelflächen entlang des Unterlaufs des Kochers mit Pelosol-Rigosolen aus tonreicher Lettenkeuper-Fließerde über Gesteinszersatz des Lettenkeupers (J338).
Flächen mit intensiver Rebflurbereinigung sind in Kartiereinheit J92 beschrieben. Neben Rigosolen und Rigosol-Pararendzinen aus Hangschutt und Fließerden aus Muschelkalkmaterial, die durch Rebflurbereinigung und Rigolen vielfach umgelagert sind, kommen auch kalkhaltige Auftragsböden aus Muschelkalk-Material vor.