Brunnensysteme (Zweibrunnensystem, Grundwasserwärmepumpe) zur Gewinnung oberflächennaher Erdwärme werden in Baden-Württemberg für Heiz- und Kühlzwecke eingesetzt. Sie bestehen aus Entnahmebrunnen (Förderbrunnen) und Rückgabebrunnen (Injektionsbrunnen, Grundwasserleiter).
Erdwärmekollektoren (in Baden-Württemberg) sind oberflächennahe Geothermie-Nutzungssysteme, wobei zwischen Flächenkollektoren, Grabenkollektoren, Spiralkollektoren und Erdwärmekörben unterschieden wird. Sie können zum Kühlen und Heizen eingesetzt werden.
Im GeoMol-Projekt wurde das geothermische Potenzial der mitteltiefen bis tiefen Erdwärmesonden für ein Teilgebiet des baden-württembergischen Molassebeckens abgeschätzt (hohe Untergrundtemperatur, Temperaturgradient). Theoretisch könnten demnach nahezu überall Erdwärmesondenanlagen erstellt werden.
Genutzt werden Brunnensysteme (oberflächennahe Geothermie, Erdwärme, Baden-Württemberg) im Bereich von gut durchlässigen Porengrundwasserleitern im Oberrheingraben, in großen Flusstälern (Donautal) und Stadtgebieten (hohe Temperatur des Grundwassers).
Im Lagerstättengesetz finden sich rechtliche Grundlagen und Auflagen, nach denen in Baden-Württemberg Bohrungen für Brunnensysteme gemeldet werden müssen. Hierfür bietet das RPF/LGRB die Internetanwendung Bohranzeigensystem (BANZ) an.
ISONG (Informationssystem Oberflächennahe Geothermie) weist auf geotechnische und bodenkundliche Risiken und Einschränkungen beim Bau von Erdwärmekollektoren hin. Kartenthemen sind Wärmeleitfähigkeit (Boden), Grundwasserstand, Grabbarkeit, Wasser- und Heilquellenschutzgebiete,...