Ist der würmzeitliche Löss nicht vollständig von holozäner Bodenbildung überprägt, kommen Pararendzinen, erodierte sowie pseudovergleyte Parabraunerden vor. Das durch die Bodenerosion von den Lössflächen abgeschwemmte, schluffreiche Bodenmaterial wurde in den Muldentälchen in Form mächtiger karbonatfreier Kolluvien wieder abgelagert.
Die Lössgebiete im tiefer gelegenen äußersten Südwesten des Gebiets westlich von Öhringen, im Raum Neuenstadt am Kocher und im Mündungsbereich von Kocher und Jagst stellen bodenkundlich einen Gunstraum dar. Hier vollzieht sich der Übergang zu den Bodengesellschaften des Neckarbeckens und Kraichgaus. Oft liegt der Löss über älterem Lösslehm, der von Lettenkeuper-Material unterlagert wird.
Im Gegensatz zum restlichen Gebiet der Kocher-Jagst- und Hohenloher-Haller-Ebene sind hier erodierte Parabraunerden aus kalkhaltigem Löss verbreitet (J310). Der ehemalige Tonverarmungshorizont (Al) ist meist im Pflughorizont aufgearbeitet oder durch die Bodenerosion komplett abgetragen worden. Unter dem Tonanreicherungshorizont (Bt) folgt oft bereits in 6–10 dm Tiefe der kalkhaltige Löss. Wegen ihres günstigen Wasser- und Lufthaushalts sowie ihrer hohen Speicherkapazität für Nährstoffe gehören die Parabraunerden zu den fruchtbarsten Böden des Landes.
In einem Verzahnungsbereich, der sich sichelartig entlang einer Linie Züttlingen–Hardthausen–Langenbrettach–Öhringen erstreckt, kommen Parabraunerden und pseudovergleyte Parabraunerden sowohl aus mächtigem Lösslehm als auch aus Löss vor (J400). Zumeist sind die anstehenden Lössderivate allerdings deutlich toniger als im eigentlichen Lössgebiet weiter westlich. Teilweise ist auch der vorhandene, eher geringmächtige Würmlöss vollständig von der holozänen Bodenbildung überprägt und geht nach unten in ältere Lösslehme über.
Meist kleinflächig gibt es im Lössverbreitungsgebiet auch Bereiche, in denen im Laufe der jahrhundertelangen Bodenerosion die Parabraunerden komplett abgetragen wurden und der kalkhaltige Löss bis an die Oberfläche reicht. Es handelt sich meist um rundliche gewölbte Scheitelbereiche, in denen Pararendzinen aus schluffig-lehmigen Substraten vorherrschen (J322). Verglichen zum benachbarten hügeligen Kraichgau sind diese Böden in der reliefarmen Kocher-Jagst- und Hohenloher-Haller-Ebene jedoch selten. Auch von Staunässe geprägte Böden sind im Lössverbreitungsgebiet nur untergeordnet vorhanden. In flachen und bewaldeten Muldenanfängen können vereinzelt Pseudogley-Parabraunerden und Parabraunerde-Pseudogleye vorkommen (J89).
Das durch die Bodenerosion von den Lössflächen abgeschwemmte, schluffreiche Bodenmaterial wurde in den Muldentälchen in Form mächtiger karbonatfreier Kolluvien wieder abgelagert (J87). Teilweise sind diese Kolluvien kalkhaltig und stellenweise pseudovergleyt. In tieferen Hauptmuldensystemen, in denen häufig auch ein Fließgewässer in Form von Wasserabzugsgräben zu finden ist, sind die Kolluvien im nahen Untergrund vergleyt oder es haben sich Gley-Kolluvien entwickelt (J331).