Der aufgelassene Steinbruch am Moldenberg auf der östlichen Schwäbischen Alb nordöstlich von Heidenheim an der Brenz erschließt den Brenztal‑Trümmerkalk (früher Brenztal-Trümmeroolith). Dabei handelt es sich um ein gelblich‑braunes, grobkristallines Gestein aus Riffschutt wie Trümmern von Seelilien, Seeigeln, Brachiopoden und Muscheln. Stellenweise kommen dazu untergeordnet kleine Ooide, die durch konzentrische Anlagerung von Kalk um ein Fossilbruchstückchen o. ä. entstanden sind. Der Brenztal‑Trümmerkalk ergab einen gesuchten Werkstein, der als „Heidenheimer Stein“ bis nach Wien vermarktet wurde. Die Bildung des Brenztal‑Trümmerkalks reicht stratigraphisch in die Zeit des obersten Oberjuras (Mergelstetten-Formation, früher Weißjura zeta 2). Im Steinbruch Moldenberg konnten Schrägschichtungen nachgewiesen werden, die auf eine Strömungsrichtung von Südwest nach Nordost hindeuten. In der oberen Steinbruchwand finden sich zahlreiche Karstschlotten mit rötlichem Bohnerzton und eine angeschnittene Doline, die ursprünglich mit Tonen und Kiessanden der Urbrenz plombiert war.
Der Steinbruch ist seit 1984 als flächenhaftes, 14,8 ha großes Naturdenkmal geschützt. Die ehemalige Abbausohle ist heute überwiegend mit einem artenreichen Kalkmagerrasen bewachsen.
Weiterführende Informationen finden sich bei Werner et al. (2013), Geyer & Gwinner (1984) sowie Reiff et al. (1980).
Weiterführende Links zum Thema
Literatur
- (1984). Die Schwäbische Alb und ihr Vorland. – 3. überarb. Aufl., Sammlung geologischer Führer, 67, 298 S., Berlin – Stuttgart (Borntraeger).
- (1980). Geologie der Ostalb: Oberer Weißer Jura, tertiäre Albüberdeckung, Verkarstung, Karsthydrologie Landschaftsgeschichte, Meteorkrater Steinheimer Becken. – Jahresberichte und Mitteilungen des Oberrheinischen Geologischen Vereins, N. F. 62, S. 71–93.
- (2013). Naturwerksteine aus Baden-Württemberg – Vorkommen, Beschaffenheit und Nutzung. 765 S., Freiburg i. Br. (Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau).