Die glazial geprägten Sedimente im Alpenvorland Baden-Württembergs (glaziale, fluviale und lakustrine Diamikte, Schotter, Sande und Feinsedimente) sind Ablagerungen der alpinen Vorlandgletscher und deren Schmelzwässern im Quartär (Pleistozän, Eiszeit).
Hydrogeologisch werden die glazial geprägten Sedimente (Alpenvorland, Baden-Württemberg) untergliedert in Fluvioglaziale Kiese und Sande, Beckensedimente, Moränensedimente und Deckenschotter. Sie stellen Beckenfüllungen und Schmelzwasserablagerungen dar.
Beckensedimente (Baden-Württemberg, Alpenvorland) sind lakustrin und gravitativ abgelagerte Diamikte, Schotter und Feinsedimente in subglazial übertieften Becken und proglazialen Eisstauseen. Die feinklastischen Beckensedimente sind Grundwassergeringleiter. Kiesigere Einschaltungen können...
Unter Moränensedimenten werden im hydrogeologischen Sinn Ablagerungen einer glaziogenen Deposition (Diamikte, feinklastische Sedimente, sandig-kiesige Einlagerungen) verschiedenster Herkunft verstanden. Grundwasser ist überwiegend in den kiesigeren Partien der Moränensedimente vorhanden.
Hangrutschungen (Rutschen) sind hangabwärts gleitende (auf Gleitfläche) Bewegungen von Festgestein und/oder Lockergestein (Lockermaterial). Es wird zwischen Translationsrutschung und Rotationsrutschung unterschieden. Auslöser sind meist ein veränderter Wassereintrag oder eine Änderung der...
Die Rutschung „Sipplinger Dreieck“ ist eine morphologische Einbuchtung am Überlinger See (Bodensee, Alpenvorland). Nach Abschmelzen der Gletscher der Würmeiszeit blieb die Steiluferlandschaft zurück, die noch immer von Rutschungen (auf Unterer (USM) und Oberer Süßwassermolasse (OSM)) betroffen ist.
Die Rutschung Heiligenberg befindet sich zwischen Bodenseebecken und Oberschwäbischem Hügelland, wo Günz-Deckenschotter (Nagelfluh-Bänke) der wasserundurchlässigen Oberen Süßwassermolasse (OSM) auflagern. An der L201 kommt es öfters zu sekundären Rutschungen (z. B. Winter 2010 und 2015).
Die Hangrutschung befindet sich am Westhang des Eichbergs (Krottenbachtal, nördlich Blumberg-Achdorf) im Tonsteingebiet. Im Januar 1966 kam es nach Starkniederschlag zu einer Massenbewegung. Die Hangrutschung ereignete sich im Mitteljura (Opalinuston-Fm) bis Oberjura (Wohlgeschichtete-Kalke-Fm).
In den 1960er Jahren kam es am Götzenberg (nordöstlich Uhlbach, Keuperbergland) bei einer Rebflurneuordnung zu einer Massenbewegung im Mittelkeuper (Steigerwald-, Hassberg-, Mainhardt- und Löwenstein-Fm). Bei der Rutschung handelt es sich um Reaktivierung einer eiszeitlichen Großschollenrutschung.
Im Keuperbergland Baden-Württembergs sind Hangrutschungen in der Grabfeld- und Stuttgart-Fm (Mittelkeuper) weit verbreitet. Als Auslöser der Massenbewegungen gelten starke Niederschläge, die in den geklüfteten Schilfsandstein eindringen und den unterlagernden Gipskeuper aufweichen und entfestigen.