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Böden aus Feuersteinschlufflehm und Feuersteinlehm

Kartenausschnitt
Kartenausschnitt
Teilansicht eines Bodenprofils unter Wald. Die sichtbare Profilwand ist, von oben nach unten, schwarz, hellgrau und rötlich braun. Ein Maßstab dient als Größenvergleich.
Oberster Profilabschnitt eines Braunerde-Podsols aus Feuersteinschutt führenden Fließerden (o48)

Stärker podsolierte Böden wie Braunerde-Podsole, Podsole und Podsol-Braunerden (o48, o88) nehmen vergleichsweise wenig Fläche ein und stellen auf der aus Karbonatgestein aufgebauten Schwäbischen Alb eine Besonderheit dar. Sie sind an sandig-lehmige Deckschichten gebunden, die viel Feuersteinschutt enthalten. Zudem sind diese Bereiche seit vielen Generationen von Fichtenwäldern bestanden, deren Nadelstreu die Podsolierung weiter verstärkt hat. Wo die Feuersteinschutt führenden Deckschichten ausdünnen, können geringmächtige Podsole mit Rohhumus­auflage ausgebildet sein, die eine Terra fusca oder karbonat­haltiges Kalkstein­verwitterungs­material überlagern (o48). Wo sich lokal sehr viel Feuersteinschutt angereichert hat, gehören auch podsolige Braunerde-Regosole und Podsol-Regosole zu dieser Bodengesellschaft.

Auch in dem heute überwiegend bewaldeten Verbreitungsgebiet von Feuerstein­schlufflehm und Feuersteinlehm gab es in historischer Zeit Bodenerosion infolge landwirtschaftlicher Nutzung oder bergbaulicher Tätigkeit (vgl. Übersichtskapitel). Das von Hängen abgetragene Bodenmaterial wurde in Muldentälern wieder abgelagert. Feuersteingrus führende mittel tiefe bis tiefe Kolluvien (o51) sind dort die vorherrschenden Böden.

Literatur

  • AG Boden (2024). Bodenkundliche Kartieranleitung, 6. Aufl. – Band1: Grundlagen, Kennwerte und Methoden; Band 2: Geländeaufnahme und Systematik. 6. komplett überarbeitete und erweiterte Auflage., 552 S., Hannover (Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe in Zusammenarbeit mit den Staatlichen Geologischen Diensten der Bundesrepublik Deutschland).
  • Kellermann, S. (2007n). Raue Wiese. – Wolf, R. & Kreh, U. (Hrsg.). Die Naturschutzgebiete im Regierungsbezirk Stuttgart, S. 716–718, Stuttgart (Thorbecke).
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