Böden sind als land- und forstwirtschaftliche Standorte eine wichtige Lebensgrundlage für den Menschen und erfüllen in vielerlei Hinsicht wichtige Funktionen für den Naturhaushalt. Sie fungieren als Ausgleichskörper im Wasserkreislauf, Filter und Puffer von Schadstoffen, Speicher von Nährstoffen sowie als Lebensraum für viele Tiere und einen Großteil der Pflanzen. Zudem spielen sie als Archiv der Natur- und Kulturgeschichte sowie für die Nutzung als Lagerstätte, Rohstofflieferant und Siedlungs- oder Erholungsfläche eine wichtige Rolle. Informationen über Entstehung, Eigenschaften und Verbreitung der Böden des Landes sind daher aus ökonomischen und ökologischen Gründen von großer Bedeutung.
Das Landes-Bodenschutz- und Altlastengesetz (§11, Absatz 3) verpflichtet das Regierungspräsidium Freiburg zur Erarbeitung von geowissenschaftlichen Grundlagen des Bodenschutzes und zur Führung eines zugehörigen Informationssystems. Die bodenkundliche Landesaufnahme stellt landesweit Bodeninformationen in Form von Bodenkarten und Laborergebnissen ausgewählter Musterprofile sowie davon abgeleiteten thematischen Karten bereit. Die hier im Rahmen von LGRBwissen präsentierten Erläuterungen beziehen sich auf die digitale Bodenkarte 1 : 50 000 (BK50), die im Rahmen der integrierten geowissenschaftlichen Landesaufnahme (GeoLa) mit der Geologischen Karte 1 : 50 000 inhaltlich abgestimmt wurde.
Die untenstehende Karte gliedert Baden-Württemberg in 26 Bodengroßlandschaften. Sie umfassen Gebiete, in denen sich bei ähnlichen geologischen, morphologischen und klimatischen Verhältnissen sowie unter der Einflussnahme des Menschen eine landschaftstypische Vergesellschaftung von Böden eingestellt hat. Die Bodengroßlandschaften wurden in LGRBwissen nach ähnlichen Kriterien in Bodenlandschaften unterteilt. Die Kartiereinheiten in der Bodenkarte umfassen Bodengesellschaften mit Vorherrschen charakteristischer Bodenformen.
Zusätzlich zu den illustrierten Texterläuterungen ist für jede Kartiereinheit ein Datenblatt hinterlegt (Erläuterung zum Datenblatt), in dem sich u. a. Kurzinformationen zu Ausgangsgestein, Relief, Nutzung, Bodenart, Bodenkennwerten, ‑eigenschaften und ‑funktionen finden. Außerdem sind über eine Verlinkung die Dokumente der ständig wachsenden Musterprofilsammlung abrufbar. Die der Kartierung zu Grunde liegenden, im Gelände nach dem Symbolschlüssel Bodenkunde erhobenen Bodendaten sind in einer umfassenden Datenbank archiviert.
2. Buntsandstein‑Schwarzwald,
3. Grundgebirgs‑Odenwald,
4. Buntsandstein‑Odenwald und ‑Spessart,
5. Kraichgau,
6. Neckarbecken,
7. Obere Gäue,
8. Baar und Alb‑Wutach‑Gebiet,
9. Bauland und Tauberland,
10. Kocher‑Jagst‑ und Hohenloher‑Haller‑Ebene,
11. Schwäbisch‑Fränkische Waldberge, Strom‑ und Heuchelberg,
12. Mittleres und Westliches Keuperbergland,
13. Östliches Albvorland und Nördlinger Ries,
14. Mittleres und Westliches Albvorland,
15. Albuch und Härtsfeld (Östliche Alb, Ostalb),
16. Südöstliche Alb,
17. Mittlere und Westliche Alb,
18. Baaralb, Oberes Donautal, Hegaualb und Randen,
19. Iller‑Riß‑Platten,
20. Altmoränen‑Hügelland,
21. Jungmoränen‑Hügelland,
22. Hegau,
23. Nördliches Oberrheinisches Tiefland,
24. Mittleres Oberrheinisches Tiefland,
25. Kaiserstuhl und Freiburger Bucht,
26. Südliches Oberrheinisches Tiefland, Hochrheingebiet und Klettgau